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Rein damit. In der Innenstadt wurden neue Altglascontainer aufgestellt.

© M. Thomas

Potsdam: Die Altglasfrage

Altglascontainer bleiben ein Problem in Potsdam: Derzeit fehlen 29 Standorte. Die Suche danach ist schwierig.

Potsdam - Die Versorgung mit Altglascontainern in Potsdam bleibt ein Problem. Derzeit fehlen allein in der Innenstadt rein rechnerisch acht Glascontainer-Standorte, stadtweit wären insgesamt 29 neue Standorte nötig, um den vorgesehenen Versorgungsgrad von einem Container-Standort für 993 Einwohner zu bieten. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor. Die Verwaltung rechnet demnach damit, dass der Bedarf in den nächsten drei Jahren noch weiter auf voraussichtlich 37 neue Glascontainer-Standorte steigen wird. Betroffen seien insbesondere die Stadtteile Innenstadt, Babelsberg, Bornstedt/Bornstedter Feld, Brandenburger Vorstadt, Kirchsteigfeld und Neu Fahrland, wo jeweils vier bis fünf neue Standplätze für Glascontainer nötig seien. Aktuell zählt die Stadt insgesamt 142 Standorte mit Altglascontainern.

In der Innenstadt und in Babelsberg ist die Situation besonders angespannt, weil im vergangenen Winter die bislang genutzten unterirdischen Glascontainer entfernt werden mussten. Die Container waren laut Stadt durch eingedrungenes Wasser durchgerostet und defekt, sie entsprachen außerdem nicht mehr den geltenden Standards. Bei betroffenen Anwohnern unter anderem in der Hegelallee hatte das Vorgehen für Unverständnis gesorgt, weil sie nun teils erheblich längere Wege zum nächsten Altglascontainer in Kauf nehmen müssen (PNN berichteten). Trotz intensiver Suche und der Prüfung von insgesamt acht alternativen Standorten seien aber bislang nur drei neue Standorte gefunden worden, die den Anforderungen entsprächen, so die Verwaltung.

Denkmalschutz, Verkehrsrecht und städtebauliche Gründe stehen neuen Containern im Weg

An erst zwei neuen Standorten – in der Hebbelstraße am Parkhaus Holländisches Viertel sowie in der Verbindungsstraße zwischen Gutenberg- und Behlertstraße – seien neue Altglascontainer aufgestellt worden. Für einen dritten bewilligten Standplatz werde derzeit noch geprüft, ob die Entleerungsfahrzeuge der Stadtentsorgung Potsdam (Step) ihn bedienen können, sagte eine Stadtsprecherin auf PNN-Anfrage.

Jeweils aus denkmalschutzrechtlichen, städtebaulichen oder verkehrsrechtlichen Grünen abgelehnt wurden demnach neue Standorte in der Schopenhauerstraße auf Höhe der Sparkasse, an der Ecke Dortustraße/Spornstraße, vor dem Rechenzentrum in der Dortustraße, an der Ecke Yorckstraße/Friedrich-Ebert- Straße sowie an der Ecke Behlertstraße/Berliner Straße.

Die Stadt will der Unterversorgung in der Innenstadt mit größeren Containern begegnen. Solche sogenannten Depotcontainer mit einem Fassungsvolumen von je fünf Kubikmetern stehen bereits am Bassinplatz. Zwei Altglascontainer mit einem Fassungsvermögen von je 1,1 Kubikmeter sollen zudem unweit des Treffpunkts Freizeit in der Straße Am Neuen Garten aufgestellt werden. Das von der Step erarbeitete neue Standortkonzept für die Container soll den Stadtverordneten nach der Sommerpause vorgelegt werden.

Die jährlich in Potsdam anfallende Altglasmenge in den Containern liegt laut früheren Angaben der Step seit Jahren konstant bei etwas mehr als 3000 Tonnen. Umgerechnet auf jeden Potsdamer entspricht das rund 18 Kilogramm Glas – so viel wie 36 leere Weinflaschen.jaha

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