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PNN Newsletter - heute von Jana Haase.

© Sebastian Gabsch

Potsdam HEUTE, Mittwoch, 22. Juli 2020: Siemens-Villa verkauft, Waldstadt-Campus verzögert sich und Katjes expandiert

Lesen Sie jetzt den neuen PNN-Newsletter "Potsdam HEUTE" mit allen wichtigen Terminen und Informationen für den heutigen Mittwoch.

Guten Morgen,

Sie kennen das sicher: Da ist man keine zwei Tage aus dem Urlaub zurück und schon zweifelt man daran, dass man überhaupt weg gewesen ist. Hat sich denn wirklich so gar nichts getan in Potsdam in den letzten drei Wochen? Ok, da waren die zwei ziemlich spektakulären Bombensprengungen - Chapeau, Herr Schwitzke! Aber ist die Schwanenbrücke wirklich immer noch nicht fertig? Dabei sieht die Baustelle gar nicht so groß aus. Und wieso wird in der Friedrich-Ebert-Straße schon wieder an den Fahrradständern gearbeitet, die sind doch erst im Mai aufgestellt worden? Offenbar aber nicht überall ganz richtig, weswegen jetzt nachgebessert wird. Und warum kommt einem das alles irgendwie so bekannt vor? Für Déjà-vu-Erlebnisse ist Potsdams eben einfach gut. In einem Jahr, in dem so vieles ganz anders läuft als sonst, ist das auch ein Stück weit beruhigend. Potsdam bleibt Potsdam, trotz allem.

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Worüber spricht Potsdam heute?

Schulbaustellen im Zeitplan - außer beim Waldstadt-Campus 

Scheinbar nicht voran geht es auch mit dem Projekt Schulcampus Waldstadt, über das bereits seit sechs Jahren diskutiert wird. Bislang hat die Stadt weder die Grundstücke vom Land erwerben können, noch gibt es Erfolgsmeldungen beim Bebauungsplanverfahren. Voraussichtlich erst im Frühjahr 2021 soll der überarbeitete Bebauungsplan ausgelegt und die Öffentlichkeit beteiligt werden, wie mein Kollege Marco Zschieck recherchiert hat. Immerhin: Bei den Bau- und Sanierungsvorhaben an den bereits bestehenden Potsdamer Schulen drohen erstmals seit Jahren keine folgenschweren Verzögerungen nach den Sommerferien. Lediglich beim Schulcampus am Stern dauert es etwas länger - aber ohne Auswirkung auf den Schulbetrieb. Einen Überblick über den Stand der Dinge an den einzelnen Schulen lesen Sie hier.

Was muss ich für heute wissen?

Das Corona-Update
Dass es an der Corona-Front nicht dramatisch Neues gibt, hat ja durchaus sein Gutes: Im Land Brandenburg wurden am Dienstag insgesamt vier Neuinfektionen bestätigt. Damit wurden seit Beginn der Pandemie 3514 Infektionen erfasst, aktiv erkrankt sind laut Angaben des Landes noch rund 70 Personen, elf davon müssen in Krankenhäusern versorgt werden, einer wird beatmet. In Potsdam ist bereits seit einer Woche keine Neuinfektion mehr verzeichnet worden. Wie berichtet hat das Bergmann-Klinikum seit Montag sechs neue Covid-Patienten, sie kommen nicht aus Potsdam. Bei der Frage nach Bußgeldern für Maskenverweigerer bleibt Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) weiter mild: "Wir setzen auf Einsicht und Verantwortungsgefühl", sagte sie am Dienstag. Die bislang geringen Infektionszahlen im Land habe man vor allem dem verantwortungsvollen Verhalten der Bevölkerung zu verdanken.

Die neue Sporthalle des Schulzentrums am Stern.
Die neue Sporthalle des Schulzentrums am Stern.

© Ottmar Winter

Über die aktuellen Entwicklungen in der Coronakrise in Potsdam und Brandenburg informieren wir Sie wie gehabt in unserem Newsblog.

