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Potsdam: Neuer Platz für Nashorn gesucht

Das kaputte Plastik-Rhinozeros vom Luisenplatz war bis 2009 ein beliebtes Fotomotiv. Jetzt liegt die Plastik auf einem Friedhof.

Potsdam - Jahrelang war es in Vergessenheit geraten: Das Rhinozeros des italienischen Künstlers Stefano Bombardieri, das bis 2009 ein beliebtes Fotomotiv des Luisenplatzes war und dann durch Vandalismus beschädigt und abgehängt wurde – Unbekannte hatten eines der zwei Befestigungsbänder und ein Ohr abgeschnitten. Nun, acht Jahre später, hat sich die Fraktion Die Andere in einer Kleinen Anfrage an die Stadtverwaltung nach dem Schicksal der Plastik erkundigt.

Die Antwort: Die Skulptur aus Hartplastik liegt auf einem Friedhof, genauer gesagt im Depot auf dem Neuen Friedhof an der Heinrich-Mann-Allee. „Die Vandalismusschäden wurden bisher noch nicht beseitigt“, teilte das Kulturdezernat mit. Zur Begründung hieß es, die Instandsetzung des Kunstobjektes könne erst nach einer geprüften Standortfestlegung erfolgen – um zu sichern, dass es „unmittelbar nach der Restaurierung“ wieder aufgestellt werden könne. Allerdings seien bereits 2009 und 2010 zwei mögliche Standorte in der Breiten Straße geprüft worden – diese hätten sich aber nicht geeignet. Nach Rücksprache mit Nashorn-Schöpfer Bombardieri sei schließlich befunden worden, „dass eine dauerhafte Installation im Außenraum nicht empfohlen wird, da sich das Material als ungeeignet erweist“. Gleichwohl nehme man die Anfrage zum Anlass, dass sich der Beirat für Kunst im öffentlichen Raum erneut mit der Suche nach alternativen Standorten beschäftigt. Das Nashorn hing seit 2001 am Luisenplatz, die Installation belegte 2005 den zweiten Platz des Potsdamer Kunstpreises.

Vorbereitungen zum Aufstellen der "Transparenten Weltkugel" bereits im Gange

Besser steht es um die Aufstellung der lange Jahre eingemotteten DDR-Plastik „Transparente Weltkugel“, die früher an der Stadt- und Landesbibliothek stand. Dafür hatte die Stadt auf Druck der Linken rund 45 000 Euro zugesichert, der Rest sollte mit Spenden finanziert werden. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte am Dienstag auf Anfrage, er habe Sponsoren für das Fundament gefunden, die Vorbereitungen für das Aufstellen des Kunstobjekts seien im Gange – noch im September könnte es demnach so weit sein.

Erst am Montag hatte die Stadtverwaltung – im Zuge des geplanten Abrisses der Fachhochschule – die DDR-Kunstobjekte „Sitzendes Mädchen“, „Stehende unter Baldachin“ und „Pflanzturm“ abbauen lassen (PNN berichteten). Ziel sei es, alle drei Kunstwerke mittelfristig wieder aufzustellen, sagte ein Stadtsprecher am Dienstag. Derzeit würden mögliche neue Standorte geprüft. Die Kosten für den Abbau lagen bei rund 9000 Euro.

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