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In Potsdam gibt es einen Geburtenüberschuss. Immer mehr Kinder werden hier geboren.

© dpa

Potsdam wächst so schnell wie nie: Stadt meldet mehr als 163 500 Potsdamer

In Potsdam wächst die Bevölkerung: Das liegt zum einen am Geburtenüberschuss und zum anderen daran, dass immer mehr Menschen nach Potsdam ziehen. Das Wachstum nützt der Stadt, stellt sie aber auch vor Herausforderungen.

Potsdam - Die Potsdamer Bevölkerung wächst rasanter als gedacht – im vergangenen Jahr war der Zuwachs so groß wie noch nie seit der Eingemeindung der neuen Ortsteile vor mehr als zehn Jahren. Das geht aus dem neuen Quartalsbericht der Stadtverwaltung hervor, der alle drei Monate auf der Internetseite unter www.potsdam.de veröffentlicht wird.

Demnach lebten in Potsdam am Silvesterabend 2014 genau 163 668 Einwohner, also 2571 mehr als noch ein Jahr zuvor. Zuletzt verzeichneten die Statistiker im Rathaus einen ähnlichen Zuwachs vor vier Jahren, als Potsdam 2237 zusätzliche Einwohner gewinnen konnte.

Wachstum liegt über den Erwartungen

Damit liegt das Bevölkerungswachstum des vergangenen Jahres auch über der Prognose der Stadt. Denn der Fachbereich Statistik im Rathaus ging nach eigenen Angaben eigentlich erst für Ende dieses Jahres von mehr als 164.000 Potsdamern aus – dieser Wert ist aber jetzt schon fast erreicht. Geht das Wachstum ähnlich rasant weiter, wären Ende des Jahres schon rund 166.000 Einwohner zu erwarten.

Für den erneuten Anstieg der Einwohnerzahlen ist unter anderem der sogenannte Geburtenüberschuss verantwortlich. Er lag Ende 2014 bei 317 Personen. 2013 wurden in Potsdam 1711 Babys geboren, 1477 Menschen starben, was einem Überschuss von „nur“ 234 entspricht.

Auch Zugezogene sind gut für die Statistik - und für den Haushalt

Auch die hohe Zahl der Zuzügler ist weiterhin dafür verantwortlich, dass es mittlerweile deutlich mehr Einwohner in der Landeshauptstadt gibt. So zogen im vergangenen Jahr nach den vorläufigen Zahlen knapp 10.400 Personen in die Stadt – etwa 300 mehr als im Jahr zuvor. Dem stehen rund 8350 Wegzüge gegenüber, fast der gleiche Wert wie 2013. Für das Jahr 2030 geht die Stadtverwaltung derzeit noch davon aus, dass Potsdam dann knapp 180.000 Einwohner haben könnte – allerdings könnte diese Zahl angesichts der aktuellen Entwicklung vermutlich noch höher liegen.

Das rasante Wachstum ist zwar grundsätzlich gut für die Stadt, weil damit unter anderem mehr Bürger Steuern zahlen. Die Beliebtheit Potsdams stellt die Verwaltung aber auch vor arge Probleme und Herausforderungen. So müssen beispielsweise in den kommenden Jahren neue Schulen und Kindertagesstätten gebaut werden, um den Nachwuchs entsprechend unterzubringen. Dafür wurde bereits ein Millionenbetrag reserviert. Auch auf dem Wohnungsmarkt wird es damit wohl zudem nicht so schnell zu einer Entspannung kommen.

Zudem werden in diesem und im nächsten Jahr wegen der aktuellen Krisen in der Welt vermutlich mehr als 1000 Flüchtlinge ankommen, die in der Stadt untergebracht werden müssen. Bislang ging dies in der Landeshauptstadt relativ gut. Nur vereinzelt kam es hier – anders als in anderen Städten – zu Protesten.

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