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Potsdamer Freilandhaltung: Schafe vom Sauenhain

Der Potsdamer Sauenhain weitet sein Angebot aus. Ab März werden auch Freiland-Lämmer verkauft. Hintergrund ist der Wechsel zu einem neuen Fleischer.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Die Potsdamer Freiland-Schweinehaltung Sauenhain weitet ihr Angebot sukzessive deutlich aus. Im Online-Shop gibt es ab März auch Lammprodukte, wie Landwirt Clemens Stromeyer mitteilte. Verarbeitet werde dafür das Fleisch von Schwarzkopfschafen, die zur Landschaftspflege auf Deichen an der Elbe gehalten werden. Angeboten werden verschiedene Produkte vom Lammhack über Lammschulter bis zum ganzen Tier – zunächst an drei Lieferterminen im März und April, passend zum Osterfest am 12. April. 

Langfristig sollen laut Stromeyer noch weitere neue Produkte aus Freilandhaltung hinzukommen. Hintergrund ist, dass der Sauenhain den Fleischer gewechselt hat. Seine Kooperation mit dem überlasteten Gut Hirschaue hat Stromyer zugunsten eines neuen Betriebs in den Elbtalauen im Landkreis Prignitz aufgekündigt. Dort werden nicht nur Sauenhain-Schweine, sondern auch das Fleisch anderer Tiere aus anderen kleinbäuerlichen Betrieben verarbeitet. Dabei sind auch einige, die sich wie der Sauenhain eine artgerechte Haltung der Tiere auf die Fahnen geschrieben haben, aber keinen Zugang zu Märkten für ihre Produkte haben. „Denn selbst wenn Freilandhalter und der gute Fleischer zueinander finden, fehlt beiden zusammen meist der alles am Laufen haltende dritte Aspekt: ein guter Marktplatz“, so Stromeyer. 

Weiterhin "Steakholder" gesucht

Dieser Marktplatz könnte in Zukunft der bereits etablierte Sauenhain-Online-Shop sein, den Stromeyer betreibt. Hier können schon seit Jahren seine Produkte ausgewählt und bezahlt werden, anschließend werden sie per Post zum gewünschten Liefertermin in speziell präparierten Boxen verschickt. Dies soll auch im Wesentlichen so bleiben, sagt Stromeyer. „Aber es werden mit der Zeit zahlreiche neue Produkte dazukommen“. 

Den Sauenhain gibt es seit 2015. Der studierte Geograf Stromeyer hatte die Freilandhaltung auf einer ehemaligen Apfelplantage in Grube zunächst mit einem Kollegen aufgezogen, mittlerweile ist er Einzelkämpfer. Im Gegensatz zu den meisten konventionellen oder auch Bio-Schweinehaltungen dürfen die 150 Tiere im Sauenhain das ganze Jahr über draußen sein. Pro Woche werden im Schnitt drei Schweine geschlachtet. 

Um keine weiteren Kredite bei Banken aufnehmen zu müssen, hatte Stromeyer vor einigen Wochen das Projekt „Steakholder“ ins Leben gerufen. Für 200 Euro können Kunden Anteilsscheine erwerben, die mit einem lebenslangen Rabatt von fünf Prozent auf Sauenhain-Produkte verbunden sind. Mittlerweile hat Stromeyer eigenen Angaben zufolge 200 Schweine verkauft – langfristiges Ziel sind 400 bis 500. Der Rabatt gelte auch für die neuen Produkte im Shop, so Stromeyer.

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