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Der PNN-Newsletter - heute von Jana Haase.

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Potsdam HEUTE, Freitag, 18. März 2022: Von Mauern und Helfern

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter "Potsdam Heute".

Guten Morgen,

die Horrormeldungen aus der Ukraine reißen in Woche drei des russischen Angriffskrieges nicht ab: Immer wieder werden Wohn- und Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten Ziel russischer Angriffe, am Mittwochabend wurde im eingekesselten Mariupol ein als Zufluchtsort dienendes Theater bombardiert. Journalist*innen der Presseagentur AP waren davor in der Hafenstadt unterwegs und schildern in diesem Text (auf Englisch) die dramatischen Zustände, unter denen die Bevölkerung dort im Kriegsterror leidet - dauerhafte Bombardierungen, die Strom- und Wasserversorgung ist großflächig ausgefallen, man behilft sich mit dem Trinken von geschmolzenem Schnee, Möbel werden verheizt, um etwas Wärme zu erzeugen, Leichen in Massengräbern notdürftig unter die Erde gebracht. Mehrere Anläufe für Fluchtkorridore aus der Stadt scheiterten an den russischen Truppen, was Moskau freilich genauso abstreitet wie die Tatsache, dass in der Ukraine überhaupt ein Krieg stattfindet.

Vom Leid in Mariupol berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag auch im Bundestag, wo er per Video zugeschaltet war. Er bat eindringlich um mehr Unterstützung von Deutschland im Kampf gegen die russischen Angreifer und beklagte, dass Deutschland mit dem Verweis auf wirtschaftliche Interessen stets zögerlich oder ablehnend agierte, wenn es um Sanktionen oder die Frage nach dem EU- oder Nato-Beitritt der Ukraine ging. Deutschland sei wieder wie hinter einer Mauer, sagte der Präsident, der in Anlehnung an Ronald Reagans Berlin-Rede Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufforderte: "Reißen Sie diese Mauer nieder." Doch weder antwortete ihm der direkt angesprochene Scholz, noch gab es im Parlament im Anschluss eine Aussprache. Stattdessen wurde der frühere brandenburgische Finanzminister und heutige Bundestagsabgeordnete Christian Görke (Linke) mit den vielleicht deplatziertesten Geburtstagsglückwünschen des Jahrzehnts bedacht (wofür er nichts kann): Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) ging nach der Rede des ukrainischen Präsidenten unbeirrt zur Tagesordnung über und gratulierte Görke und einem weiteren Abgeordneten zum 60. Der danach von Linke und AfD in seltener Allianz unterstützte Unions-Antrag für eine Änderung der Tagesordnung fand keine Mehrheit. Besser hätte die Ampelkoalition Selenskyjs Mauer-Befund nicht illustrieren können.

Weiterhin groß und tatkräftig ist unterdessen die Anteilnahme und Spendenbereitschaft der Potsdamerinnen und Potsdamer. Am Donnerstag ist ein zweiter Hilfstransport vom städtischen Bergmann-Klinikum in die Ukraine gestartet: Medikamente und medizinisches Gerät für mehr als 100.000 Euro, finanziert über Spenden beim Solidaritätskonzert im Nikolaisaal, sind zum Militärkrankenhaus in Lwiw unterwegs. Auch über die Arbeiterwohlfahrt wurden Hilfsgüter eingeworben. Potsdam steht zusammen für die Ukraine.

Auch im heutigen Newsletter

  • Mehr als 1000 Ukrainer*innen in Potsdam angekommen: Stadt will Krisenmanagement verbessern
  • Kirchlicher Geldsegen: Garnisonkirchenstiftung bekommt von der Landeskirche Unterstützung
  • Tipps für Unternehmungen
  • ...und jede Menge mehr

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