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Der Padrone. Neben ausgewählter italienischer Küche will Joseph Griffin auch Bilder im Restaurant „Giuseppes Gusto“ ausstellen.

© Sebastian Gabsch

Potsdam: Klein und fein

Das „Gusto“ in der Friedrich-Ebert-Straße wird als „Giuseppes Gusto“ neu eröffnet.

Von Birte Förster

Potsdam - Neuseeländische Grünschalmuscheln in Weißwein-Safran-Sahne-Sauce oder Papadelle mit Beef-Wangen – im Potsdamer „Gusto“ beginnt ein kulinarischer Neustart. Nachdem der frühere Besitzer Franco Cremonini das beliebte Restaurant in der Friedrich-Ebert-Straße verkauft hatte, wird es voraussichtlich zum Ende dieser Woche wiedereröffnet. Der neue Besitzer heißt Joseph Griffin und wird den alten Namen beibehalten – mit einer kleinen Ergänzung. „Giuseppes Gusto“ wird es künftig genau genommen heißen. Das bedeute sein Name auf Italienisch, sagt Griffin, der aus den USA kommt.

In Oklahoma City habe er zehn Jahre lang ein italienisches Restaurant betrieben, erzählt der 52-Jährige, der eigentlich aus Kalifornien kommt und dort in einer Culinary Art School sein Handwerk lernte. Seit er 15 Jahre alt ist, arbeitet er in der Gastronomie. Vor 18 Jahren verließ er die USA, um die Küchen dieser Welt zu entdecken. Er lebte in Mexiko, Ecuador, der Türkei und Griechenland. Nach ein paar Jahren zog es ihn immer weiter. Eine wichtige Station sei für ihn Italien gewesen, erzählt er. In einer kleinen Trattoria lernte er die Besonderheiten der italienischen Küche kennen und schätze die familiäre Atmosphäre des Restaurants. Genauso wie sie eben auch im Potsdamer Gusto zu finden ist. „Dort kann ich mich besser mit den Gästen unterhalten. Es ist persönlicher als in großen Restaurants“, sagt Griffin über seinen neuen Arbeitsort.

Der gelernte Chefkoch bringt viele der Einflüsse von seinen kulinarischen Reisen mit in die Küche des Gusto ein. Dennoch: Die beliebten Gerichte von vorher sollen erhalten bleiben, sagt Griffin. So wird es weiterhin eine große Auswahl an Nudelgerichten geben, sowohl altbekannte als auch neue. Außerdem plant er, mehr Fleischgerichte auf der Karte zu haben – wie etwa Ossobuco, ein traditionelles italienisches Schmorgericht mit Kalbshachse. Auch mehr Fisch und Meeresfrüchte wird es geben. Auch will der neue Inhaber, wie bereits Vorbesitzer Franco Cremonini, viele Speisen mit Trüffel servieren. Sein Ziel ist es zudem, viele der Zutaten aus der Region zu beziehen, möglichst auch biologisch.

Bis Griffin das Restaurant gekauft hat, sei er selbst häufig dort Gast gewesen, erzählt der Koch, der seit drei Jahren in Potsdam lebt. Daher kannten sich Griffin und Franco Cremonini, der ihm irgendwann ein Angebot für das Gusto machte. Vor dem Inhaber-Wechsel arbeiteten die beiden Gastronomen noch zwei Wochen zusammen und Cremonini stellte ihn bereits den Gästen vor.

Selbst kochen wird Griffin in seinem neuen Restaurant aber nicht. Der Koch, der bereits für Cremonini arbeitete, bleibt dem Restaurant erhalten. „Er ist sehr talentiert“, sagt Griffin über seinen Mitarbeiter. Er selbst werde sich die Zusammensetzung der Gerichte überlegen und sich anschließend mit dem Koch absprechen, so Griffin. Während der Öffnungszeiten wolle er außerdem den Service übernehmen. Und dann bemüht sich der Gastronom neben der guten Küche auch noch um visuelle Genüsse. Die Wände des kleinen Restaurants zieren Kunstwerke eines lokalen Künstlers. Es seien Bilder von Leon Makai, die zurzeit dort ausgestellt werden, sagt Griffin. Junge Potsdamer Künstler könnten sich gern bei ihm melden, um ihre Bilder in Giuseppes Gusto zu präsentieren. „Alle sechs Monate möchte ich die Bilder eines anderen Künstlers ausstellen“, sagt er. Für Griffin lohnt es sich nun, sein Restaurant gemütlich zu gestalten. Denn in die Ferne zieht es ihn nicht mehr. Er wolle sich hier niederlassen, zusammen mit seiner Lebensgefährtin. „Ich mag Potsdam sehr“, sagt er. Birte Förster

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