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Potsdam: Potsdam-Museum bleibt offen

Der Streit um die Schließung nach der Friedrich-Ausstellung ist beigelegt. Das Programm ist noch unklar

Von Peer Straube

Innenstadt - Im rathausinternen Streit über die erneute Schließung des Potsdam-Museums nach dem Ende der Friedrich-Ausstellung bemüht sich die Stadt, die Wogen zu glätten. Die Einrichtung, die im Sommer von der Benkertstraße ins Alte Rathaus umzieht, soll nun doch geöffnet bleiben. Das sagte Rathaussprecher Jan Brunzlow den PNN am Montag auf Anfrage.

Wie berichtet hatte die Stadtverwaltung ursprünglich geplant, die Einrichtung, die am 20. August mit der Ausstellung „Friedrich und Potsdam – die Erfindung (s)einer Stadt“ eröffnet wird, nach deren Ende am 2. Dezember für weitere Umbauten bis zum Frühjahr 2013 zu schließen, um dann mit der neuen Dauerausstellung zur Stadtgeschichte abermals zu eröffnen. Museumschefin Jutta Götzmann hatte dafür den Kommunalen Immobilien Service (KIS) verantwortlich gemacht, der das Alte Rathaus derzeit saniert. Der KIS habe noch keinen konkreten Termin für die Fertigstellung des Gebäudes genannt, die Zeitspanne reiche vom Frühjahr bis zum Frühsommer. KIS-Chef Bernd Richter hatte die Äußerungen Götzmanns zurückgewiesen und erklärt, der KIS werde die Sanierung des Alten Rathauses „wie geplant“ im Sommer dieses Jahres abschließen.

Götzmann hatte für ihre Schuldzuweisung an den KIS auch Kritik vom Förderverein des Potsdam-Museums einstecken müssen. Dessen Vorsitzender Markus Wicke hatte gegenüber den PNN von einer „unglücklichen Kommunikation“ gegenüber dem „Partner KIS“ gesprochen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) soll ebenfalls wenig erbaut davon gewesen sein, dass das Potsdam-Museum praktisch zweimal neu eröffnet werden soll. Auf den Rathausfluren wurde gemunkelt, die Museumsleitung hinke mit den Vorbereitungen für die Dauerausstellung hinterher.

Nun hat sich die Museumschefin offenbar dem internen Druck gebeugt: Als Ergebnis eines Gesprächs zwischen Götzmann und Richter sei die Öffnung des Hauses „entgegen dem bisherigen Planungsstand“ nun „sichergestellt“, erklärte die Stadtverwaltung. Der KIS werde die Arbeiten am neuen Museum bis zum 18. August abschließen – lediglich im Veranstaltungsraum könne die Bühnentechnik erst nach dem Ende der Friedrich-Ausstellung eingebaut werden. Das soll vier bis sechs Wochen dauern.

Die Fertigstellung der Sanierung biete Götzmann nun „die Chance“, das Museum „nicht schließen zu müssen“. Mit welchem Programm es bespielt wird, blieb zunächst offen. Details könnten erst bekanntgegeben werden, „wenn alle Ausstellungspartner des Museums zugestimmt haben“, so die Stadtverwaltung.

Möglicherweise überbrückt das Museum die Zeit bis zur Fertigstellung der Dauerausstellung über die Stadtgeschichte, indem sie eine ohnehin für das kommende Jahr geplante Schau mit Werken des Potsdamer Malers Siegward Sprotte vorzieht. Der 2004 verstorbene Künstler, dessen Geburtstag sich am 20. April 2013 zum 100. Mal jährt, soll ohnehin mit einer großen Ausstellung geehrt werden. „Das wird unser erster Aufschlag im Kunstbereich“, hatte Götzmann zuletzt erklärt. Die Schau werde gemeinsam mit einem Museum in Schleswig-Holstein konzipiert, so die Leiterin des Potsdam-Museums. Dort hatte der Potsdamer Ehrenbürger, der bis 1945 in Bornstedt wohnte, seinen Lebensabend verbracht – er starb in Kampen auf der Insel Sylt.

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