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Zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen in Potsdam höher als noch zum Jahresende 2015.

© A. Klaer

Potsdamer Arbeitsmarkt: So gut wie nie zuvor

2016 war ein Rekordjahr auf dem Potsdamer Arbeitsmarkt. Selbst der Winter scheint nicht zu stören.

In Potsdam und Umgebung haben immer weniger Menschen keinen Job, die Arbeitslosenquote erreicht mit nur noch 6,2 Prozent ein Rekordtief. Nur noch 5571 Potsdamer waren im Dezember ohne Beschäftigung, wie die Arbeitsagentur am Dienstag mitteilte. Der zu dieser Jahreszeit übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel beinahe aus. In den meisten Jahren steigen die Zahlen zum Jahresende hin an, weil zum Beispiel in der Gastronomie, in der Landwirtschaft oder in Gärtnereien Stellen wegfallen. Diesmal waren im Vergleich zu November hingegen nur 28 Arbeitslose mehr registriert.

Besonders deutlich ist der Unterschied zum Vorjahresmonat. 570 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr verzeichnet die Statistik nämlich für die Stadt Potsdam – ein Rückgang um 0,7 Prozentpunkte. Auch Langzeitarbeitslose haben offenbar von der Nachfrage nach Arbeitskräften profitieren können. 1998 Potsdamer, die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind, werden in der Statistik verzeichnet. Das sind 146 weniger als vor einem Jahr. Dennoch will Agenturchefin Ramona Schröder im neuen Jahr besonderes Augenmerk auf die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen richten, hieß es.

Nicht nur das Jahresende, sondern auch das ganze Jahr 2016 verlief aus Sicht der Arbeitsagentur äußerst erfreulich. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote bei 6,7 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit 1991. Im Vorjahr waren im Durchschnitt 7,0 Prozent der Potsdamer Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Auch für das Jahr 2017 rechnet die Arbeitsagentur für Potsdam mit einer stabilen Entwicklung und weiterhin sinkender Arbeitslosigkeit.

Tatsächlich hat sich die Beschäftigung in Potsdam in den vergangenen Jahren stetig positiv entwickelt. Im Jahr 2015 gab es in Potsdam 80 165 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Auch die Zahl der Auspendler – also Potsdamer, die außerhalb der Stadt arbeiten – erhöhte sich auf mehr als 31 000. Als Resultat geht die Arbeitslosigkeit zurück.

Im Potsdamer Umland ist die Arbeitslosigkeit sogar noch niedriger. 6063 Menschen waren im Dezember im Landkreis Potsdam-Mittelmark arbeitslos gemeldet – 131 mehr als im November. Bei nur 5,4 Prozent lag die Quote. Allerdings fiel der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich geringer aus als in der Landeshauptstadt. Sie sank um 0,5 Prozentpunkte. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote in der Mittelmark bei 5,8 Prozent.

Auch die Unternehmen in der Region sind mit der Entwicklung zufrieden: Brandenburg punkte mit einer deutlich niedrigeren Arbeitslosenquote, die 2016 ein Rekordtief erreicht hat. Das liegt in einem starken Maße an der immer stärkeren Verflechtung mit Berlin, so Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. „Die wichtigsten Aufgaben für 2017 sind, den Fachkräftebedarf zu sichern und eine langfristige Perspektive für die Industrie zu schaffen.“

Das hatte kürzlich auch der Potsdamer Gewerbemonitor ergeben – eine Umfrage der Stadtverwaltung unter lokalen Unternehmen. 71 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass sie mit dem Wirtschaftsstandort überdurchschnittlich zufrieden sind. 82 Prozent wollen auch zukünftig in Potsdam investieren und 74 Prozent betrachten die Stadt zur Erreichung ihrer geschäftspolitischen Ziele als bestens geeignet. 

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