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Potsdam HEUTE, Mittwoch, 6. Oktober 2021: Mehr Sternchen wagen: Genderdebatte im Landtag

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Guten Morgen, 

liebe Leserinnen. Die Herren fühlen sich bitte mitgemeint. Oder lassen wir es lieber aus alter Gewohnheit bei "liebe Leser" und die Frauen können sich wie immer denken, dass sie auch dabei sind? Dann gebe es noch Leser:innen oder Leser*innen. Mir persönlich ist folgende Variante am liebsten, die zwar länger dauert, aber alle anspricht: Leserinnen und Leser.  

Werfen wir doch mal einen Blick in die Brandenburger Landesverfassung. Da geht es nämlich ähnlich los. "Wir, die Bürgerinnen und Bürger des Landes Brandenburg, haben uns in freier Entscheidung diese Verfassung gegeben", heißt es in der Präambel. Aber dann hört es auch schon wieder auf mit der Nennung der weiblichen Form. Sonst ist in der Verfassung ausschließlich von Bürgern und Einwohnern die Rede. "Die Regierung des Landes Brandenburg besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Landesministern", steht da weiter. 

Nun sind unter den zehn Ressortchefs aber fünf weiblich. Und was, wenn eines Tages eine Politikerin das Land führen sollte? Ist das dann Frau Ministerpräsident? Es gibt weitere Beispiele im Verfassungstext. Ein Landesbeauftragter für Datenschutz sei zu bestimmen. Seit 2005, seit schlappen 16 Jahren also, ist die oberste Brandenburger Datenschützerin mit Dagmar Hartge aber eine Frau.  

Egal? Die Frauen sollen sich einfach weiter mitgemeint fühlen? Kann man so sehen und gleich noch, wie es bei diesen Debatten oft der Fall ist, die Frage hinterherschieben, ob wir denn keine anderen Probleme haben als dieses "Gendergaga"

Sicher, Probleme gibt es genug. Aber das heißt ja nicht, dass man sich nicht damit auseinandersetzen kann, warum einige ein Problem damit haben, dass geschlechtergerechte Sprache bislang eben nicht überall selbstverständlich ist. Nicht einmal in der Gleichberechtigung versprechenden Verfassung. Das soll heute in einer Sondersitzung des Hauptausschusses im Landtag passieren. Bei einer Anhörung soll über Änderungen der Landesverfassung gesprochen werden. Ein Punkt dabei: Die Verfassung soll auch weibliche Bezeichnungen bekommen. Bundesweit wäre Brandenburg damit in einer Vorreiterrolle

Doch selbst innerhalb der Kenia-Regierungskoalition aus SPD, CDU und Grünen gehen die Meinungen über Sinn und Zweck des Genderns auseinander. Im Vorfeld der heutigen Sondersitzung argumentieren Grüne-Fraktionschefin Petra Budke und CDU-Fraktionschef Jan Redmann in den PNN dafür und dagegen. Hier können Sie das Pro-und-Contra lesen.

Und nach der Lektüre würde ich Sie gerne fragen, liebe Leserinnen und Leser: Was halten Sie von geschlechtergerechter Sprache in der Landesverfassung? Welche Position hat Sie mehr überzeugt? Schreiben Sie uns gerne an potsdamheute@pnn.de.

Auch im heutigen Newsletter

  • Wechsel im Landtag: Potsdamer Daniel Keller soll SPD-Fraktion führen
  • Spatenstich in Krampnitz: Bau der neuen Grundschule beginnt
  • #allesdichtmachen: Die Potsdamer Schauspielerin Nina Gummich spricht über die umstrittene Aktion 
  • Physik-Nobelpreis für PIK-Mitbegründer Klaus Hasselmann
  • Tipps für Unternehmungen
  • ...und jede Menge mehr

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