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Der PNN-Newsletter - heute von Marion Kaufmann.

© Sebastian Gabsch

Potsdam HEUTE, Dienstag 1. September 2020: Warten auf Elon Musk, das Einheitsherz und die Libido-Meile

Lesen Sie jetzt den neuen PNN-Newsletter "Potsdam HEUTE" mit allen wichtigen Terminen und Informationen für den heutigen Dienstag.

Guten Morgen, 

herzlich willkommen zur nächsten runde Herz-Schmerz aus Potsdam. Gestern hatte ich an dieser Stelle berichtet, dass das Herz der Einheit in der Landeshauptstadt schlägt. Das waren leider Fakenews. Denn die Kunstinstallation zum Einheitsjubiläum, die in den sozialen Netzwerken für Spot sorgt, funktioniert nicht. Das Herz aus schwarz-rot-goldenen Plastikschnipseln im früheren Stadtkanal sollte mit Hilfe eines Federmechanismus einen Herzschlag simulieren. Nun: akutes Herzversagen. Da pocht nichts, die Feder klemmt. Der Potsdamer Rainer Wohlthat, Chef der Berliner Firma Wohlthat Entertainment, hatte das Einheitsherz im Auftrag der brandenburgischen Staatskanzlei entworfen.

Nun wird es am Donnerstag, spätestens am Freitag ausgetauscht - gegen ein Herz, das mit Licht- und Toneffekten lebendig erscheinen soll. Dennoch bringt dieses gebrochene Herz Ost und West zusammen. So schreibt uns ein Newsletter-Leser aus Schwaben und spricht meiner Kollegin Jana Haase ein Kompliment aus, weil sie beim Anblick des Kunstwerks an "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff denken musste: "Sehr gefreut habe ich mich, dass auch in den neuen Bundesländern und dort auch bei der jüngeren Generation unser schwäbischer Dichter Wilhelm Hauff nicht vergessen ist".  Natürlich nicht, liebe Schwaben, denn "Das kalte Herz"  ist eine Legende aus Babelsberg. Die Verfilmung des Hauff-Märchens war 1950 der erste DDR-Farbfilm und zugleich erste mit Schauspielern inszenierte Märchenfilm der Defa. 2016 wurde in den Babelsberger Filmstudios die Neuverfilmung realisiert. Dass Ost und West nichts verbinden würde, ist also tatsächlich ein Märchen. 

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Worüber spricht Potsdam heute?

Potsdamer Stadtansicht.
Potsdamer Stadtansicht.

© Ottmar Winter

Landeshauptstadt im Ost-West-Vergleich 
Und trotzdem gibt es 30 Jahre nach der Einheit erhebliche Unterschiede zwischen Potsdam und anderen Landeshauptstädten in Deutschland, vor allem westdeutschen. Das zeigt ein am Montag vorgestellter statistischer Vergleich der 16 Landeshauptstädte. Potsdam fällt auf durch viele Sonnenstunden und viele Kitaplätze, aber vergleichsweise wenig Autos und deutlich geringere Gehälter. So verdient ein Arbeitnehmer in Stuttgart im Schnitt 45.000 Euro im Jahr, in Potsdam nur rund 32.500 Euro. "Um tatsächlich eine Einheit zu werden, braucht es wohl noch mehr Ausdauer“, erklärte Hauptamtsleiter Dieter Jetschmanegg (SPD) bei der Vorstellung des Berichts, den mein Kollege Henri Kramer ausgewertet hat.

Was muss ich für heute wissen?

Das Corona-Update
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bewegt sich in Brandenburg weiter auf niedrigem Niveau. Das Gesundheitsministerium berichtete am Montagvormittag von einem bestätigten Fall innerhalb eines Tages. Demnach hat sich im Landkreis Dahme-Spreewald ein Mensch mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der aktuell Erkrankten liegt bei 197. Vier Menschen werden zurzeit in Krankenhäusern behandelt, intensivmedizinisch beatmet wird kein Patient. 

Ein Corona-Schwerpunkt bleibt die Landeshauptstadt mit 700 gemeldeten Fällen. Nach dem das Afrika-Fest in Potsdam am vorvergangenen Wochenende wegen angeblicher Nichteinhaltung der Corona-Regeln abgebrochen wurde, hat die Stadtverwaltung nun ihrerseits Fehler eingeräumt
Am Montagnachmittag teilte der Landkreis Uckermark mit, dass an einer Schule in Templin bei einer Lehrerin das Coronavirus nachgewiesen worden sei. Sie habe bislang keine Covid-19-Symptome gezeigt. Dem positiven Befund sei eine Reihe von freiwilligen Testungen an der Waldhofschule vorangegangen. Für acht Schüler und vier Mitarbeiter wurde eine häusliche Quarantäne angeordnet. Die privaten Kontaktpersonen der Pädagogin sollen in den kommenden Tagen getestet werden. 

