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Künstler können ab September in das Rechenzentrum in Potsdam einziehen.

© B. Stelley

Potsdam: Kreative könnten länger im Rechenzentrum bleiben

Ursprünglich war vereinbart, dass Kreative das Rechenzentrum nur bis zum 31. August 2018 nutzen dürfen. Jetzt sieht es so aus, als ob sie doch länger bleiben könnten. Drei Szenarien sollen diskutiert werden.

Potsdam – Das Rechenzentrum in der Breiten Straße steht voraussichtlich auch nach 2018 für Künstler und Kreative zur Verfügung. Dazu verhandelt die Stadt gerade mit der Stiftung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, der im kommenden Jahr beginnen soll – zunächst mit dem Turm, der direkt neben dem Rechenzentrum errichtet wird. „Wir sind zuversichtlich, dass sich eine Verständigung über eine Fortführung der Zwischennutzung herbeiführen lässt“, teilte der Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, Harald Kümmel, am Freitag in einer Mitteilung aus dem Rathaus mit.

Drei Szenarien für den Kreativkosmos im Rechenzentrum

Demnach gibt es bei den Verhandlungen mit der Wiederaufbaustiftung für das Kreativhaus drei Szenarien, die auch den Stadtverordneten vorgelegt werden sollen. Das erste Szenario sieht eine Verlängerung der Nutzungsdauer um fünf Jahre bis 2023 vor. Für diese Verlängerung wäre neben einer Zustimmung der Stiftung Garnisonkirche und einer bauordnungsrechtlichen Genehmigung des Parallelbetriebs von Rechenzentrum und Garnisonkirchenturm ein Investitionsbedarf in den Gebäudeerhalt von rund 476.000 Euro notwendig, so die Stadt.

Das zweite Szenario sieht die Nutzung bis 2028 vor – das wäre nach Ende der Sanierungsmaßnahmen Potsdamer Mitte. Eventuell müsste Potsdam daher bereits gewährte Fördermittel für den Ankauf und den ehemals geplanten Abriss des Rechenzentrums zurückzahlen, hieß es. Außerdem müsste die Stiftung bis 2028 auf den Bau des Kirchenschiffes verzichten – weil das Rechenzentrum dem im Weg steht.

Das dritte Szenario sieht den völligen Verzicht auf das Kirchenschiff vor. Dann ging es um eine Gesamtsanierung des Hauses, die mit bis zu 8,8 Millionen Euro veranschlagt werden: Selbst in einer abgespeckten Varianten würden 5,5 Millionen Euro Kosten anfallen, die laut Stadt von den Hausmietern aufzubringen wären.

Kümmel: Gegenseitiges Verständnis und der Wille zur Kooperation vor Ort sei notwendig

Die drei Szenarien sollen die vielfältigen Fragen verdeutlichen, die mit einer Fortsetzung der Zwischennutzung über den 31. August 2018 hinaus zu lösen wären, hieß es. Die Gespräche mit der Stiftung Garnisonkirche würden im ersten Halbjahr 2017 fortgeführt. Die Stadtverwaltung werde erneut berichten, wenn Ergebnisse vorliegen, spätestens im Dezember 2017. Kümmel sagte, es sei „gegenseitiges Verständnis notwendig und der Wille zur Kooperation vor Ort, damit der Turm der Garnisonkirche und das Rechenzentrum vorübergehend nebeneinander bestehen können.“

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