zum Hauptinhalt

Potsdam: PIK-Forscher: Klimaschutzabkommen umsetzen

Klimaforscher Stefan Rahmstorf warnt angesichts aktueller Naturkatastrophen vor weiteren Wetterextremen - und fordert eine entschlossene Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens.

Von Matthias Matern

Potsdam - Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat angesichts der aktuellen Hitzewelle in Kalifornien und den starken Regenfällen in Japan am Montag erneut die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens gefordert.

Die Erde werde derzeit wieder von Extremwetter heimgesucht, unter anderem von extremer Hitze mit Bränden in Kalifornien und verheerenden Regenfluten in Japan, so Rahmstorf am gestrigen Montag in einer Erklärung. „Durch die Erderwärmung sind häufigere und schlimmere Hitzewellen und Extremniederschläge physikalisch zu erwarten und Klimaforscher haben seit Langem davor gewarnt“, so der Forschungsbereichsleiter Erdsystemanalyse am PIK. Eine signifikante weltweite Zunahme solcher Ereignisse in den vergangenen Jahrzehnten sei bereits nachgewiesen worden, mahnte Rahmstorf. Dieser Trend werde sich nur dadurch aufhalten lassen, dass „das Pariser Klimaschutzabkommen endlich konsequent umgesetzt wird“.

Wie berichtet wüten im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien seit knapp anderthalb Wochen bei starker Hitze und anhaltender Trockenheit schwere Buschbrände, bei denen am vergangenen Freitag sogar ein Mensch starb. Den Angaben zufolge zerstörten die Flammen nahe der Grenze zu Oregon eine Fläche von mehr als 88 Quadratkilometern. In Japan dagegen hatten Ende vergangener Woche heftige Regenfälle schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Mehr als 100 Todesopfer wurden bislang gefunden, wie die Regierung am Montag mitteilte. Bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 hatten sich die Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad bis zwei Grad Celsius zu begrenzen und dafür die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren. Das Abkommen wurde als Durchbruch gefeiert, weil auch die USA und China erstmals verbindliche Zusagen machten. US-Präsident Donald Trump hat allerdings angekündigt, aus dem Abkommen wieder auszusteigen.

Rahmstorf ist seit 1996 am PIK tätig. Dort forscht er vor allem zu Wechselwirkungen zwischen Ozeanen und der globalen Erwärmung sowie natürlichen Klimaveränderungen. Der Potsdamer Wissenschaftler weist regelmäßig auf den Zusammenhang von Extremwetter und dem Klimawandel hin. So etwa im Herbst 2017 im Zusammenhang mit dem Rekord-Hurrikan „Irma“, der mehr als 33 Stunden lang als Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 in der Karibik tobte. Damals hatte Rahmstorf gewarnt: „Wenn wir das Pariser Abkommen nicht umsetzen, werden Ereignisse dieser Art die neue Normalität werden“. (mit dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false