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Potsdam: Gedenken an Pogromnacht von 1938

Am Montag jähren sich die judenfeindlichen Pogrome vom 9. November 1938 zum 77.

Am Montag jähren sich die judenfeindlichen Pogrome vom 9. November 1938 zum 77. Mal: In Potsdam sind aus diesem Anlass mehrere Veranstaltungen geplant. Die Stadt lädt am Montag um 18 Uhr zur Gedenkstunde an den Ort der früheren Synagoge neben der Hauptpost am Platz der Einheit ein: Erwartet werden neben Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) auch Vertreter der jüdischen Gemeinden, der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Im Anschluss an die Gedenkstunde gibt es ab 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Bildungsforums am Kanal ein musikalisches Programm des Komponisten Sergej Kolmanovskiy nach Gedichten von KZ-Häftlingen. Alle Potsdamer sind eingeladen.

Die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 lädt am 9. November bei freiem Eintritt zum Besuch des früheren Gefängnisses und Gerichtsortes ein. Um 14, 16 und 18 Uhr gibt es auch öffentliche Führungen durch das Haus. Dabei soll aus lokalgeschichtlicher Perspektive ein Bogen von der NS-Justiz, die in diesem Gebäude unter anderem in Form des sogenannten Erbgesundheitsgerichtes Zwangssterilisationen anordnete, über die Besatzung und Teilung Deutschlands bis zum Fall der Mauer – ebenfalls am 9. November – geschlagen werden. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Bereits am Vortag, dem morgigen Sonntag, lädt die Fraenger-Gesellschaft um 15 Uhr zu einer Lesung im Tschaikowskiweg 4 in Babelsberg ein. Die Autorin Marion Tauschwitz liest aus ihrer Biografie über die jüdische Dichterin Selma Merbaum, die im Alter von nur 18 Jahren in einem Zwangsarbeitslager in der Ukraine starb. Andreas Frye wird Lieder von Selma Merbaum, Mordechaj Gebirtig und Salman Schnejer singen. Der Eintritt ist frei, Spenden gern gesehen. PNN

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