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Update

"Potsdam for Future": Rund 2000 Teilnehmer bei Demonstration für Klimaschutz

Klima-Demo in Potsdam: Die zweite Großdemonstration für bessere Klimapolitik zog am Sonntag durch Potsdam. Rund 2000 Teilnehmer zählten die Veranstalter.

Potsdam – Nach Veranstalterangaben haben wie beim letzten Mal rund 2000 Menschen am Sonntag bei einer Demonstration in Potsdam gegen die aktuelle Klimapolitik protestiert.

Bereits um kurz vor 14 Uhr hatten sich am Sonntag die ersten Teilnehmer der "Klima-Demo" am Schillerplatz versammelt. Schnell wurde es voller: Viele Schüler und Familien folgten dem Aufruf des Bündnisses "Potsdam for future" zur 2. Großdemonstration gegen die derzeitige Klimapolitik des Landes Brandenburg, dem sich 35 Organisationen bisher angeschlossen haben. Auch Vertreter diverser Parteien waren auf den Platz hinter dem Bahnhof Charlottenhof gekommen.

In Redebeiträgen, unter anderen von den Organisatoren von "Fridays for future" wurden von der Landesregierung gefordert, endlich zu handeln: Der schnellstmögliche Kohleausstieg muss das Ziel sein - noch vor 2038.

Seit sechs Monaten wird im Rahmen von "Fridays for future" in Potsdam demonstriert. Mit dem Protest setze man hier auf der Straße "ein ganz wichtiges Zeichen" gegen das Nichtstun der Politiker. Nach anfänglicher Skepsis gebe es für das Engagement aktuell auch Lob von Politikern, sagten die Organisatoren der Potsdamer Bewegung, aber das reiche nicht. "Wir wollen, dass die Politiker endlich handeln", hieß es in einem Redebeitrag. „Ich werde langsam wütender", so Simon Jüngling von „Fridays for future“. "Wir wollen vom Potsdamer Oberbürgermeister jedes Jahr konkrete CO2-Einsparungsmaßnahmen". Zudem habe er Angst vor dem Ergebnis der Landtagswahl, sollten dort Parteien die Mehrheit bekommen, die die Dringlichkeit im Handeln gegen den Klimawandel nicht erkennen. Es sei daher geplant, nach den Sommerferien "nochmal ganz groß" rauszukommen.

In weiteren Beiträgen bestärkte eine Organisatorin von „Parents for future“ den Einsatz der Schüler: „Man kann sich den Fakten nicht entziehen“. Die Jugend muss in ihrem Protest unterstützt werden und alle Parteien mit ins Boot geholte werden. Auch das Bündnis „Churches for future“ schloss sich den Forderungen der jungen Klimaaktivisten an: "CO2 braucht einen Preis, sonst schmilzt uns das letzte Eis" sagte ein Redner des Bündnisses und forderte eine „Verpreisung des CO2-Ausstoßes“ an. Jede Emission müsse verteuert werden, Umweltverschmutzung müsse ein marktwirtschaftliches Element werden. Somit würde vieles verteuert werden und schließlich viele Menschen zu einem Umdenken in ihrem Alltag veranlassen. Unsozial sei dies nicht, denn das geld könnte wieder in den Kreislauf zurückkehren und diejenigen belohnen, die einen kleinen ökologischen Fußabdruck aufweisen.

Schließlich setzte sich der Protestzug in Bewegung. Vom Schillerplatz ging es mitten durch die Brandenburger Vorstadt: Nansenstraße, Erlöserkirche, Feuerbachstraße und Breite Straße bis hin zum Luisenplatz, wo es weitere Redebeiträge gab. Ziel und Abschluss der Demonstration war schließlich am Landtag auf dem Alten Markt in der Potsdamer Innenstadt.

Und die nächsten Aktionen sind bereits geplant. Schon am Diensttagabend um 19 Uhr wird es einen Wissenschaftstalk im Potsdam Museum geben: „Klimakrise: Vom Wissen zum Wandel“. Zudem wird es vor der Landtagswahl am 1. September in Brandenburg noch verschiedene Veranstaltungen geben. Unter anderem eine „Bootsdemo gegen Kohle“ am 18. August 2019.

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