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Potsdam: Stadt will Kinderarmut bekämpfen

In Potsdam leben zunehmend mehr arme Kinder - Tendenz weiter steigend. Die Stadt will nun dagegen vorgehen.

Potsdam - Die Stadtverwaltung will ihren Einsatz gegen Kinderarmut verstärken. Als erster Schritt soll ein Maßnahmenplan erarbeitet werden, kündigte Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) am Freitag bei einem Aktionstag der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an. Er rief alle Wohlfahrtsverbände und anderen Akteure dazu auf, sich an dem Papier zu beteiligen. Die Stadtverordneten hatten die Erarbeitung eines Maßnahmenplans gegen Kinderarmut bereits 2013 beschlossen, zu Beginn des vergangenen Jahres hätte er fertig sein sollen. Die Arbeit an dem Konzept sei „zwischenzeitlich ins Stocken geraten“, erklärte ein Rathaussprecher am Freitag. Damals war noch Schuberts Vorgängerin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) im Amt.

Nach Angaben der Stadt lebten zwischen Februar und November 2016 durchschnittlich rund 3700 Kinder in Potsdam in Hartz-IV-Familien, das entspricht einer Quote von 12,6 Prozent. Die Potsdamer Arbeitsagentur hatte den Anteil der Kinder aus Hartz-IV-Familien kürzlich sogar auf 16 Prozent beziffert. Das Kinderhilfswerk Arche, das auch in Drewitz einen Standort hat, hatte vor einer weiteren Zunahme von Kinderarmut gewarnt. Rund 2700 Eltern hatten 2016 über das Bildungs- und Teilhabepaket Unterstützung für das Mittagessen in Kita oder Schule beantragt. Gerade in Potsdam, das in dem Ruf einer familienfreundlichen Stadt stehe, sei es wichtig, Kindern aus solchen Familien zu helfen, so Schubert. 

PNN

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