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Bürgerhaus mit Palastfassade: Das Brockessche Haus könnte bald ein repräsentatives Wohnhaus sein.

© Andreas Klaer

Potsdam: Neuer Investor fürs Brockessche Haus

Konkrete Hoffnung auf Rettung eines der letzten großen unsanierten Häuser in der Potsdamer Innenstadt: Die Asset Firmengruppe aus Bremen stellt Entwürfe von Nöfer im Gestaltungsrat vor.

Innenstadt - Konkrete Hoffnung auf Rettung eines der letzten großen unsanierten Häuser in der Potsdamer Innenstadt: Für das Brockessche Haus in der Yorckstraße werden dem Potsdamer Gestaltungsrat auf seiner öffentlichen Sitzung am 10. November die Pläne eines neuen Investors vorgestellt. Demnach will die Asset Potsdam Grundbesitz GmbH, eine Tochter der Asset Firmengruppe Bremen, die Sanierung des 1776 errichteten Brockesschen Hauses gemeinsam mit dem Wiederaufbau des Langen Stalls angehen.

Es handele sich „um ein Gesamtprojekt“, erklärte gestern Asset-Geschäftsführer Ingo Damaschke auf PNN-Anfrage. Vom Langen Stall steht an der Werner-Seelenbinder-Straße nur noch die Südfassade. Neben der Wiedererrichtung des Langen Stalls sowie der Sanierung des durch Carl von Gontard für den Glasschleifer Brockes entworfenen Brockesschen Hauses plant Damaschke die Errichtung von Neubauten auf dem weitläufigen Villen-Areal. Ziel sei vorwiegend die Errichtung von Wohnungen. Merkmal des Hauses in der Yorckstraße 19 ist eine palastartige Fassade, was den Ausschlag dafür gab, dass das historische Gebäude noch vor wenigen Jahren als Sitz des Potsdam Museums ins Gespräch kam. Letztlich blieb es bei der von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) favorisierten Entscheidung zugunsten des Alten Rathauses als Museumssitz. Zuletzt hatte Besitzer Lorenz Bruckner eine Hotelnutzung vorgeschlagen.

Wie Geschäftsführer Damaschke erklärte, habe die Asset Potsdam Grundbesitz GmbH einen Kaufvertrag mit Bruckner abgeschlossen, der aber noch nicht rechtskräftig ist. Er hoffe, bis zum Ende des Jahres „alle kaufmännischen Voraussetzungen erfüllt zu haben“. Im kommenden Jahr werden Damaschke zufolge die Bauanträge gestellt; noch 2012 könnte also mit ersten Bauaktivitäten begonnen werden.

Entworfen werden die Pläne für das Brockessche Haus und den Langen Stall von dem Berliner Büro Nöfer Architekten. Tobias Nöfer hatte in Potsdam erst jüngst mit einem Entwurf für ein Ärztehaus an der Alten Fahrt auf sich aufmerksam gemacht. Im Bieterverfahren erhielt der Entwurf von Hilmer & Sattler und Albrecht den Vorzug (PNN berichteten). Nöfer erklärte gestern den PNN, „wir arbeiten mit Volldampf an dem Projekt“.

Planungsrechtlich untersetzt wird das Vorhaben durch den Bebauungsplan Nr. 1 „Neuer Markt/ Plantage“, „dem ersten B-Plan nach der Wende“, wie Architekt Nöfer sagte. Ziel ist neben der Wiederherstellung der Plantage als Freifläche die Rekonstruktion der historischen Kubatur des Langen Stalls „mit seiner charakteristischen hohen, durchgehenden und fensterlosen Dachfläche“, wie es im B-Plan heißt. Aufgrund dieser baulichen Einschränkungen sieht die Stadtverwaltung laut B-Plan-Text eine kulturelle Nutzung des Langen Stalls als wahrscheinlicher an als eine Wohnnutzung. Als bauliche Begrenzung der Plantage ist zudem eine „zeitgenössische Neubebauung“ vorgesehen.

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