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Potsdam: Wolfgang Joop designt T-Shirts für neues Tierheim

Modedesigner Wolfgang Joop spricht im PNN-Interview über sein Engagement für das Tierheim – und warum ihm Tierschutz wichtig ist. Ein schlimmer Vorfall in Potsdam war der ausschlaggebende Punkt.

Potsdam - Mit Modedesigner Wolfgang Joop hat der Potsdamer Tierschutzvereins (TSV) einen prominenten Fürsprecher gefunden. Im Interview mit den Potsdamer Neueste Nachrichten berichtet er von seiner Tierliebe und seinem Engagement.

Herr Joop, warum engagieren Sie sich für den Bau des neuen Potsdamer Tierheims als Schirmherr?

Dass Potsdam kein Tierheim mehr besitzt, hat mich schon lange gestört. Und diese Nicht-Reaktion der Stadt, über Jahre, hat mich erschüttert. Es gab da für mich auch einen Schlüsselmoment: Als vor Jahren einmal ein alkoholisierter Potsdamer seinen Hund aus dem Fenster warf und dann keiner wusste, wohin das verletzte Tier sollte – bis ein Tierarzt entschied, es aufzunehmen. Man muss doch wissen, wo ausgesetzte oder verletzte Tiere in Potsdam hinsollen.

Wie wollen Sie sich jetzt für das neue Tierheim einsetzen?

Ich habe bereits T-Shirts mit Zeichnungen von mir drucken lassen, auf denen werden eine Katze, ein Hund und ein Hase zu sehen sein. Da steht dann Tierheim Potsdam drauf – und wer so ein T-Shirt erwirbt, hilft mit dem Erlös und zeigt zugleich, dass man ein Tierfreund ist – was man ja auch gerne zeigen möchte. Als Spokesperson werde ich mich auch mit weiteren Ideen und Aktionen für das Projekt stark machen.

Der Tierschutzverein Potsdam u. Umgebung e.V. hat Wolfgang Joop als Schirmherrn für das neue Potsdamer Tierheim gewonnen.
Der Tierschutzverein Potsdam u. Umgebung e.V. hat Wolfgang Joop als Schirmherrn für das neue Potsdamer Tierheim gewonnen.

© Ottmar Winter/ PNN

Warum engagieren Sie sich denn für den Tierschutz?

Ich habe hier in Potsdam schon vier Hunde gehabt, zwei davon sind leider schon gestorben. Und ich habe als Kind auf unserem Bauernhof ein stark emotionales Verhältnis zu Tieren entwickelt. Und ich fand es skandalös, dass so viele reiche Potsdamer mit ihren Bassets und Corgis hierhergezogen sind – die werden verwöhnt und verhätschelt, da gibt es ein Riesengeschäft mit Tierfutter und Pet-Candys. Aber um dieses andere Bild, dass Tiere herumstreunen, angefahren oder ausgesetzt werden, weil Leute in den Urlaub fahren wollen – um dieses „dirty picture“ kümmert sich keiner. Diesen Unmut habe ich oft kundgetan. Auch dadurch hat es sich ergeben, dass ich hier zum Tierheim gekommen bin.

Sie haben gesagt, Sie engagieren sich auch wegen Ihrer Enkel?

Tierschutz ist für uns ein großes Thema, diese Dumpingpreise für Fleisch durch Massentierhaltung. Die ganze Familie ernährt sich nun schon seit langem vegetarisch, selbst meine Enkel essen keine Würstchen aus Schweinefleisch mehr. Wir alle können kein menschenwürdiges Leben führen, wenn man das Wohl der Tiere nicht endlich respektiert.

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