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Der PNN-Newsletter - heute von Marion Kaufmann.

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Potsdam HEUTE, Freitag, 20. August 2021: Politik, die schwer im Magen liegt

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam am Freitag spricht, im PNN-Newsletter "Potsdam HEUTE". 

Guten Morgen, 

ernste Themen gibt es derzeit viele. Versuchen wir es zum Einstieg am Morgen mit etwas leichterer Kost: Thema Leibspeisen. Wobei auch das das Zeug zum Politikum hat. Ein Portal aus den Niederlanden hat ausgewertet, was die Deutschen am liebsten essen. Na, was vermuten Sie? Was steht auf Platz 1? Currywurst?! 

Von wegen! Auf dem vordersten Rang liegt eine lokale, vegetarische Spezialität. Damit wäre der Beweis angetreten, dass Altkanzler Gerhard Schröder mit seinem Currywurst-Feldzug gegen die VW-Kantinen völlig aus der Zeit gefallen ist. In der Ständigen Vertretung in Berlin wird der "Kraftriegel" Schröder zu Ehren zwar weiter als Kanzler-Filet auf der Karte angepriesen, aber dem Portal zufolge stehen auf Platz 1 die schwäbischen Spätzle. Gefolgt von Kartoffelsalat, Rouladen und Käsespätzle.

Überhaupt scheinen unsere Politiker nicht mehr ganz den Geschmack zu treffen. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke bekannte 2014 bei einer Wahlkampftour durch Brandenburg namens Küchenkabinett (hieß wirklich so), dass er gut Kartoffelpuffer mit Griebenschmalz kann und gerne Eberswalder Würstchen nascht. Beides nicht auf der Top10-Karte. 

Auch andere Brandenburger Kantinenklassiker wie Jägerschnitzel (Ost), Tote Oma, Steak au four oder Soljanka sucht man vergebens. Das verwundert aber nicht, wenn ich Ihnen erkläre, mit welcher Methode das Portal seine Speisenhitliste erstellt hat. Ausgewertet wurde, welches Gericht bei Instagram die meisten Hashtags hat. Das erklärt einiges. In der internetwüsten Mark kann man sich nicht so viel auf Insta rumtreiben. Und #spaetzle ist auch unverfänglicher als #tote_oma

Warum es die Knolle des Alten Fritz in Form des Kartoffelsalats nicht auf Platz 1 geschafft hat, auch dafür gibt es eine mögliche Erklärung. Zum Tag der Kartoffel am 18. August wies der Landesbauernverband Brandenburg auf den geringen Selbstversorgungsgrad mit Speisekartoffeln in der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg von unter 30 Prozent hin. 

Derzeit werden im Land Brandenburg lediglich auf rund 11.100 Hektar Kartoffeln angebaut, hieß es. "Allein im ehemaligen DDR-Bezirk Potsdam wurden bis zur Wende bis zu 60.000 Hektar mit Kartoffeln bepflanzt. Heute gibt es im Land nur noch wenige Agrarbetriebe, die Kartoffelanbau betreiben", schreibt der Verband. 

Also: Rettet die Knolle! Wie wäre es heute mal mit Kartoffeln, Leinöl und Quark zu Mittag? Isst Woidke als Lausitzer sicher auch gerne. Und schmeckt ganz ohne Hashtag.

Auch im heutigen Newsletter:

  • Neuer Stadtplatz, alte Debatten: Plantage in Potsdam eingeweiht
  • Azubis gesucht: In welchen Branchen Auszubildende gebraucht werden 
  • Fontanes "Trauerspiel von Afghanistan" 
  • Tipps für Unternehmungen
  • ...und jede Menge mehr

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