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Im Staudenhof gibt es 180 Wohnungen, etwa 50 Asylbewerber wohnen hier.

© A. Klaer

Potsdam: Vorstoß zum Staudenhof chancenlos

Seit Jahren wird über den Staudenhof gestritten. Nun wollen die Fraktionen Die Andere und Die Linke sich dafür einsetzen, dass der Wohnblock am Alten Markt in Potsdam nicht abgerissen wird. Vermutlich vergebens.

Potsdam - Angesichts der Flüchtlingskrise versuchen die Potsdamer Oppositionsfraktionen von Die Andere und Die Linke einmal mehr, ihr baupolitisches Ziel durchzusetzen, den Wohnblock Staudenhof am Alten Markt 10 langfristig zu erhalten. Auf Initiative von Die Andere haben sich beide Fraktionen auf einen gemeinsamen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung geeinigt, das Gebäude „bedarfsgerecht und sozial verträglich“ zu sanieren, auch die Ansprüche an die Unterbringung von Flüchtlingen müssten dabei berücksichtigt werden.

Über den Staudenhof wird seit Jahren gestritten. Erst vor eineinhalb Jahren war die Linke – während des Kommunalwahlkampfes – mit einem Antrag gescheitert, den von den Stadtverordneten 2012 gefassten Abrissbeschluss aufzuheben. Auch damals gab es nur Unterstützung von Die Andere. Abriss-Befürworter argumentieren, dass der Bau zwei geplanten historisierenden Leitbauten in der neuen Mitte im Wege stehe. Allerdings gilt für den Staudenhof eine Übergangsfrist bis 2022 – und der Abriss soll laut Beschlusslage mit preiswertem Wohnungsneubau in der Mitte kompensiert werden.

Rathauskooperation will Antrag offenbar ablehnen

Dieses Ziel nennen Die Andere und Die Linke in ihrem Antrag schlicht „unrealistisch“. Verwiesen wird auf eine Studie im Auftrag der Pro Potsdam, dass Abriss und Neubau die kommunale Bauholding mit 3,65 Millionen Euro belasten würde. Ein Abriss würde auch die „erfolgreiche Nutzung des Staudenhofs als Wohnunterbringung für Flüchtlinge“ konterkarieren, erklären die Antragssteller weiter. Derzeit leben in 25 der 180 Wohnungen des Blocks etwa 50 Asylbewerber.

Der Vorstoß der Opposition dürfte allerdings vergebens sein. Nach PNN-Informationen hat sich die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW, Grünen und Potsdamer Demokraten bereits darauf verständigt, den Antrag in der heutigen Stadtverordnetenversammlung abzulehnen. Es gäbe angesichts des geltenden Moratoriums bis 2022 auch keinerlei Anlass, die Beschlusslage für den Bau zu verändern, hieß es aus dem Bündnis.

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