Hustenbonbons aus Potsdam
Erinnern Sie sich noch? Als man bei Halskratzen einfach erstmal ein Hustenbonbon lutschte und nicht gleich Selbstquarantäne-Pläne schmieden musste? Es wird die Zeit kommen, wenn wir diesen ganzen Corona-Wahnsinn hinter uns haben - und die Potsdamer Katjes-Bonbonfabrik baut jetzt schon vor: Sechs Millionen Euro investiert das Werk in eine zweite Produktionslinie an der Wetzlarer Straße, zum Sortiment gehören künftig auch die Wick-Hustenbonbons. 20 neue Arbeitsplätze sollen in Babelsberg entstehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Generalprobe am BER
Unangefochtenes Déjà-vu-Thema Nummer eins - und nicht in Potsdam! - ist natürlich der Flughafen BERSeit nunmehr acht Jahren wird an dem damals angeblich fast fertigen Flughafen gewerkelt, verdienten schon viele an der steuerfinanzierten Endlos-Baustelle. Nun ist das Ende in Sicht. Oder? Am 31. Oktober soll der Flughafen bekanntlich eröffnen, am gestrigen Dienstag gab es eine Art Generalprobe mit 400 Komparsen, bei der nichts gravierend schief gegangen. Lars von Törne war dabei und hat aufgeschrieben, was passiert ist

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Was soll ich heute lesen?

Prächtiges Anwesen wechselt Besitzer 
Von der Zweiten Weltkraftkonferenz haben Sie bestimmt noch nichts gehört - außer vielleicht, Sie sind Wirtschaftshistoriker. Oder aber Sie haben sich, so wie mein Kollege Peer Straube, genauer mit der Geschichte der Villa Siemens in Neu Fahrland, befasst. Im Garten des 110 Jahre alten herrschaftlichen Anwesens, das seinerzeit mit hypermoderner Technik wie einer zentralen Staubsaugeranlage und Personenaufzug ausgestattet war, feierten im Jahr 1930 rund 400 internationale Energiewirtschaftsexperten am Rande der besagten Berliner Weltkraftkonferenz. Vor 20 Jahren ist die leerstehende Villa an eine der schillerndsten Gestalten der deutschen Immobilienbranche verkauft worden - und nun hat sie, immer noch im Dornröschenschlaf, wieder den Besitzer gewechselt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Generalprobe mit mehr als 400 Komparsen am BER
Generalprobe mit mehr als 400 Komparsen am BER

© Lars von Törne

Welche Termine sind heute wichtig?

  • Vertrag über Corona-Reihentests: Das Land und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) unterzeichnen um 10 Uhr in der Staatskanzlei einen Vertrag zur Durchführung von Corona-Tests an Kitas und Schulen.
  • Ausflug Nummer eins: Brandenburgs Wissenschafts- und Kulturministerin Manja Schüle (SPD) bereist die Prignitz und spricht mit Unternehmerinnen und Unternehmern zu Wirtschaft und Hochschulen in der Region. Auch ein Besuch des Regionalmuseums Perleberg und der dortigen Lotte Lehmann Akademie, einer Einrichtung zur Nachwuchsförderung für den Opernbetrieb, stehen auf dem Programm.
Luftbild von der Villa Siemens (links), rechts zu sehen die Heinrich-Heine-Klinik,
Luftbild von der Villa Siemens (links), rechts zu sehen die Heinrich-Heine-Klinik,

© Lutz Hannemann

  • Ausflug Nummer zwei: Europaministerin Katrin Lange (SPD) schließt heute ihre dreitägige Reise durch die brandenburgisch-polnische Grenzregion ab. Auf dem Programm steht unter anderem ein Treffen mit Gubens Bürgermeister Fred Mahro und Gubins Bürgermeister Bartłomiej Bartczak sowie der Besuch der polnischen Geschäftsstelle der Euroregion Spree-Neiße-Bober. 
  • Ausflug Nummer drei: Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach (SPD) wiederum ist in Richtung Süden unterwegs. Er trifft in Dresden seinen sächsischen Amtskollegen Wolfram Günther (Grüne) und spricht mit ihm über die Themen Wasserstoff und Energie.

Was könnte ich heute unternehmen?

Empfehlungen heute von Jana Haase und Steffi Pyanoe. 