Über die aktuellen Entwicklungen in der Coronakrise in Potsdam und Brandenburg informieren wir Sie wie gewohnt in unserem Newsblog.

In Potsdam wurden bisher 700 Infektionen registriert (Symbolbild).
In Potsdam wurden bisher 700 Infektionen registriert (Symbolbild).

© dpa

Bei Schnupfen zum Corona-Test?
Schwache Nerven durch Lockdown und Homeschooling? Eine aktuelle Umfrage unter Kinderärzten kommt zu dem Schluss, dass durch die Coronakrise die Nachfrage nach ruhigstellenden Arzneimitteln für Kinder gestiegen ist. Besonders Praxen in sozial schwächeren Gebieten registrierten solche Nachfragen. Der Potsdamer Biochemiker Peter Seeberger hingegen setzt auf Pflanzenkraft. Er forscht zur Wirkung von Beifuß. Extrakte der Pflanze könnten eine Corona-Erkrankung milder verlaufen lassen, wie Sandra Dassler aufgeschrieben hat.  Auch wenn die Corona-Pandemie schon seit März andauert, sind viele Menschen verunsichert: Ist gegen Corona ein Kraut gewachsen? Wie reagiere ich, wenn mein Kind eine Erkältung hat? Wer führt in Potsdam Abstriche durch und was kosten diese? Was muss ich tun, wenn ich aus einem Corona-Risikogebiet zurückkehre? Meine Kollegin Sandra Calvez hat zusammengestellt, was Sie in Potsdam zu Covid 19 aktuell wissen müssen.

Brandenburger Polizisten schützten den Reichstag
Keine sinnvollen Fragen zu Covid 19 stellen sich die Coronaleugner, die am Samstag in Berlin demonstrierten. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich am Montag entsetzt gezeigt über das Vordringen von Demonstranten auf die Treppe des Reichstagsgebäudes. „Reichskriegsflaggen auf den Treppen des Bundestags sind unerträglich“, erklärte der amtierende Bundesratspräsident. „Diese krude Mischung von Rechtsextremisten, Reichsbürgern und Demokratiefeinden darf keinen Platz haben im Zentrum der Demokratie.“ Mit Blick auch auf Demonstranten, die friedlich gegen die Corona-Politik demonstriert hatten, sagte er: „Wer sich mit den Falschen verbündet und sich davon nicht klar abgrenzt, darf sich nicht wundern, mit den Feinden der Demokratie gleichgesetzt zu werden.“ 

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU)  lobte am Montag die märkische Polizei. Denn es war ausgerechnet die 2019 wegen eines Fotos mit rechtem Bezug in die Kritik geratene Einsatzhundertschaft aus Cottbus, die den bedrängten Berliner Beamten vor dem Eingang in den Bundestag zu Hilfe eilte. Die Brandenburger Beamten warteten nicht auf den Befehl der Berliner Einsatzleitung, wie mein Kollege Alexander Fröhlich schreibt, sondern schritten sofort ein. „Beherzt aber behutsam hat Brandenburgs Polizei geholfen, die Hauptstadt vor Chaoten und Extremisten zu sichern“, sagte Stübgen.  

Mittendrin Brandenburgs AfD. Auch Landtagsvizepräsident Andreas Galau wurde bei der Demonstration gesichtet. "Es sind Zehntausende, die heute mutig und selbstbestimmt - trotz aller Widrigkeiten - unsere Grundrechte in Berlin verteidigen, während etablierte Politiker und Medien vor Haß und Häme schäumen", twitterte der AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Berndt. Der Zukunft-Heimat-Gründer will nun Rechtsaußen Andreas Kalbitz als Fraktionschef in Potsdam beerben

Hohe Haftstrafen für Drogendealer
In einem der größten Drogenprozesse der vergangenen Jahre in Brandenburg sind zwei Hauptangeklagte am Montag vor dem Landgericht Cottbus zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden beschuldigten Brüder müssen für jeweils neun Jahre ins Gefängnis. Das Gericht ordnete für sie außerdem die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt für jeweils zwei Jahre an. Ein weiterer Angeklagter wurde zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten und der Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt. Ein vierter Beschuldigter erhielt drei Jahre Haft. Bei einer fünften Angeklagten wurde die Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Die vier Männer und eine Frau hatten laut Anklage bandenmäßig mit Hunderten Kilo Marihuana gehandelt, wie es im Prozess hieß.

