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Der PNN-Newsletter - heute von Jana Haase.

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Potsdam HEUTE, Dienstag, 5. Januar 2021: Chaos bei Impftermin-Vergabe, Stufenplan für Schulen, Rückschlag für Griebnitzsee-Uferweg

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam am Dienstag spricht, im PNN-Newsletter "Potsdam HEUTE".

Guten Morgen,

waren Sie auch drin, in der Warteschleife? Tausende Brandenburgerinnen und Brandenburger sind am Montag an der telefonischen Terminvergabe für die Corona-Impfung verzweifelt. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), die das Ganze organisiert hat, rechnete man - aus welchem Grund auch immer - wohl nicht damit, dass viele der jetzt Impfberechtigten tatsächlich gleich am ersten Tag versuchen würden, einen Termin zu vereinbaren. Mehr als 10.000 Anrufe sind es laut KVBB allein am Montagvormittag gewesen - zu viel für die 150 Mitarbeiter in der Hotline. Außerdem kamen noch technische Probleme hinzu. Das, was uns auch einige Newsletter-Leser schilderten, lässt sich nur mit dem Wort Chaos zusammenfassen. 

Stundenlang verbrachten Senioren mit dem Wunsch nach einem Impftermin am Telefon, flogen mehrfach aus der Leitung und standen am Ende trotzdem ohne Termin da. In zumindest einem Fall gab ein Hotline-Mitarbeiter sogar eine falsche Auskunft: Über die Nummer 116 117 würden überhaupt keine Impftermine vergeben, dafür werde es eine Extra-Rufnummer geben, bekam ein Newsletter-Leser erklärt. "Eine Unverschämtheit, was hier für Vertrauen verspielt wird", ärgerte er sich: "Es gab genug Zeit, das vernünftig vorzubereiten. Nichts funktioniert und die Mitarbeiter am Telefon sind ahnungslos." 

Vergeblich stundenlang am Hörer war auch Newsletter-Leser Klaus Clausnitzer, 82 Jahre alt und früher der Chef des Landesarbeitsamtes. "Zuerst wurde ich nach minutenlanger Ansage ohne Hinweis aus der Leitung geworfen, danach war schon nach dem Wählen der Nummer Schluss, alles also erfolglos", schrieb er uns. Nach 19 Anläufen und dreieinhalb Stunden gab er auf. Das Fazit des pensionierten Behördenchefs: "Die sogenannte Hotline ist eine einzige Katastrophe."

Keine Besserung in Sicht

Und die schlechte Nachricht: Nachhaltige Besserung ist nicht in Sicht. Von einem Strategiewechsel, zum Beispiel hin zu einer zentral anhand der Daten aus den Melderegistern koordinierten Terminvergabe, war bei der am Montag kurzfristig einberufenen Video-Pressekonferenz der KVBB jedenfalls keine Rede. KVBB-Vizechef Holger Rostek bat stattdessen darum, dass sich künftig nur impfberechtigte Über-80-Jährige bei der Hotline melden sollen. Wie er sich das vorstellt, bleibt schleierhaft - denn die 116 117 ist parallel zum Corona-Geschehen auch weiterhin die Nummer für den normalen ärztlichen Bereitschaftsdienst, eine eigene Impfterminvergabe-Nummer gibt es nicht. Mein Kollege Henri Kramer hat das Drama hier zusammengefasst.

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