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Potsdam: Die Fachhochschule verschwindet hinter Stoff

Die Stadt will die Fachhochschule mit einem Foto des Knobelsdorff-Hauses Alter Markt 17 verhüllen.

Innenstadt - Die alte Fachhochschule am Alten Markt soll erst im Herbst 2017 abgerissen werden, doch schon in diesem Jahr sollen die Potsdamer einen Eindruck davon bekommen, wie der Platz ohne das DDR-Relikt aussehen wird. Zum Jahresende soll der Kopfbau des FH-Gebäudes von einer großen Plane verdeckt werden, auf der die einstige Bebauung an dieser Stelle sichtbar gemacht werden soll. Auf der Leinwand werde das im Krieg zerstörte Haus Am Alten Markt 17 in Originalgröße abgebildet sein, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN. Das repräsentative Gebäude an der Ecke Schloßstraße/Alter Markt wurde 1750 nach Entwürfen von Knobelsdorff und Johan Bouman errichtet und soll gemäß Leitbautenkonzept mit seiner historischen Fassade wiedererrichtet werden.

Die Stadt will die Aktion als Werbemaßnahme für die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte verstanden wissen, für deren Entwicklung die Fachhochschule bekanntlich abgerissen werden soll. Dagegen kämpft eine Bürgerinitiative, die im Rahmen eines Bürgerbegehrens mehr als 17 000 Unterschriften gesammelt hat, um den Abriss zu verhindern und den geplanten Verkauf der Mitte-Grundstücke zu stoppen.

Zum Jahresende werde der Alte Markt fast in Gänze wieder in seiner barocken Schönheit erlebbar sein, sagte Brunzlow. Der Palast Barberini, den Bauherr Hasso Plattner im Januar 2017 als Kunstmuseum eröffnen will, sei dann fertig, die Baustelle beräumt. Aus diesem Grund wolle man den Potsdamern und den Potsdam-Besuchern schon zu diesem Zeitpunkt einen Eindruck von der einstigen Schönheit des Platzes geben. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen, dass der eingeschlagene Weg zur Wiedergewinnung der Mitte richtig sei und konsequent weitergeführt werden müsse.

Wie teuer die Visualisierung des Knobelsdorff-Hauses sein wird, ist noch unklar. Brunzlow sprach von einer „fünfstelligen Summe“. Wer sie bezahlt, müsse ebenfalls noch geklärt werden. Die Plane werde nicht am FH-Gebäude selbst angebracht, sondern an einem eigens davor aufgestellten Gerüst, damit noch Licht und Luft in die Fachhochschule gelangen können. Die Visualisierung bleibe hängen, bis die FH abgerissen wird. pee

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