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Köstlich. Die Gäste genießen das leckere Essen, zu dem sie in die „Garage du Pont“ eingeladen wurden. Einen Restaurantbesuch können sie sich in der Regel kaum leisten.

© Andreas Klaer

Potsdam: Ein Büfett, das hilft

Familien in Not speisen im Potsdamer Restaurant „Garage du Pont“. Als Schirmherr der Stiftung zählte auch Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zu den Gastgebern.

Von Birte Förster

Potsdam/Berliner Vorstadt - Erwartungsvoll blicken die Gäste in der „Garage du Pont“ am Montag zu den Gastgebern. Nach einer kurzen Ansprache wird das Büfett eröffnet. Für die Gäste ist die Essenseinladung etwas Besonderes. Einen Restaurantbesuch können sie sich kaum leisten. So geht es auch Shahen Adhami und ihrer Tochter. Lächelnd sitzen sie an ihrem Tisch und genießen die Köstlichkeiten, die sie sich am Büfett-Tisch ausgesucht haben. Seit anderthalb Jahren sind die beiden Iranerinnen in Deutschland. Über die Diakonie seien sie auf die Aktion aufmerksam geworden und hatten sich für ein Essen in dem Restaurant in der Berliner Straße angemeldet.

Genau solche Familien, für die finanzielle Sorgen Alltag sind, lädt die Stiftung „Hilfe für Familien in Not“ zu einem Büfett ins Restaurant „Garage du Pont“ ein. Zum fünften Mal schloss das Restaurant am gestrigen Montag seine Türen für die üblichen Gäste, um es für diejenigen zu öffnen, die es sich sonst nicht leisten können. Insgesamt 15 Familien mit 30 Kindern waren in dem Restaurant zu Gast, sagte Ute Tenkhof, Vorsitzende des Stiftungsrates. Alle Plätze des Restaurants seien für die Familien eingeplant. Daher sei die Zahl der Gäste jedes Jahr ähnlich.

Für den Abend würden sie vor allem „alles, was Kinder gern mögen“, zubereiten, sagte Sandra Desinger, Geschäftsführerin der „Garage du Pont“, die zusammen mit ihrem Mann Kai Desinger zu dem Restaurant-Abend einlud. Als Schirmherr der Stiftung zählte auch Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zu den Gastgebern.

Im Nebenraum war am gestrigen Montag auf einer langen Tafel das Büfett aufgebaut. Neben Leckereien für Kinder wie Pommes oder Spaghetti mit Tomatensauce gab es auch Salat, Geflügel, Schinken und eine Käseplatte. Mit Schokoladenmousse mit Erdbeeren und Obstsalat war auch für reichlich Nachtisch gesorgt. „Alle sollen satt werden“, betonte Geschäftsführerin Desinger, die normalerweise französische Küche in ihrem Restaurant anbietet.

Nach der Eröffnung des Büfetts schlenderten die Gäste nach und nach zu der langen Tafel, um mit ihren Tellern, gefüllt mit diversen Köstlichkeiten, an ihren Platz zurückzukehren. Die Auswahl der Gäste laufe über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Beratungsstellen und Wohlfahrtsverbänden, sagte Stiftungsratsvorsitzende Tenkhof. Ein Kriterium dabei sei die Höhe des Einkommens.

Neben dem Essen, von dem sich die Gäste laut Sandra Desinger nach Ende des Abends noch etwas einpacken konnten, gab es für jedes Kind einen Rucksack mit Spielsachen. Für das Unterhaltungsprogramm sorgten Clowns vom Verein Potsdamer Klinikclowns. In einem Nebenraum konnten sich die Kinder schminken lassen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sponserte die Fahrkarten, damit die Familien, die im Potsdamer Umland wohnen, ohne Kosten zum Restaurant kommen konnten.

Eine Bestätigung ihrer jährlich stattfindenden Aktion, die die Restaurantbesitzer etwa ein bis zwei Monate vorher vorbereiten, würde Familie Desinger durch die positiven Reaktionen und die Freude der Kinder erhalten, sagte Sandra Desinger. Viele hätten sich in den Vorjahren mit Geschenken bedankt. „Daher machen wir es jedes Jahr wieder“, sagt die Mutter von drei Kindern. „Wir wissen, dass wir damit viel helfen.“

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