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Geht es nach den Grünen, könnte Hermannswerder von West-Potsdam aus bald mit einer Solarfähre erreicht werden.

© Ralf Hirschberger/dpa

Potsdam: Streit um Verbindung nach Hermannswerder: Grüne wollen Solarfähre statt Brücke

Statt einer Brücke fordern die Grünen eine solarbetriebene Fähre zwischen dem Kiewitt und Hermannswerder. Einige befürchten allerdings, dass es damit im Winter Probleme geben könnte.

Potsdam-West/Hermannswerder – Die Grünen positionieren sich gegen den Vorstoß der Fraktionen von SPD und CDU/ANW für eine Brücke zwischen dem Kiewitt und Hermannswerder. Stattdessen schägt die Ökopartei eine solarbetriebene Fähre vor, „wie sie bereits erfolgreich an vielen Orten in Deutschland und der Welt genutzt wird“. Das teilte die Grünen-Fraktion am Mittwoch mit.

Wie berichtet hatten SPD und CDU/ANW beantragt zu prüfen, ob und in welcher Form eine Fuß- und Radwegbrücke nach Hermannswerder gebaut werden kann. Der Antrag liegt in den Fachausschüssen, am heutigen Donnerstag wird erstmals im Umweltausschuss beraten. Dafür haben die Grünen nun ihren Änderungsantrag für die Solarfähre mit Elektroantrieb erarbeitet. Demnach sei eine solche Verbindung über das Wasser schneller und umweltfreundlicher. Und anstatt Planungs- und Baukosten für eine Brücke zu fordern, sei die Akquise von möglichen Fördergeldern für eine Solarfähre aus den Töpfen von EU, Bund oder Land Brandenburg sinnvoller, so die Grünen. Zudem erinnerten sie an einen bereits 2003 gefassten Beschluss, die Entwicklung des touristischen Solarbootverkehrs im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung zu berücksichtigen.

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Wie berichtet kann die seit 1984 verkehrende und störanfällige Seilfähre nach Hermannswerder noch maximal fünf Jahre eingesetzt werden, das hatte auch der kommunale Verkehrsbetrieb (ViP) bestätigt. Dann müsste Ersatz her. SPD und CDU/ANW hatten ihre Initiative auch damit begründet, dass eine Fähre im Winter und auch abends nur eingeschränkt einsetzbar sei. Eine Brücke zwischen Potsdam-West und Hermannswerder stünde im Gegensatz zur Fähre zudem rund um die Uhr zur Verfügung. Täglich nutzen Hunderte Schüler die Verbindung. Allerdings hatte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Brandenburg/Havel bereits zu bedenken gegeben, dass jede neue Brücke über die Havel eine Mindestdurchfahrtshöhe benötigen würde, um den Schiffsverkehr nicht zu gefährden. Das hatte sich schon bei früheren Planspielen für eine Fußgängerbrücke über die Neue Fahrt als kostentreibendes Hindernis erwiesen. 

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