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Potsdamer Denkmalamt: Denkmalamt weiter ohne Chef

Kalesse-Nachfolgerin will verbeamtet werden.

Von Peer Straube

Potsdam - Knapp anderthalb Monate nach dem altersbedingten Ausscheiden von Andreas Kalesse ist Potsdams Denkmalamt noch immer ohne Führung. Dabei ist die Entscheidung längst gefallen: Nachfolgerin soll wie berichtet die derzeitige Leiterin des Amtes für Bau- und Kunstpflege Verden der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover, Andrea Behrendt, werden. Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) hatte ihr den Vorzug gegenüber der langjährigen Potsdamer Gebietsdenkmalpflegerin Sabine Ambrosius gegeben, die die Favoritin von Fachbereichsleiter Markus Beck gewesen war.

Nach PNN-Informationen hakt es bei der Neubesetzung, weil Behrendt, die in ihrem alten Job in Niedersachsen verbeamtet ist, auch im Potsdamer Rathaus Beamtin werden will. Dagegen soll es massiven Widerstand aus der Personalabteilung gegeben haben. In der Stadtverwaltung macht der Anteil von Beamten an der Beschäftigtenzahl nur etwas mehr als zehn Prozent aus.

Im Rathaus geht man dennoch davon aus, „dass die Stelle innerhalb der nächsten Wochen besetzt werden kann“, wie eine Sprecherin auf PNN-Anfrage erklärte. „Grundsätzlich“ sei es möglich, dass „nach entsprechender Umwandlung“ der Stelle auch eine Besetzung mit einem Beamten oder einer Beamtin erfolgen könne, so die Sprecherin. Ausgeschrieben war die Kalesse-Nachfolge allerdings nicht als Beamtenstelle.

Kalesse war kurz nach der Wende Potsdams Stadtkonservator geworden und hatte dieses Amt mehr als 27 Jahre inne. Fachlich genoss der gebürtige Berliner einen hervorragenden Ruf, seine Verdienste um die Rettung und Wiederherstellung des Potsdamer Bauerbes sind kaum zu überschätzen. Allerdings agierte er in späteren Jahren zuweilen auch selbstherrlich und arrogant.

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