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Effizient. Die Energie der Server des neuen Laborgebäudes wird genutzt.

© GFZ

Potsdam: Vorbereitungen für GFZ-Neubau haben begonnen

In dem fünfgeschossigen Labor soll ab 2020 zu den Wechselwirkungen zwischen biologischen und geologischen Prozessen in der Erdkruste geforscht werden.

Potsdam/Teltower Vorstadt - Das Potsdamer Geoforschungszentrum (GFZ) vergrößert sich: Am gestrigen Montag starteten die Vorbereitungen für den Bau eines neuen Laborgebäudes auf dem Telegrafenberg. Seit mehreren Jahren beschäftigt man sich am GFZ mit dem mikrobiellen Leben tief in der Erdkruste.

Dieser Forschungszweig bekommt nun ein eigenes Labor mit dem Namen „Helmholtz-Labor für Integrierte geowissenschaftlich-biologische Forschung“, kurz „Geo Bio Lab“. Das 1626 Quadratmeter große Gebäude soll am westlichen Rand des Albert-Einstein-Wissenschaftsparks errichtet werden, südwestlich vom Hauptgebäude des GFZ. Das „Geo Bio Lab“ soll nicht nur die Raumnot der laborgebundenen Sektionen des GFZ mindern. „Mit den neuen Räumlichkeiten werden unsere Forschungsmöglichkeiten entschieden verbessert“, sagt Dirk Wagner, Leiter der GFZ-Sektion Geomikrobiologie.

Hauptziel des „Geo Bio Lab“: Erforschen der Wechselwirkungen zwischen biologischen und geologischen Prozessen in Gestein

So kann in den Laboren etwa an Materialproben unter kontrolliertem Druck und höheren Temperaturen gearbeitet werden. Wagner und sein Team erforschen die Wechselwirkungen zwischen biologischen und geologischen Prozessen. Hauptziel der geplanten Arbeiten im „Geo Bio Lab“ wird das Erforschen biologischer, geochemischer und geologischer Prozesse sowie deren Interaktion in tiefen Ablagerungen und Gesteinen sein. „Wir erhoffen uns davon neue Erkenntnisse zu den Grundlagen des Lebens auf der Erde sowie zum globalen Kohlenstoffhaushalt“, erklärt Wagner.

Künftig sollen sich in dem Neubau rund 50 der derzeit 1286 Beschäftigten mit der Erforschung des mikrobiellen Lebens tief unter der Erdkruste beschäftigen. Die Investitionskosten für den Bau belaufen sich auf etwa 13 Millionen Euro und werden von den Ausbauinvestitionsmitteln, die das GFZ regelmäßig von Bund und Land erhält, bestritten.

Eine weitere Expansion des GFZ auf dem Gelände ist nun kaum mehr möglich

In dem Haus soll zusätzlich ein Serverraum entstehen. Die gewaltige Wärme der Prozessoren soll ins Nahwärmenetz eingespeist werden und so viel Energie liefern, dass davon die Räume geheizt werden können. Auch angesichts des zu erwartenden weiteren Ausbaus der Kapazitäten des GFZ ist ein Serverraum vonnöten. Über dem Kellergeschoss des Neubaus wird es eine Souterrain-Ebene und darüber vier weitere Geschosse geben. Mit einer in Ocker gehaltenen Fassade soll sich das Haus harmonisch in die vorhandene Bebauung auf dem Telegrafenberg einfügen. Während der große GFZ-Neubau aus den 1990er-Jahren noch die Klinkerarchitektur der historischen Bauten in der Nachbarschaft aufgegriffen hatte, verzichtet der Entwurf für das neue Haus darauf. Das Campus-Areal wird für den Bau geringfügig nach Osten zum Wald hin vergrößert, daher wird zunächst ein neuer Waldweg errichtet. Der Baubeginn ist dann für das kommende Frühjahr geplant, die Fertigstellung für 2020.

Eine weitere Expansion des GFZ ist auf dem Gelände des Wissenschaftsparks kaum noch möglich. In den kommenden Jahren ist aber geplant, dass das GFZ das sogenannte Haus A43 übernimmt. Der ehemalige DDR-Bau wird derzeit noch vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) genutzt. Das Institut will die Immobilie aufgeben, wenn der Neubau fertig ist, der zurzeit neben dem AWI-Hauptgebäude errichtet wird. Im Gegenzug überlässt das GFZ dem AWI zwei der drei sogenannten Direktoren- und Assistentenhäuser. 

Anne-Kathrin Fischer

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