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Potsdam: Streit in der AG Innenstadt

Ärger in Potsdams Händlervereinigung AG Innenstadt: Chef Manfred Gerdes überwirft sich mit Manfred Cornelius.

Von Peer Straube

Innenstadt - In Potsdams Händlervereinigung AG Innenstadt gärt es. Der erst vor einem Jahr gewählte Vorsitzende Manfred Gerdes ist am Freitag von seinem Ehrenamt zurückgetreten. Das bestätigte er am Montag den PNN. Neben Gerdes verlassen auch dessen Frau, die das Modegeschäft Stefanel betreibt, und der alteingesessene Optiker Stefan Scharnbeck den AG-Vorstand, der damit von sechs auf drei Mitglieder schrumpft.

Zuerst hatte die „Märkische Allgemeine“ am Montag über Gerdes Rücktritt berichtet. Noch am Sonntag hatte er allerdings in seiner Funktion als AG-Chef an einem Rundgang mit den PNN durch die Brandenburger Straße teilgenommen und Auskunft über die Probleme mit der beschränkten Sonntagsöffnung gegeben, sein Ausscheiden aus dem AG-Vorstand dabei aber mit keinem Wort erwähnt. Er habe seinen Rücktritt erst am Montag öffentlich bekannt geben wollen, begründete Gerdes seine Handlungsweise.

Grund für seinen Rücktritt ist ein offenbar seit Monaten ausgetragener Streit über die Ausrichtung des Innenstadthandels. Die Ansichten im Vorstand seien „gespalten, weshalb viele Themen zerredet oder erst gar nicht beantwortet werden“, schreibt Gerdes in seiner E-Mail an die restlichen drei Vorstandsmitglieder, den Event-Gastronomen Jörg Meyer, den langjährigen AG-Innenstadt-Chef Wolfgang Cornelius und die Karstadt-Vertreterin Anett Hasselbeck. Im Kern sei es bei dem Konflikt darum gegangen, ob man zukunftsorientiert arbeiten oder nur Bestandsschutz betreiben wolle, sagte ein Insider den PNN. Gerdes habe Dinge angepackt, die von den verbliebenen Vorständen nicht mitgetragen worden seien. So habe es Gerdes geschafft, erste Verbindungen für gemeinsame Aktivitäten mit den Bahnhofspassagen zu knüpfen und damit die traditionelle Feindschaft zwischen Innenstadt- und Centerhandel beizulegen. Die Traditionalisten wollten hingegen die Abgrenzung beibehalten. Potsdams Handel müsse aber angesichts der Online-Konkurrenz an einem Strang ziehen.

Cornelius schilderte die Lage anders. Der Vorstand habe Gerdes schon im Januar in Abwesenheit abgewählt, „weil er sich als unfähig erwiesen“ habe, sagte er den PNN. Weil es bei der Abwahl einen „Formfehler“ gegeben habe, wollte man Gerdes bei einer Mitgliederversammlung der mehr als 100 AG-Händler im Mai abwählen lassen. Gerdes sei dem nur zuvorgekommen. Gerdes Replik: „Meinungsverschiedenheiten kann man auch auf einem anderen Niveau austragen.“ 

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