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Potsdam ist die drittkleinste unter den deutschen Landeshauptstädten.

© Ottmar Winter PNN

Potsdam wächst wieder schneller: Erstmals mehr als 184.000 Einwohner gezählt

Potsdam scheint die Wachstumsdelle aus dem Sommer des vergangenen Jahres überwunden zu haben - das liegt auch am Zuzug von geflüchteten Ukrainer:innen.

Potsdam - Potsdam ist zu Jahresbeginn wieder schneller gewachsen. Wie aus dem Quartalsbericht des Rathauses hervorgeht, zählte die Stadt Ende März erstmals mehr als 184 .000 Einwohner – nämlich genau 184.033. Das waren 632 mehr als drei Monate zuvor. Möglicherweise werden die Angaben wegen Nachmeldungen noch korrigiert. Sollte es dabei bleiben, wäre das der größte Einwohnerzuwachs in einem ersten Quartal in den vergangenen fünf Jahren. Im ersten Quartal 2021 war Potsdams Einwohnerzahl nur um 263 gewachsen – also nicht mal die Hälfte.

Ihre Wachstumsdelle aus dem Sommer vergangenen Jahres scheint die Stadt überwunden zu haben. Wie berichtet war die Einwohnerzahl im zweiten Quartal 2021 erstmals seit vielen Jahren leicht gesunken. Hält sich dieses Wachstumstempo über das Jahr, könnte die Stadt um 2500 Einwohner wachsen. Das wäre in etwa so viel wie im Jahr 2018. Seitdem hatte sich das Wachstum abgeschwächt. Übers ganze Jahr 2021 gerechnet war Potsdams Einwohnerzahl um 1182 Menschen gewachsen. 

Ohne Zuzug wäre Potsdam geschrumpft

Das aktuelle Wachstum geht ganz überwiegend auf den Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine zurück. Die Zahl der in Potsdam gemeldeten Einwohner mit ukrainischer Staatsbürgerschaft stieg im ersten Quartal 2022 um 840 auf 1768. Das trug auch maßgeblich zum Wachstum der Zahl der Potsdamer mit ausländischem Pass bei, die um 1223 auf 19.953 zunahm. Der Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung erhöhte sich entsprechend von 10,2 auf 10,8 Prozent. 5116 Potsdamer mit ausländischen Wurzeln stammen aus dem EU-Ausland. 

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338 Potsdamer Kinder wurden im dritten Quartal geboren. Im gleichen Zeitraum wurden 428 Verstorbene gezählt. Damit lag der natürliche Saldo mit 90 im Minus. Schon im vierten Quartal 2021 waren mehr Potsdamer verstorben als im gleichen Zeitraum geboren wurden. Ohne Zuzug wäre Potsdam also geschrumpft. Dabei fiel der Zuzug mit 2204 neu in Potsdam gemeldeten Menschen im Vergleich nicht sehr hoch aus. Selbst mitten in der zweiten Coronawelle im ersten Quartal 2021 zogen mehr Menschen nach Potsdam. Doch unter dem Strich blieb diesmal mit 711 ein sattes Plus stehen, weil im selben Zeitraum nur 1493 Menschen aus Potsdam fortzogen. Auch das ist ein sehr niedriger Wert.

Von kurzfristigen Schwankungen abgesehen geht man im Rathaus davon aus, dass die Stadt ihr Wachstum fortsetzen wird – wenn auch etwas langsamer als im vergangenen Jahrzehnt. Bis zum Jahr 2030 wird eine Bevölkerungszahl von 203 000 erwartet. Für das Jahr 2040 rechnet die Stadt sogar mit fast 218 000 Einwohnern. Im November hatte Brandenburgs Landeshauptstadt wie berichtet die des Saarlandes bei der Einwohnerzahl überholt. Seitdem ist Potsdam die drittkleinste unter den deutschen Landeshauptstädten und nicht mehr Saarbrücken.

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