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Potsdam: Was tut sich am Kino "Charlott"?

Es macht den Anschein, als ob sich an der Villa neben dem Kino Charlott an der Zeppelinstraße etwas tut. Dazu äußern will sich aber keiner.

Potsdam - Die Arbeiten an der lange Zeit dem Verfall preisgegebenen Viktoria-Garten-Restaurant neben dem Kino Charlott an der Zeppelinstraße scheinen voran zu gehen. Darauf haben PNN-Leser aufmerksam gemacht. So ist – im Vergleich zum vergangenen Dezember, als die Arbeiten begonnen haben – inzwischen der Vorplatz der denkmalgeschützten Anlage von Unrat befreit, diverse Baumaterialien sind zu sehen. Ferner ist das Gebäude nun auch eingerüstet. Allerdings bleiben noch viele Fragezeichen.

So ist der Zweck der Arbeiten unklar, ein Bauschild existiert nicht. Eine Anfrage bei der zuständigen Baufirma brachte keine Erkenntnisse – man solle sich doch an den Eigentümer wenden, hieß es vor von dem allem auf den Innenausbau spezialisiertes Unternehmen aus Kloster Lehnin (Potsdam-Mittelmark). Doch auch der Berliner Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie hat öffentliche Erklärungen in den vergangenen Jahren unterlassen.

Aufräumarbeiten müssen nicht angezeigt werden

Auch die Stadtverwaltung konnte wenig zur Klärung beitragen. Wie berichtet hatte die Stadt schon vor vielen Monaten ein ordnungsbehördliches Verfahren gegen den Eigentümer begonnen, damit dieser Maßnahmen zur Sicherung des denkmalgeschützten Gebäudes ergreift.

Das Filmtheater gegenüber des Bahnhofs Charlottenhof entstand im Jahr 1934 aus dem ehemaligen Ballsaal des Viktoria-Garten-Restaurants, zuvor war es eine Versammlungsstätte der Arbeiterbewegung in Potsdam. In den später 1990-ern wurde das „Charlott“ dann geschlossen, seitdem steht es leer. 2004 hatte der derzeitige Eigentümer das Ensemble im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben, seitdem lag es weitgehend brach, was für viel Verärgerung, auch bei Anwohnern, sorgte. Die Stadtverordneten hatten bereits vor fünf Jahren auf Antrag der Linken entschieden, der Inhaber müsse den Bau in einen akzeptablen Zustand zu versetzen.

So war die Ansiedlung eines Biomarktes erwogen worden. Ein erster Bauantrag des Eigentümers war aber wegen fehlender Unterlagen abgelehnt worden. In der Folge war der Gesprächsfaden zwischen Rathaus und Eigentümer wieder abgerissen, die Hintergründe blieben unklar.

* In einer ersten Version des Textes hieß es, das Kino "Charlott" selbst sei eingerüstet. Das stimmte nicht - es handelte sich um das Haus daneben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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