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Potsdam: Ideen für die Zentralhaltestelle

Der Bahnkunden-Verband legt ein Konzept für einen übersichtlicheren Platz vor dem Potsdamer Hauptbahnhof vor. Das Rathaus kündigt eine neue Fahrradparkstation an.

Innenstadt – Die Zentralhaltestelle auf dem Vorplatz des Potsdamer Hauptbahnhofs soll übersichtlicher werden. Ferner ist geplant, vor Regen und Wetterkapriolen geschütze Plätze für Fahrräder zu schaffen. Das teilte am Freitag die Bauverwaltung unter Dezernent Matthias Klipp (Grüne) auf PNN-Anfrage mit. So solle eine Fahrradparkstation für rund zwei Millionen Euro gebaut werden. „Das Projekt befindet sich in Planung“, so ein Stadtsprecher. Weiter erklärte das Rathaus, es werde an einer neuen Belegung der Bussteige vor dem Bahnhof gearbeitet – für mehr Übersichtlichkeit.

Die Stadtverwaltung arbeitet damit an zwei Punkten einer ganzen Reihe von Vorschlägen, die der Regionalverband Potsdam-Mittelmark des Deutschen Bahnkunden-Verbands (DBV) jetzt in ein aktuelles Konzept gepackt hat. Unter dem Titel „Besser umsteigen am Potsdamer Hauptbahnhof“ geht es darin auf 15 Seiten um Ideen für „kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit“ an dem Verkehrsknoten. Inzwischen liegt das Papier im Rathaus vor – sowie den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, dem Potsdamer ViP-Verkehrsbetrieb und der Havelbus-Gesellschaft. Bei einem Ortstermin am Bahnhofsvorplatz will es der DBV am 20. Oktober ab 16.30 Uhr erstmals mit den Verantwortlichen beraten.

So konstatiert der Verband für das Areal „einige Schwächen“ zu Lasten der Fahrgäste, aber auch der Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotens. Bemängelt werden nicht genügend Informationstafeln an den Straßenbahnhaltestellen. Dort stünden zudem die flachen Sitzbänke zu nah an den Gleisen – als „Stolperfallen“, wenn Tram-Fahrgäste zum Beispiel beim Ausladen von Kinderwagen rückwärts aussteigen. Auch die Überdachung der Tram-Haltestellen sei zu klein, so der DBV.

Einen Ausbau der Dachanlagen hält auch die Bauverwaltung „aus Sicht der Fahrgäste in den Spitzenzeiten“ für „wünschenswert“. Allerdings verweist die Stadt darauf, dass diese Idee schon im Jahr 2000 beim Bau der Anlagen aus „Kostengründen“ nicht umgesetzt worden sei. Ähnlich wohlwollend, aber in der Sache dann doch eher zurückhaltend, urteilt die Stadtverwaltung auch über andere Vorschläge aus dem DBV-Konzept. So sei die geforderte Überdachung der Taxistände zur „Komfortverbesserung ebenfalls wünschenswert“ – jedoch müssten an der Stelle auch Feuerwehrzufahrten bedacht werden. Zugleich schlägt der DBV eine komplette Neuordnung der Bushaltestellen vor. Grund: „Der aus dem Bahnhof tretende Fahrgast sieht die Busse aktuell, wenn überhaupt, nur von der ungünstigen Seite: von hinten.“ Das Rathaus erklärte dazu, die Belegung der Bussteige solle neu nach gleichem Fahrziel geordnet werden. Doch ein Umbau der Anlagen sei „nicht finanzierbar und wegen der Fördermittelbindung derzeit nicht möglich“, so ein Stadtsprecher. In einem anderen Punkt erklärte der Sprecher, mehr Informationstafeln, wie vom DBV gefordert, seien „sicher“ nicht erforderlich – zumindest aber seien die schwer zu findenden Standorte der Tafeln „verbesserungswürdig“.

Widerspruch aus dem Rathaus erntet der DBV zu seiner Forderung nach mehr Park&Ride-Flächen im südlichen Parkhaus des Bahnhofs. Hier seien bereits „zu den üblichen Preisen ausreichend Stellplätze vorhanden“, so das Rathaus. In dieser Lage könne es keine kostenlosen P&R-Stellplätze geben. Dagegen stimmt die Bauverwaltung dem Kundenverband bei der Analyse zu, für den Kurzzeitparkplatz am Bahnhof lägen „erhebliche Mängel“ vor – vor allem in der Wegeführung zum Bahnhofseingang. Wie hier Abhilfe geschaffen werden kann, lässt die Verwaltung offen – der DBV schlägt eine Überdachung samt einen Direktzugang zum Bahnhof über einen verlängerten Bussteig vor.

Positiv bewertet die Havelbus-Gesellschaft das Konzept als Anstoß für eine neuerliche Diskussion zum Umfeld des Bahnhofs. So hätten es „nicht nur Touristen aktuell schwer, den richtigen Bussteig zu finden“, sagte Havelbus-Sprecherin Ulrike Rehberg – dazu sei ein wahrnehmbares und lesbares Wegeleitkonzept nötig. Bei der ViP war wegen der Urlaubszeit keine Stellungnahme zum Konzept zu erhalten.

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