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Potsdam Hauptbahnhof: Bundespolizei im Einsatz gegen Maskenverweigerer

Mit zusätzlichen Beamten kontrolliert die Bundespolizei die Einhaltung der Maskenpflicht am Hauptbahnhof.

Potsdam -  Schnell zieht die junge Frau ihre Maske vor das Gesicht, als die Polizisten auf sie zukommen. Bis eben hatte die um den Hals gebaumelt. Die Beamten der Bundespolizei belassen es bei einer freundlichen Ermahnung und ziehen weiter.

Mit acht zusätzlichen Bereitschaftspolizisten war die Bundespolizei am Mittwochmorgen am Potsdamer Hauptbahnhof im Einsatz. In zwei Teams patrouillierten sie über die Bahnsteige. "Es geht uns nicht darum, Bußgelder zu verhängen", betont Bundespolizei-Sprecher Torsten Weidemann. "Wir wollen nur nicht, dass hier Leute ohne Masken herumlaufen."

Schon die Anwesenheit der Polizei zeigt Wirkung

Üblicherweise zeige bereits die bloße Anwesenheit der Beamten Wirkung, sagt Weidemann. Die meisten Menschen würden sich an die Regeln halten. Doch hin und wieder käme es vor, dass sich einzelne Personen hartnäckig weigerten, eine Mund-Nase-Bedeckung anzulegen. Unbelehrbare erhielten dann ein Bußgeld und würden zum Verlassen des Bahnhofs aufgefordert. "Zur Not tragen wir sie auch raus", sagt der Sprecher. 

Der Fahrgast Rüdiger Ohm trägt eine Maske aus Stoff, während er auf seinen Zug wartet. Er finde es richtig, dass die Polizei die Leute an die Maskenpflicht erinnert, sagt der Potsdamer. "Es ist aber auch gut, dass nicht gleich ein Bußgeld verhängt wird." Das wäre seiner Ansicht nach überzogen. Manche Regeln seien nicht ganz nachvollziehbar, findet Ohm. Er frage sich zum Beispiel, warum ausgerechnet auf dem Bahnsteig kontrolliert werde, der im Freien liegt und ziemlich windig ist. Aber am Ende sei es wichtig, dass jeder seinen Teil beitrage.

Wer isst oder trinkt, darf die Maske abnehmen

Die Beamten entdecken einen maskenlosen Mann in der S-Bahn. Doch sie ermahnen ihn nicht, denn sie sehen: Er isst etwas. Während des Essens oder Trinkens müsse keine Maske getragen werden, erklärt einer der Polizisten. Es genüge, wenn die kontrollierte Person eine Maske vorzeige und diese danach wieder aufsetze. Auch Raucher müssen keine Maske tragen, obwohl sie im dafür vorgesehenen Bereich recht nah beieinander stehen.

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Bereits am Montag, dem ersten Tag des Teil-Lockdowns, waren bundesweit etwa 6000 Beamte der Bundespolizei zur Pandemiebekämpfung im Einsatz. In Bahnhöfen, Zügen, auf Flughäfen und an den Landesgrenzen kontrollierten sie die Einhaltung der Regeln. An einem Tag wurden etwa 3000 Verstöße festgestellt. In 26 Fällen informierten die Einsatzkräfte die Gesundheitsämter, ein Bußgeld wurde verhängt.

Im Berufsverkehr sind mehr Bundespolizisten unterwegs

Auf Bahnhöfen und in Zügen hat die Bundespolizei die Präsenz nach eigenen Angaben vor allem während der Stoßzeiten im Berufsverkehr erhöht. Die notwendigen Einsatzkräfte dafür seien vorhanden, sagt Weidemann. Momentan gebe es kaum Großeinsätze, weil Fußballspiele oder ähnliche Veranstaltungen abgesagt wurden, bei denen normalerweise viele Dienststunden anfielen. Lediglich der Schutz der Atommülltransporte ins Zwischenlager Biblis (Hessen) habe zahlreiche Kräfte gebunden, sagt der Sprecher.

Auch Brandenburgs Landespolizei ist verstärkt im Corona-Einsatz und unterstützt die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden bei der Kontrolle der Maskenpflicht im öffentlichen Raum und im Nahverkehr. Diese Einsätze seien zunächst bis Ende November geplant, teilte Sprecher Torsten Herbst am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa mit. Demnach sollen etwa 50 Beamte der Bereitschaftspolizei am Donnerstag in Frankfurt (Oder) sowie in den Landkreisen Oder-Spree und Barnim im Einsatz sein. Dort habe es Amtshilfeersuchen der zuständigen Behörden gegeben, so Herbst.

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