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Einige Bars in Potsdam kämpfen in der Corona-Krise ums Überleben: Sie sind auf Spenden angewiesen.

© Sebastian Gabsch

Potsdamer Bars in der Corona-Krise: Jetzt zahlen, später trinken

Potsdamer Bars sammeln per Crowdfunding Geld, um die Coronakrise zu überstehen.

Potsdam - Gutscheine für bessere Zeiten und Spenden für die Miete: Mit Crowdfunding-Aktionen versuchen mehrere Potsdamer Bars, ihre Existenz während der Coronaschließzeit zu sichern. Denn ohne Gäste kommt kein Geld in die Kasse – Fixkosten laufen aber weiter. „Wir brauchen deine Hilfe“, schreiben die Betreiber der Bar Gelb in der Charlottenstraße auf ihrer Homepage. Ihre Idee: Auf der Crowdfunding-Plattform Startnext können Unterstützer Gutscheine kaufen. Diese sollen sie dann in der Bar einlösen können, wenn diese irgendwann wieder öffnen kann. 

Für 10 Euro bekommt man einen 12 Euro-Gutschein, für 20 Euro einen 25 Euro-Verzehrbon. „Wir können so leider laufende Fixkosten nicht mehr decken und stecken nun ganz schön in der Klemme“, heißt es in dem Spendenaufruf. Die Aktion hat Erfolgt: In den ersten sechs Tagen (Stand: 26. März 2020, 21.10 Uhr) haben über 120 Personen insgesamt bereits über 4800 Euro beigesteuert.

Queeres Wohnzimmer auf der Kippe

Auch die queere Kneipe La Leander in der Benkertstraße hat einen Aufruf auf Startnext gepostet. „Um nach der aktuellen Krise wieder für Euch da sein zu können, benötigen wir Eure Solidarität“, schreiben die Betreiber auf Facebook. „Die gegenwärtige Situation kann für das La Leander existenzbedrohend werden“, heißt es in dem Spendenaufruf. Auch hier ist das Prinzip ähnlich: Wer spendet, soll nach der Wiedereröffnung im La Leander dafür etwas essen oder trinken können. Für 5 Euro gibt es ein Bier und einen Wodka, für 10 Euro eine einwöchige Kaffee-Flatrate. Seit dem Start am Montag haben 55 Personen insgesamt rund 1700 Euro gespendet.

Harte Zeiten. Das La Leander versucht, die Miete über Spenden zu decken. 
Harte Zeiten. Das La Leander versucht, die Miete über Spenden zu decken. 

© Ottmar Winter

"Stellt den Tonic kalt"

Gleiches Prinzip auch beim Café Rückholz in der Sellostraße in Potsdam-West. „Bitte unterstützt uns, sodass wir im Sommer gemeinsam lachen können“, schreiben die Betreiber in ihrem Spendenaufruf, der ebenfalls auf Startnext veröffentlicht wurde. Auch hier können für verschiedene Geldbeträge Gutscheine erworben werden. Mit den Einnahmen der Spendenaktion sollen Miete und Mitarbeiter bezahlt werden. Seit Dienstag läuft die Kampagne, 62 Personen spendeten bisher insgesamt rund 2300 Euro (Stand 26. März 2020, 21 Uhr).

Zusätzlich plant die Bar Rückholz eine Veranstaltung, um auf sein Crowdfunding aufmerksam zu machen. Am Samstag legt der Potsdamer DJ Kaypod unter dem Motto „Support your local Kiezkneipe“ in seinem Wohnzimmer auf, die Musik wird Live gestreamt. „Damit wenigstens ein bisschen „Rückholz-Feeling“ bei euch ankommt“, heißt es auf Facebook. „Also viel Spass, stellt den Tonic kalt und den Gin dazu.“

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