Auftakt zum Orgelsommer 

Ja, ist denn schon wieder... Orgelsommer? Genau! Nachdem es für die Organisatoren des alljährlichen internationalen Orgelmusikfestivals in Potsdam wegen der Coronapandemie zunächst nach einer Absage aussah, können nun doch beachtliche sieben Konzerte auf die Beine gestellt werden, das erste davon heute in der Friedenskirche im Park Sanssouci: Dort spielt Hans-Eberhard Roß, der Kantor an der St. Martins Kirche im schwäbischen Memmingen, Musik von Louis Vierne. Der blinde französische Musiker und Komponist wirkte 37 Jahre lang als Organist an der Kathedrale Notre-Dame de Paris, er nimmt unter den Komponisten der französischen Orgelsymphonik einen herausragenden Platz ein. In seinen Werken klingen die schweren Schicksalsschläge, die sein Leben prägten, an.
Beginn 19.30 Uhr in der Friedenskirche, Eintritt 10 Euro. Schüler, Studierende, Arbeitslose und Schwerbeschädigte haben freien Eintritt.

Kino unterm Sternenhimmel
Sehr irdische und konkrete Sorgen hat auch die Familie Kim: Vater, Mutter, Sohn und Tochter hausen in einem schummrigen Keller, kommen gerade so über die Runden und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Dann bekommt der Sohn eine Anstellung als Nachhilfelehrer in der todschicken Villa der Familie Park und schafft es, nach und nach seine ganze Familie als Bedienstete einzuschleusen: Die Kims steigen ein ins Karussell der Klassenkämpfe und sind bald unverzichtbar für ihre neuen Herrschaften. „Parasite“, ein überraschend sozialkritischer Spielfilm sowie rabenschwarze Tragikomödie des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho, wurde in diesem Jahr mit vier Oscars und anderen wichtigen Filmpreisen ausgezeichnet.


Im open Air Kinosommer im Waschhaus um 22 Uhr, Karten kosten 10 Euro und müssen wegen der Corona-Bestimmungen vorab online gekauft werden, es gibt keine Abendkasse! Am Einlass, am Gastrowagen sowie auf den Toiletten ist eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.

Was kann ich heute Gutes tun?

Aus zweiter Hand
„Wir machen Überflüssiges flüssig“ - das ist das Motto der Hilfsorganisation Oxfam, die auch in der Potsdamer Innenstadt einen Second-Hand-Laden betreibt (seit einigen Monaten renoviert und in neuem Outfit). Dort werden gespendete Kleidung, Bücher, Geschirr, Schmuck und anderes verkauft - die Erlöse fließen in Entwicklungsprojekte. Organisiert wird das alles ehrenamtlich und dafür ist Ihre Unterstützung gefragt: Sie haben fünf Stunden pro Woche Zeit und an Kundenberatung, der Dekoration des Ladens und der Annahme von Spenden Freude? Dann können Sie hier einmal reinklicken, weiterlesen und gegebenenfalls Kontakt aufnehmen.

Die Altstadt von Perleberg
Die Altstadt von Perleberg

© Bernd Settnik/dpa

Wetter

Es bleibt auch heute bei für die Jahreszeit eigentlich zu kühlen, aber durchaus angenehmen Temperaturen von bis zu 21 Grad Celsius. Viel Sonne ist angesagt, am Nachmittag kommen ein paar Wolken hinzu, Regen ist aber wenig wahrscheinlich. Allergikern könnten Beifuß-Pollen Probleme machen, auch Pollen von Gräsern und Ambrosia sind unterwegs.

Person des Tages

Iris Müller-Lintzen

Mit ihr wird bei der Verfolgung von Straftätern im Bereich Korruption im Land Brandenburg künftig zu rechnen sein: Iris Müller-Lintzen ist am Dienstag von Justizministerin Susanne Hoffmann (parteilos) im Beisein des brandenburgischen Generalstaatsanwalts Andreas Behm zur neuen Leiterin der Staatsanwaltschaft Neuruppin, ernannt worden - als erste Frau in diesem Amt. Zur Neuruppiner Staatsanwaltschaft gehört auch die landesweit ermittelnde Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Korruption. Müller-Lintzen, geboren 1964 in Dremmen im Rheinland, hat ihre juristische Karriere 1993 als Staatsanwältin in Potsdam begonnen und war seitdem unter anderem bei der Bundesanwaltschaft und der Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg tätig. Seit 2017 war sie Leitende Oberstaatsanwältin der brandenburgischen Generalstaatsanwaltschaft. Ihr neues Amt tritt sie am 1. August an.
 

Und damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag. Wir lesen uns morgen früh wieder. 

Bis dahin - bleiben Sie gesund! 

Ihre Jana Haase PNN-Redakteurin

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