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Aufgebuddelt. Die Gräber auf dem Goethefriedhof werden rekonstruiert.

© A. Klaer

Potsdam erneuert Anlage auf dem Goethefriedhof: Kriegsgräber werden rekonstruiert

Babelsberg - Grabsteine im Schuttcontainer, offene Löcher im Boden – Besucher des Friedhofs in der Babelsberger Goethestraße fürchteten schon das Schlimmste für die dortige Kriegsgräberstätte aus dem Ersten Weltkrieg. Doch was aussieht wie die Zerstörung der Gräber, ist in Wirklichkeit eine Sanierungsmaßnahme.

Babelsberg - Grabsteine im Schuttcontainer, offene Löcher im Boden – Besucher des Friedhofs in der Babelsberger Goethestraße fürchteten schon das Schlimmste für die dortige Kriegsgräberstätte aus dem Ersten Weltkrieg. Doch was aussieht wie die Zerstörung der Gräber, ist in Wirklichkeit eine Sanierungsmaßnahme. Die Anlage mit ihren insgesamt 44 Einzelgräbern werde derzeit rekonstruiert, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz auf PNN-Anfrage.

Vorausgegangen war laut Schulz eine Analyse des Zustands der Kriegsgräberstätte. Ein Steintechniker habe bei der Untersuchung festgestellt, dass die Grabsteine im Laufe der Jahrzehnte durch Witterungseinflüsse und normalen Verschleiß stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Inschriften seien entweder kaum oder gar nicht mehr lesbar gewesen. Zudem sei durch Risse Wasser in die Steine eingedrungen, wodurch sich deren Substanz langsam zersetzt hätte.

Aufgrund der starken Schädigung der Steine und um „die Nachhaltigkeit der Anlage zu sichern“, habe man sich dazu entschlossen, originalgetreue Kopien der Grabsteine anzufertigen, sagte Schulz. Jeder Kriegstote erhalte somit wieder seinen individuellen Grabstein, der alte Charakter der Kriegsgräberstätte bleibe auch nach der Rekonstruktion gewahrt.

Im Zuge der Bauarbeiten seien auch die alten Fundamente entfernt worden, weil die alten „nicht mehr den heutigen Richtlinien des Steinmetzhandwerks“ entsprochen hätten, hieß es. Ende Oktober, Anfang November sollen die neuen Grabsteine aufgestellt und die Sanierung der Kriegsgräberstätte beendet werden. Insgesamt gibt die Stadt dafür rund 22 000 Euro aus. Die Gräber der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs sind laut Schulz von den Arbeiten nicht betroffen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sei nicht in die Maßnahme einbezogen worden, weil er nur für Grabstätten deutscher Kriegsgefallener im Ausland zuständig sei. In Deutschland sind für den Erhalt der Kriegsgräber die Kommunen zuständig. pee

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