Was soll ich heute lesen?

Kurzarbeit auf der Libido-Meile 
Das Brandenburger Kabinett berät heute über weitere Lockerungen in der Coronakrise (siehe Termine). Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt plädiert für weniger Restriktionen für Bordelle. Denn Prostitution ist wegen Corona seit Mitte März verboten. Dennoch wird auch in Potsdam Sex verkauft. Da ist zum Beispiel die 25 Jahre Samantha, die am Rande der Landesstraße 20 in Groß Glienicke, der Potsdamer Libido-Meile, ihre Dienste anbietet - bis die Polizei vorfährt. Mein Kollege Carsten Holm hat mit Potsdamer Sexarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden gesprochen. Entstanden ist eine große Reportage, die Sie hier lesen können.

Welche Termine sind heute wichtig?

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Fünf Jahre Rechenzentrum: Das Rechenzentrum feiert Geburtstag. Am 1. September vor fünf Jahren wurde das Quartier für Künstler und Kreative im Verwaltungsbau für Datenverarbeitung gegründet, um Raum für Kulturschaffende im Potsdamer Stadtzentrum zu schaffen.  Zum Geburtstagsfest wird um 16 Uhr eine Ausstellung eröffnet, in der 15 Potsdamer Künstler ihre Ideen zum Erhalt des Areals zeigen. 

Gruppenführungen in Schlössern und Gärten: Ab heute bietet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wieder erste Führungen für Gruppen an. Aufgrund der Coronakrise waren zuletzt nur Individualbesuche möglich. Alle Führungen auf der Internetseite der Stiftung

Kooperation in der Pflegeausbildung: Um die Träger der praktischen Pflegeausbildung und Pflegeschulen bei der Umsetzung der neuen generalistischen Pflegeausbildung zu unterstützen, haben die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und das Brandenburger Gesundheitsministerium gemeinsam das Projekt KOPA („Kooperationen in der Pflegeausbildung Berlin und Brandenburg“) ins Leben gerufen, das heute startet. Neben digitalen Angeboten zur Vernetzung bietet KOPA auch kostenlose, persönliche Beratung. Weitere Informationen gibt es hier. 

Tarifverhandlungen: Um 14 Uhr beginnt im Kongresshotel Am Templiner See in Potsdam die Tarifrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen mit dem Verdi-Vorsitzenden Frank Werneke und dem Verhandlungsführer der Kommunen, Ulrich Mädge.

Neue Eindämmungsverordnung: Das Kabinett berät erneut über die Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die derzeit noch gültigen Regelungen treten am 4. September außer Kraft. Die Änderungen stellt Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit seinen Stellvertretern, Innenminister Michael Stübgen (CDU) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), um 14.30 Uhr in der Staatskanzlei vor. Die Statements werden in Gebärdensprache gedolmetscht. Die Pressekonferenz wird live übertragen auf rbb24.de  sowie auf dem Twitteraccount der Staatskanzlei.

Natur in Brandenburg: Auch im Parlament ist heute Betrieb. Ab 10.45 Uhr informieren die Fraktionen über die Ergebnisse ihrer Sitzungen. Um 14 Uhr kommt dann der Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zu einer Sondersitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen der Bericht zur Lage der Natur in Brandenburg und das Gesetz zur Änderung der Brandenburgischen Bauordnung. Die Sitzung wird im Livestream auf der Homepage des Landtags übertragen. 

Sommer in Brandenburg: Die Landeszentrale für politische Bildung zeigt gemeinsam mit dem Thalia-Kino in Babelsberg unter Anwesenheit des Drehbuchautors und Hauptdarsteller Tucké Royale den preisgekrönten Spielfilm "Neubau". Er erzählt vom Sommer in der Brandenburger Provinz. Berührend und nachdenklich begleitet er Markus, einen jungen, queeren Mann in der Uckermark. Beginn ist um 18 Uhr im Thalia, der Eintritt ist frei. 

Gedenkstunde: Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), nimmt um 18 Uhr an einer Gedenkstunde des Deutschen Polen-Instituts am Askanischen Platz in Berlin zum 81. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkrieges teil. Die Veranstaltung wird im Live-Stream übertragen.

Was könnte ich heute unternehmen?

