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Die Stimmung beim Potsdamer ViP ist derzeit getrübt.

© Sebastian Gabsch

Potsdam: Neue Verkehrsbetriebe-Spitze wirbt um Vertrauen

Die meisten Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Potsdam wurden von der unangekündigten Abberufung der beiden Chefs überrascht. Nun setzt die neue Leitung auf Transparenz.

Potsdam - Nach der Beendigung der Verträge mit den beiden Geschäftsführern des Verkehrsbetriebs Potsdam (ViP), Oliver Glaser und Martin Grießner, wirbt das kommunale Unternehmen in einem Brief um das Vertrauen seiner Mitarbeiter. Man wolle diesen als Signal senden, dass „die Geschäftsführung der Stadtwerke und die Aufsichtsräte die tägliche hervorragende Arbeit der Mitarbeiter schätzen“, heißt es in dem Schreiben, das den PNN vorliegt. Zudem, so der Text weiter, seien „alle notwendigen Voraussetzungen für eine geordnete Weiterführung der Unternehmensgeschäfte unter der neuen Geschäftsführung gesichert“.

Unabgestimmte Mehrkosten für die Krampnitz-Trasse

Wie berichtet waren die Verträge mit Glaser und Grießner Ende vergangener Woche mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden. Nach Angaben der Stadt geschah dies in beiderseitigem Einvernehmen, die genauen Konditionen sind bisher nicht bekannt. Dazu wurde Stillschweigen vereinbart. Grießner hatte seit 2011, Glaser seit 2013 an der Spitze der Stadtwerketochter gestanden. Grund für das aus seiner Sicht zerrüttete Vertrauensverhältnis, so hatte es Aufsichtsratschef und Potsdamer Kämmerer Burkhard Exner (SPD) nach PNN-Informationen im Aufsichtsrat erklärt, waren unter anderem nicht ordnungsgemäß ausgeschriebene Aufträge und unabgestimmte Mehrkosten für die Tramtrasse nach Krampnitz.

Übergangsweise hat Monty Balisch die Leitung des ViP übernommen. Er war bisher kaufmännischer Hauptabteilungsleiter der Stadtwerke. Um die Mitarbeiter über die Umbrüche in der Konzernführung zu informieren, wurde für den heutigen Montag eine Mitarbeiterversammlung anberaumt. Gezeichnet ist die Einladung an die ViP-Mitarbeiter von Exner als Aufsichtsratsvorsitzender und von Balisch, dem neuen kommissarischen Geschäftsführer. „Die Entwicklungen der letzten Tage beim ViP haben viele Fragen aufgeworfen“, heißt es in dem Schreiben. „Wir wollen uns Ihren Fragen stellen und auch Antworten geben.“ 

Stimmung bei Potsdamer Verkehrsbetrieben angespannt

Der Brief soll den Mitarbeitern sichtlich einen Willen zur Transparenz signalisieren, nachdem die meisten von ihnen von der unangekündigten Abberufung der beiden Chefs überrascht worden waren. Auch vorher war die Stimmung angespannt. 

So hat die Gewerkschaft Verdi Anfang Mai wie berichtet gegen den ViP geklagt, weil dieser den bis dahin gezahlten Fahrdienstzuschlag an die Fahrer im April 2017 heimlich gekürzt habe. Das Verfahren läuft noch. 

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