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Zur freien Entnahme. Die „John Barnett“ hat den Bücherschrank gestiftet.

© dpa

Potsdam: Literatur aus der Zelle: Tauschbörse für Bücher an der „John Barnett“ eröffnet

Potsdam - Die Stimmung ist feierlich, Menschen ringen sich um eine Telefonzelle. Doch was ist das Besondere an diesem Glaskasten, der hier am Ufer direkt neben dem Schiffsrestaurant „John Barnett“ an der Schiffbauergasse steht?

Potsdam - Die Stimmung ist feierlich, Menschen ringen sich um eine Telefonzelle. Doch was ist das Besondere an diesem Glaskasten, der hier am Ufer direkt neben dem Schiffsrestaurant „John Barnett“ an der Schiffbauergasse steht? Beim genaueren Hinsehen wird der Betrachter feststellen, dass in dieser Telefonzelle der Hörer fehlt, auch die Wählscheibe ist abmontiert. Stattdessen befinden sich Regale in der Zelle, auf denen zahlreiche Bücher stehen.

Dahinter steckt der Besitzer und Betreiber der „John Barnett“, Clemens Lambrecht. Er hat die ausrangierte Telefonzelle im Zentrallager der Telekom in Michendorf gekauft, das Regal einbauen lassen und aus seiner privaten Sammlung Bücher hineingestellt. Über 200 Stück sind es, in unterschiedlichen Genres, für unterschiedliche Altersgruppen und in verschiedenen Sprachen – denn auch Touristen, die keine Literatur dabei haben, sollen angesprochen werden. Vor allem aber ist es der Flaneur auf dem Kulturgelände Schiffbauergasse, den Lambrecht erreichen und erfreuen will.

Rund um die Uhr können Menschen seit dieser Woche dort stöbern, Bücher mitnehmen oder selbst welche hineinstellen. Inspiriert wurde Lambrecht nach eigener Aussage vom Bücherschrank des Lions Club Potsdam-Sanssouci, der seit 2015 am Platz der Einheit steht. Die „Zelle“ an der „John Barnett“ wurde übrigens vom Potsdamer Schauspieler Michael Gerlinger eröffnet. Der ungewöhnliche Bücherschrank könnte noch mehr Gäste zu seinen Lesungen auf der „John Barnett“ locken, so die Hoffnung. fee/wik

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