Die Polizei erteilte dieser Prostitutierten in Groß Glienicke einen Platzverweis.
Die Polizei erteilte dieser Prostitutierten in Groß Glienicke einen Platzverweis.

© Carsten Holm

Erinnern an Konrad Wolf
Als Kind kommunistischer Eltern 1925 in Deutschland geboren, Exil in Moskau, Glück gehabt und den Stalin-Terror überlebt, 1945 mit der Roten Armee in Berlin einmarschiert, Regierungsverantwortung, Filmstudium in Moskau und schließlich Regisseur bei der Defa: Konrad Wolfs Biografie ist ein schillerndes Stück osteuropäische Geschichte. Das spiegelt sich auch in seinen Filmen wider, die sich mit den Verheißungen einer „sozialistischen Alternative“ zu Nationalsozialismus und Kapitalismus beschäftigen. In ihrem 2019 erschienenen Buch „Konrad Wolf. Chronist im Jahrhundert der Extreme“ entwickeln Antje Vollmer aus dem Westen und Hans-Eckardt Wenzel aus dem Osten im Dialog eine gesamtdeutsche Erzählung vom Scheitern und Gelingen und vom Verhältnis von Kunst zur Wirklichkeit. Heute wird das Buch im Filmmuseum von den Autoren vorgestellt. Im Anschluss wird Wolfs Film „Sterne“ von 1959 gezeigt: In einem bulgarischen Dorf begegnet der deutsche Unteroffizier Walter der jüdischen Zwangsarbeiterin Ruth. Eine hoffnungslose Liebe zwischen den beiden beginnt.
19 Uhr/20.30 Uhr im Filmmuseum, Breite Straße 1 A, Filmeintritt 6 Euro, Karten nur noch an der Abendkasse.

Fangschrecke gesucht
In Brandenburg fühlen sie sich bisher wenig zu Hause, jedenfalls wurden bisher nur einzelne Funde gemeldet. Dann schon eher Berlin: Ausgerechnet in Schöneberg soll sich eine Population der Gottesanbeterinnen nachhaltig angesiedelt haben. Etwa sieben Zentimeter lang, schlank und grün ist die wärmeliebende Fangschrecke, die es seit einigen Jahren auch nach Deutschland zieht. Was es mit dem Insekt mit dem einprägsamen Namen auf sich hat, Neuestes aus der Fangschreckenforschung und wo man sie vielleicht doch finden kann, erfahren Sie in der „Grünen Stunde“ für Erwachsene im Naturkundemuseum beim Vortrag "Gottesanbeterin gesucht!“ von  Sammlungs- und Ausstellungskonservator Dirk Berger.
14.30 Uhr bis 16 Uhr im Naturkundemuseum, Breite Straße 13, Museumseintritt plus 2,50 Euro, Anmeldung unter (0331) 289-6707.

Empfehlungen heute von Steffi Pyanoe.

Was kann ich heute Gutes tun?

Regisseur Johannes Maria Schmit (l.) und Hauptdarsteller Tucké Royale, der heute ins Thalia kommt, sind beim 41. Filmfestival Max Ophüls Preis in diesem Jahr für ihren Film "Neubau" ausgezeichnet worden.
Regisseur Johannes Maria Schmit (l.) und Hauptdarsteller Tucké Royale, der heute ins Thalia kommt, sind beim 41. Filmfestival Max Ophüls Preis in diesem Jahr für ihren Film "Neubau" ausgezeichnet worden.

© picture alliance/dpa

Götterbäume zurückdrängen
Kommen wir von der Gottesanbeterin zum Götterbaum. Dieser ist anders als die Fangschrecke in Brandenburg nicht gerne gesehen, macht sich aber breit. Wie der Sonnenbarsch, ein ursprünglich in Nordamerika beheimateter Fisch, gehört der Götterbaum, eine aus Asien stammende Laubbaum-Art der Gattung Ailanthus aus der Familie der Bittereschengewächse, zu invasiven Arten in Brandenburg.  

