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Potsdam: Kostenlos ins Barberini

Das Kunstmuseum öffnet schon am 21. Januar – zum Stadtfest „Unterwegs im Licht“

Innenstadt - Erwartet werden Tausende Besucher: Schon zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung am 23. Januar wird das hochkarätige Kunstmuseum Barberini für Besucher kostenlos zu besichtigen sein. Anlass ist das von der Stadt organisierte Mitte-Fest „Unterwegs im Licht“ am Samstag, dem 21. Januar. An diesem Tag wird sich das Barberini ab 15 Uhr mit mehreren Programmpunkten beteiligen. Das bestätigte die Marketingchefin im Potsdamer Rathaus, Sigrid Sommer, am Mittwoch am Rande der Vorstellung des Festprogramms vor Journalisten. „Wir haben das Barberini frühzeitig in unsere Planungen einbezogen“, betonte Sommer.

Das von Software-Milliardär und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner komplett finanzierte Museum am Alten Markt stellt sich bereits auf einen Gäste-Ansturm ein. „Wartezeiten können voraussichtlich nicht immer vermieden werden“, sagte Museumssprecherin Johanna Köhler auf PNN-Anfrage. Demnach können Besucher von 15 bis 21 Uhr die Eröffnungsausstellungen „Klassiker der Moderne“ und „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ erleben – für letztere sind auch viertelstündliche Kurzführungen geplant.

Dazu kommen vor dem Museum in dem wiedererrichteten Barockbau Kunstinstallationen unter dem Motto „Licht im Impressionismus“. Die Stadtverwaltung jedenfalls kündigte eine „spektakuläre Kunstaktion“ an: Auf mehreren digitalen Großbildschirmen vor dem Gebäude würden Videokünstler die Nacht in ein neues Licht tauchen, von „Live-Light-Painting“ zusammen mit dem Publikum ist die Rede. Auch ein besonderes Kreativprogramm für Kinder sowie ab 16 Uhr ein Kinderkonzert der Potsdamer Kammerakademie im Barberini sind geplant.

Ohnehin steht das Wochenende im Zeichen des Museums: Am Freitag, dem 20. Januar, findet ab 17.30 Uhr die offizielle Einweihung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Ministerpräsident Dietmar Woidke und Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) statt. Schon kurz vorher wird Plattner beim Neujahrsempfang der Stadt im Nikolaisaal die Potsdamer Ehrenbürgerwürde verliehen. Am Sonntag, dem 22. Januar, ist zwischen 11 und 14 Uhr eine weitere Einweihungsfeier geplant – bevor das Museum offiziell am 23. Januar eröffnet. Dann kostet der Eintritt 14 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist er kostenlos. Dazu gibt es Jahreskarten für 30 Euro. Schon zur einwöchigen Probeöffnung des Barberini – ohne Kunst – wurden Ende November knapp 25 000 Gäste gezählt. Online vorab zu buchende Zeitfenster wie damals werde es am 21. Januar aber nicht geben, so Museumssprecherin Köhler.

Marketingchefin Sommer warb indes auch dafür, die anderen Veranstaltungen von „Unterwegs im Licht“ zu besuchen – das Fest ist zugleich der Einstieg in das Potsdamer Themenjahr 2017 unter dem Motto „Stadt trifft Kirche“. Sichtbar soll dies speziell an der Breiten Straße werden: zwischen Rechenzentrum und dem geplanten Baufeld für den Turm der Garnisonkirche daneben. Dort will der Potsdamer Künstler Gregor Bartsch eine von der Stadt mit 7000 Euro geförderte Lichtinstallation namens „Die Kosmischen Könige“ zeigen. Dabei sollen der Metallkäfig, in dem jetzt die Wetterfahne der Kirche zu sehen ist, und das dahinter befindliche Mosaik am Rechenzentrum „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ drei Monate lang abwechselnd angeleuchtet werden, jeweils etwa vier Minuten lang. So soll ein Dialog simuliert werden, der mit Begleitveranstaltungen im Rechenzentrum und in der benachbarten Nagelkreuzkapelle der Garnisonkirchenstiftung auch tatsächlich geführt werden soll. Vielleicht könnten so neue Gedanken zur Zukunft beider Orte gefasst werden, hofft Bartsch. Das Verhältnis der Nutzer des Rechenzentrums – bis Mitte 2018 sind dort mehr als 150 Künstler untergekommen – zum Projekt Garnisonkirche ist nicht einfach. Denn der DDR-Bau müsste weichen, sollte auch das Schiff der Kirche gebaut werden – ob es dazu kommt, steht noch in den Sternen. Zuletzt hatten die Hausmieter einen offenen Brief an Kulturministerin Monika Grütters (CDU) gegen den Wiederaufbau geschrieben (PNN berichteten). Sommer machte deutlich, dass auch vor diesem Hintergrund das mit der Stiftung Garnisonkirche abgestimmte Kunstprojekt wichtig sei, um den Dialog zwischen beiden Seiten anzuregen.

Zum Lichtfest selbst sind am Rechenzentrum weitere Illuminationen geplant – ab 17 Uhr unter der Regie des weltweit aktiven Kreativkollektivs Xenorama, das in dem Haus sein Hauptquartier hat. Weiterhin beteiligt an dem Fest, für das die Stadt Werbung für insgesamt 15 000 Euro macht, sind das Bildungsforum, das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte sowie das Filmmuseum und das Naturkundemuseum – die allesamt auch illuminiert werden.

Auf dem Programm stehen unter anderem eine Gesprächsrunde mit einem Teilchenphysiker und einem Religionswissenschaftler, eine Werkstatt zum Thema „Luther und die deutsche Sprache“, ein Rundgang zur Stadt- und Kirchengeschichte, ein Familienworkshop zum Bau einer Arche-Noah-Kulisse und Filme, die das Thema Engel aufgreifen. Auch ein Laternenumzug ist wieder vorgesehen. Sommer erklärte, sie hoffe, dass es diesmal nicht wieder Glatteis gibt wie im vergangenen Jahr – sondern tatsächlich Schnee liegt, „damit das Licht der Nacht reflektiert wird“.

Das Programm sowie Informationen zu den Öffnungszeiten der Häuser finden Sie unter:

www.potsdam.de/unterwegs-im-licht

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