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Im Rechenzentrum können die Kreativen nach jetzigem Stand bis zum Jahr 2023 bleiben.

© S. Gabsch

Potsdam: Rechenzentrum: Kreative für langfristige Perspektive

Die Nutzer wollen im Rechenzentrum bleiben und lehnen das Angebot der Stadt ab, in den noch zu bauenden Langen Stall umzuziehen. Stattdessen fordern die Kreativen eine langfristige Perspektive.

Potsdam - Die Kreativen im Rechenzentrum wollen langfristig im Haus bleiben und lehnen die zuletzt von der Stadt ins Spiel gebrachte Alternative mit einem Umzug in den – noch zu bauenden – Langen Stall ab. „Der Lange Stall wäre bestenfalls als Ergänzung für Nutzungszwecke, welche im Rechenzentrum nicht umgesetzt werden können, relevant“, teilten der Sprecherrat des Rechenzentrums und der Vorstand des Vereins Freundliche Übernahme Rechenzentrum (FÜR) am Montag mit. Auch der von der Garnisonkirchenstiftung gemachte Vorschlag einer Nutzung des späteren Kirchenschiffes sei keine Alternative – auch wegen der völlig ungeklärten Realisierungschancen.

Die Kreativen fordern stattdessen ein Moratorium für den Abriss des Rechenzentrums und den Bau des Kirchenschiffs von 20 bis 25 Jahren. Notwendige Investitionen für Instandhaltungsmaßnahmen des Rechenzentrums könnten sich erst in diesem Zeitrahmen amortisieren und deshalb auch nur dann von den Nutzern selbst getragen werden. Ein Betrieb des Rechenzentrums nur für die nächsten fünf Jahre „mit weiterem Verschleiß würde zum vorzeitigen Exodus des Projekts führen“, heißt es in der Mitteilung.

„Die Stadt Potsdam hat erkannt, dass ein Kreativhaus in innerstädtischer Lage auch auf Dauer unverzichtbar ist“

Die Kreativen warnen gleichzeitig davor, städtische Gelder für die wegen des Erhalts des Rechenzentrums nötigen Zusatzkosten für den Bau des Garnisonkirchenturm zu genehmigen, ohne vorher eine „verbindliche Aussage der Stiftung Garnisonkirche über die Dauer der Verlängerung“ zu bekommen.

Das Ergebnis der bauaufsichtsrechtlichen Prüfung, die die Möglichkeit der Weiternutzung des Rechenzentrums bis Ende 2023 einräumt, deuten die Kreativen als deutliches Signal: „Die Stadt Potsdam hat erkannt, dass ein Kreativhaus in innerstädtischer Lage auch auf Dauer unverzichtbar ist.“ Das Areal um die Plantage könne sich zum „vielfältigen Campus für Kultur, Kirche und Kreativwirtschaft“ entwickeln. Die von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) angeregte städtebauliche Gestaltungswerkstatt für den Bereich werde ausdrücklich begrüßt. „Hier kann Potsdam die Chance nutzen, der Stadt ein neues Gesicht zu geben und ein Areal zu schaffen, in dem verschiedene architektonische Epochen und Schichten im Stadtbild präsent sind. Das wäre für uns gelebte Versöhnung“, wird Christian de la Motte, einer der Sprecher der Nutzer und Vorstandsmitglied des FÜR e.V., zitiert. 

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