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Die Preisträger:innen wurden im Treffpunkt Freizeit ausgezeichnet.

© Ottmar Winter PNN

Potsdam verleiht ersten Inklusionspreis: Verein Hans Igel ausgezeichnet

Das Inklusionstheater hat bereits 15 Inszenierungen erarbeitet. Ein ehemaliges Mitglied des Behindertenbeirates nutzte die Preisverleihung, um Anzeige gegen die Stadt zu erstatten.

Potsdam - Potsdam hat erstmals einen Inklusionspreis verliehen, um Projekte für und mit Menschen mit Behinderungen zu würdigen: Am Dienstag wurden im Treffpunkt Freizeit die drei Preisträger für ihr Engagement ausgezeichnet. 

Den ersten Preis erhielt das Inklusionstheaterstück "Unter der Kuppel" des Integrationsvereins Hans Igel: Das Theaterensemble, das größtenteils aus Menschen mit Behinderungen besteht, hat bereits 15 Inszenierungen gemeinsam erarbeitet. Ihm gehören auch Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters an. 

Der zweite Preis ging an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), die in den letzten drei Jahren gemeinsam mit Beschäftigten aus den Oberlin-Werkstätten Führungen in einfacher Sprache entwickelt hatte, etwa zum Orangerieschloss oder zum Schloss Cecilienhof. 

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Die Potsdamerinnen Heike Thiel und Birgit Böhme bekamen den dritten Preis für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement, insbesondere für das Blindenleitsystem im Hauptbahnhof: Auf ihre Initiative wurde ein System installiert, das Menschen bei der Nutzung des ÖPNV und beim Auffinden aller Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen im Bahnhof unterstützt. Der erste Preis war mit 1000 Euro dotiert, der zweite mit 600 Euro und der dritte mit 400 Euro. Insgesamt gab es 13 Bewerbungen auf den Inklusionspreis.

Anzeige gegen die Stadt erstattet

Ein ehemaliges Mitglied des Potsdamer Behindertenbeirates, Alexander Wietschel, hatte die Preisverleihung genutzt, um am selben Tag die Landeshauptstadt wegen „fahrlässiger Gefährdung behinderter Menschen“ anzuzeigen: Die Anzeige bezieht sich auf eine Gehweg-Umleitung, die im April und Mai im Zuge von Bauarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße eingerichtet worden war. 

Alexander Wietschel, ehemaliges Mitglied des Potsdamer Behindertenbeirates.
Alexander Wietschel, ehemaliges Mitglied des Potsdamer Behindertenbeirates.

© privat

Wietschel wirft der Stadt vor, insbesondere Menschen im Rollstuhl gefährdet zu haben, weil Passant:innen auf die Fahrbahn geleitet worden seien. Wietschel hatte die Anzeige im Namen des Behindertenbeirates gestellt, dieser existiert derzeit allerdings nicht; er war aufgrund internen Streits zu Jahresbeginn aufgelöst worden und soll Ende 2022 neu gebildet werden. 

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