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Potsdam: Zuversicht für den Tierheim-Bau

Laut Verein soll der Betrieb des neuen Tierheims in Potsdam möglichst im Herbst 2018 starten - zunächst im ersten Gebäude. Offen ist noch, wie danach weitergebaut werden kann.

Potsdam - Beim Bau des neuen Tierheims an der Michendorfer Chaussee gibt es zwar Verzögerungen – allerdings geben sich die künftigen Betreiber optimistisch, dass die Einrichtung spätestens im Herbst 2018 in einer ersten Ausbaustufe ihren Betrieb aufnehmen kann. Das bestätigte der Vorstandschef des Potsdamer Tierschutzvereins (TSV), Günter Hein, am Dienstag auf PNN-Anfrage. Der Tierheimbetrieb – also etwa die Aufnahme und Vermittlung streunender Hunde und Katzen – werde sich voraussichtlich zunächst auf ein Gebäude auf dem Gelände beschränken. Die Mittel dafür seien vorhanden. Weitergebaut werde je nach Finanzierungsmöglichkeiten, sagte Hein – der ausdrücklich um weitere Spenden für den Bau warb.

Schon im Sommer hatte der Verein eine Baugenehmigung erhalten. Seitdem gebe es laut Vereinsangaben immer wieder Fragen der Art: „Was geschieht auf dem Tierheimgelände, es ist nichts zu hören und zu sehen?“ Zunächst hatte der Verein noch auf einen Start im Jahr 2017 gesetzt, allerdings hat sich das offensichtlich als zu ambitioniert erwiesen. Erste wichtige Arbeiten seien gleichwohl schon erfolgt, vor allem habe man das Gelände an das Trinkwasser- und an das Stromnetz angeschlossen, hieß es weiter. Über solche Arbeiten hatte der Verein zuletzt auch auf seiner Internetseite informiert. Unter anderem habe man für diverse Leitungen einen 160 Meter langen Graben bis zur Bundesstraße 2 verlegen müssen.

Auch die anstehenden Aufgaben werden nicht einfacher. Mit der Baugenehmigung seien Auflagen verbunden gewesen, „mit denen so nicht gerechnet wurde“. So müssten alle Gebäude die modernen Vorschriften zur Energieeinsparung und zum Brandschutz erfüllen. Zudem müssten die Dächer, die schadstoffbelastet seien, komplett erneuert werden. „Dafür brauchen wir einige Wochen Trockenheit“, sagte Hein mit Blick auf das kommende Frühjahr.

Insgesamt geht der Verein von bis zu vier Millionen Euro Kosten für den Komplettausbau des Tierheims aus

Gleichwohl sei man zuversichtlich, so der Vorstand: „Zu uns sind zwei ausgewiesene Fachleute für die Projektentwicklung und die Ausführung der Arbeiten an unseren Häusern gestoßen. Beide arbeiten ehrenamtlich Hand in Hand.“ Auch die Spenden fließen. Allein bei vier Weihnachtsmärkten in Potsdam und Umgebung habe man jetzt 2800 Euro für den Neubau gesammelt. Auch das früher angespannte Verhältnis zur Stadtverwaltung habe sich deutlich verbessert, so der Verein in seiner Stellungnahme: „Wir sind aufeinander zugegangen.“ Auch das zwei Hektar große Grundstück hatte der TSV von der Stadt 2013 erworben. Insgesamt geht der Verein von bis zu vier Millionen Euro Kosten für den Komplettausbau des Tierheims aus.

Der TSV hatte bis Ende 2007 das alte Tierheim am Wildpark betrieben. Seither gab es mehrere gescheiterte Anläufe für einen Neubau an anderer Stelle. Potsdams Fundtiere – deren Betreuung ist eine kommunale Pflichtaufgabe – wurden in der Zwischenzeit übergangsweise in Einrichtungen in Beelitz, Kremmen und derzeit Zossen gebracht. Die Stadt hatte angekündigt, bei der nächsten Ausschreibung für diesen Auftrag könne sich auch der TSV bewerben. 

* Im ersten Text zum Thema hatte sich ein Fehler eingeschlichen: Der Potsdamer Tierschutzverein hat das Sago-Gelände für sein Tierheim von der Stadt nicht zum Vorzugspreis erworben, wie zunächst irrtümlich berichtet. Der Vorzugspreis war zwar zunächst so geplant – allerdings hatte der Verein nach einer Rüge der Kommunalaufsicht einen deutlich höheren Kaufpreis an die Stadt zahlen müssen als ursprünglich vorgesehen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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