"Im Zuge der Globalisierung des Handels und der Zunahme des weltweiten Tourismus gelangen zunehmend Tier- und Pflanzenarten aus ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten in neue Länder und Ökosysteme. Gelingt es einer Art, sich zu etablieren, sich stark zu vermehren und auszubreiten, können daraus negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die damit verbundenen Ökosystemleistungen sowie gegebenenfalls auf die menschliche Gesundheit und Wirtschaft entstehen", erklärt das Umweltministerium in Potsdam

Deshalb sollen die gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten zurückgedrängt werden. Ab heute bis 1. Oktober 2020 werden die Entwürfe von Managementmaßnahmen öffentlich zur Anhörung und Äußerung ausgelegt.  Nun sind Sie gefragt, die Pläne unter die Lupe zu nehmen. Die Dokumente können im Anhörungsportal sowie beim Landesamt für Umwelt, Seeburger Chaussee 2, 14476 Potsdam OT Groß Glienicke, Haus 3, Raum 0.14 montags bis donnerstags  von 8 bis 15 Uhr  sowie freitags von 8 bis 14 Uhr eingesehen werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landesumweltamtes.

Wetter und Verkehr

Wetter
Der Spätsommer beginnt mit viel Sonne, einigen Wolkenfeldern und nur vereinzelten Regenschauern. 20 Grad werden erreicht. Damit setzt sich der Gut-Wetter-Trend auch im September fort. Beim Sommerwetter hat die Region Berlin-Brandenburg in diesem Jahr im bundesweiten Vergleich Spitzenwerte erreicht. Am wärmsten war es nach der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die am Montag vorgestellt wurde, für die Monate Juni bis August in Berlin mit einer Durchschnittstemperatur von 20,0 Grad. Brandenburg nimmt danach Platz 2 mit 19,3 Grad ein. Bei der Zahl der Sonnenscheinstunden liegt Brandenburg mit 695 Stunden hinter Berlin mit 710 Stunden.  

Trotz viel Trockenheit im Sommer ist Brandenburg in diesem Jahr bislang größtenteils von massiven Waldbränden verschont geblieben. Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten des Landes, Raimund Engel, gab es 2020 bislang 273 Brände in Brandenburgs Wäldern. Allerdings hat Tagesspiegel-Kollegin Sandra Dassler recherchiert, dass  in Brandenburg die Zahl der Brandstiftungen außergewöhnlich hoch ist: Jeder fünfte Waldbrand geht auf das Konto von Kriminellen.

Verkehr
Viel Wetter, wenig Verkehr. Weil das Wetter heute so ausführlich bedacht wurde, halten wir es bei den Verkehrsmeldungen kurz: Für Leitungsarbeiten ist die Große Weinmeisterstraße in Potsdam zwischen Glumestraße und Kleine Weinmeisterstraße halbseitig gesperrt und als Einbahnstraße in Richtung Süden ausgewiesen. Weitere Verkehrsinfos finden Sie auf https://www.mobil-potsdam.de/.

Person des Tages

Iris Lübke


Sie wacht künftig in Brandenburg über den Arbeits- und Verbraucherschutz, befasst sich unter anderem mit Strahlen,- und Tierschutz, Marktüberwachung und - in Zeiten der Pandemie besonders präsent - dem öffentlichen Gesundheitsdienst: Iris Lübke wird ab 1. September neue Präsidentin des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit. Darauf hat sich das Kabinett geeinigt. Die 58-jährige Juristin tritt die Nachfolge von Detlev Mohr an, der im Juni in den Ruhestand verabschiedet wurde und im Zuge des Lunapharm-Skandals um mutmaßlich gestohlene Krebsarznei gefordert war

Iris Lübke wurde in Brandenburg an der Havel geboren und arbeitete bereits seit 1992 im Innenministerium. Dort war sie zunächst als Referentin unter anderem für Datenschutz, Rehabilitierung nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetz, für Ausländerrecht und für offene Vermögensfrage sowie kommunales Steuer- und Abgaberecht zuständig. Seit 2005 war sie Referatsleiterin, zuletzt für den Bereich Enteignungsangelegenheiten, Innenrevision und vergaberechtliche Beratungsstelle. Seit 2004 ist Lübke zudem Vize-Landeswahlleiterin, seit 2012 sitzt sie im Verwaltungsrat des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg.

Fast hätte es Tesla-Chef Elon Musk in die Rubrik "Person des Tages" geschafft - aber damit warten wir lieber, bis der Besuchstermin in Grünheide wirklich fix ist. Bislang gibt es nur eine vage Ankündigung, dass der Boss persönlich diese Woche vorbeischauen könnte. Falls er hier zur Terminvorbereitung mitlesen sollte, nochmal zur Sicherheit: Dear Mister Musk, this is Brändenbörg, not Börlin. Ich sage für heute goodbye. Morgen begrüßt Sie hier Mister Newsletter Peer Straube.

Ihre Marion Kaufmann PNN-Vizechefredakteurin

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