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Designerin Jette Joop und Oberbürgermeister Mike Schubert beim Richtfest am Donnerstag

© Andreas Klaer

Potsdam: Rutsche zum Hof: Richtfest für das Kinderheim am Stern

Der Rohbau für das neue Kinderheim am Stern ist fertig. In dem Komplex aus vier Häusern und einem Verbindungsbau sollen einmal 31 Kinder wohnen.

Potsdam - Die Kinder freuen sich auf den Umzug. „Das beste wird die Rutsche zum Hof“, sagt Dominik. Der Zehnjährige ist einer der künftigen Bewohner des Kinderheims Heimatstern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Am Donnerstag wurde fünf Monate nach der Grundsteinlegung Richtfest gefeiert für den Neubau. „Rekordzeit“, sagte der Schirmherr, Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Spätestens Weihnachten sind wir hier drin“, erklärte er – das wäre sogar etwas früher, als die angesetzte Fertigstellung Anfang 2020. 

Gemeinschaftsbereich mit Kletterwand

31 Kinder und Jugendliche sollen in dem Komplex aus vier Häusern mit spielerisch schiefen Dächern einmal leben. „Je höher im Haus, desto privater“, so erklärt Christian Miethe, einer der verantwortlichen Architekten, das Konzept. Im Untergeschoss werden jeweils Gemeinschaftsräume untergebracht, Küche und Wohnzimmer. Ins erste Obergeschoss und unter das Dach kommen dann die Schlafzimmer der Kinder, oder auch eine Art WG für die älteren Jugendlichen. Das verbindende Mittelstück ist ein einstöckiger Bau mit viel Glas. Dort soll ein gemeinschaftlicher Bereich entstehen, mit Sitzbereich, Bücherecke und einer Kletterwand. Auf dem Dach ist eine gemeinsame Terrasse – von dort führt besagte Rutsche in den Hof. Außen gibt es noch einen Wasserspielplatz. Bei den Planungen wurden auch die Kinder mit einbezogen, ihre Wünsche soweit möglich umgesetzt.


Die Potsdamer Designerin Jette Joop, seit zwölf Jahren Kinderbotschafterin des Roten Kreuzes und eine wichtige Unterstützerin des Projekts, lobte den Bau. „Es ist so schön geworden“, sagte sie. Das Projekt zeige, „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. Nun strahle die Zukunft wie ein Stern am Himmel, betonte die Designerin in Anspielung auf den Namen Heimatstern. Das Baugerüst zierte beim Richtfest passend dazu ein großer gebastelter Stern mit breitem Lachen. 

"Unendlich viel Engagement"

Christian Schophaus, Vorstand des DRK Kreisverbandes Potsdam/Zauch-Belzig, sagte, es habe „unendlich viel Engagement“ für das Heim und den Neubau gegeben. Dazu zählten auch zahlreiche Sach- und Geldspenden – beim Brandenburgball mit Ehrengast Jette Joop wurden mehr als 21000 Euro gesammelt. Das war nur eine von mehreren Aktionen zugunsten der Einrichtung. Künftig plane man auch noch Patenschaften. 
Eine solche Patenschaft wurde auch beim Richtfest vorgestellt: Fußballerin Sarah Zadrazil, Spielerin bei Turbine Potsdam, will künftig zwei Mädchen aus dem Kinderheim unter ihre Fittiche nehmen. Ab und zu mit ihnen Fußball spielen oder sie zu Heimspielen einladen. „Ich freue mich richtig doll“, sagte die 15-jährige Samantha, eine der beiden Mädchen. „Ich war früher echt Fan von Manuel Neuer und wollte auch selber Fußball spielen, aber das hat dann nicht geklappt“, ergänzte die zwölfjährige Felicia. Nun mit einem Profi zu kicken, das finden sie super.
Derzeit wohnen die beiden Mädchen mit 18 anderen Kindern und Jugendlichen in einer ehemaligen Kita nebenan. Eine Übergangslösung, solange das alte Heim schon abgerissen, das neue noch nicht fertig ist. Sie begleiten den Bau, haben für die Bauarbeiter kleine Männchen aus Schrauben gebastelt. Ein Mädchen trug ein Gedicht vor, aus dessen Zeilen zuversichtlich klangen: „Wir werden gut behütet sein.“

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