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Klassizistische Anleihen. Aus einem früheren Bürogebäude im Voltaireweg hat der Berliner Bauträger Stonehedge ein Wohnhaus gemacht. Auf vier Etagen entstanden insgesamt elf Eigentumswohnungen, die bereits alle verkauft sind – für Preise von bis zu 4500 Euro pro Quadratmeter.

© Andreas Klaer

Potsdam baut: Elf Eigentumswohnungen für bis zu 4500 Euro pro Quadratmeter

Der Berliner Bauträger Stonehedge hat einen 90er-Jahre-Zweckbau im Voltaireweg umgestaltet. Die Firma will noch in weitere Potsdamer Projekte investieren.

Potsdam - Früher gab es hier lange Flure, über die Büros zu erreichen waren. Im Dachgeschoss hatte man die Kantine untergebracht. Die auffällig große Verglasung des Treppenhauses mit ihren zahlreichen Einzelscheiben kam von außen im Look der 1990er-Jahre daher. Nun ist das Haus im Voltaireweg 12 komplett umgebaut worden. Nicht mehr Büros sind hier untergebracht, sondern das in Potsdam so händeringend gesuchte Gut: Wohnungen.

„Ein typischer Funktionsbau aus den 90er-Jahren“ sei das Gebäude gewesen, sagt Nedeljko Prodanovic, Geschäftsführer des Berliner Bauträgers Stonehedge, der den Umbau des Hauses verantwortet hat. Wer heute den Voltaireweg von der Jägerallee kommend entlangfährt, sieht das Gebäude linker Hand kurz vor der Einmündung der Schlegelstraße. Die neu gestaltete Fassade nimmt deutliche Anleihen am Klassizismus.

Zeitlose Eleganz?

War zu den Zeiten, als das Haus noch ein Bürogebäude war, der Blick des Betrachters auf die Vertikale des Treppenhauses gelenkt worden, wird nunmehr mit neu angebrachtem Gesims die Horizontale betont. Ob es sich bei dem Anwesen um „zeitlose Eleganz im Voltaireweg“ handelt, wie es in einem Werbeprospekt heißt, muss indes wohl erst noch die Zukunft erweisen. Aber eine ansprechende Architektur darf man dem Haus durchaus auch jetzt schon attestieren.

In dem Gebäude sind durch den Umbau nach Angaben von Stonehedge elf Eigentumswohnungen auf vier Etagen entstanden – von zirka 70 bis 140 Quadratmetern Wohnfläche. Alle Wohnungen seien bereits verkauft, „die letzten werden zum Jahresende übergeben“, sagt Prodanovic. „Wir haben eine große Nachfrage gehabt.“ In Potsdam ist das zurzeit sicherlich kein Wunder, werden neue Wohnungen doch noch immer gebraucht. Wie Prodanovic weiter erläutert, wurden die Wohnungen von einer Tochterfirma der Stonehedge-Gruppe zu Preisen von 2900 bis 4500 Euro je Quadratmeter an Erwerber veräußert. Laut Projektentwickler Volker Voigtsberger nutzt die Mehrheit der Käufer die Wohnungen für sich selbst.

Frischekur auch nebenan

Unmittelbar Wand an Wand grenzt das runderneuerte Haus an das Wohngebäude der Schlegelstraße 6, das ebenfalls einer – wenn auch deutlich weniger umfangreichen – Frischekur unterzogen wurde. Die Fassade erhielt einen neuen Anstrich, Wohnungen im Erdgeschoss bekamen einen direkten Zugang in den völlig umgestalteten Hof, der zur Grünanlage wurde. Er erstreckt sich abseits der Straße hinter den beiden im Eck gebauten Häusern.

Die Wohnungen im Voltaireweg 12 wurden laut Stonehedge mit Parkettfußboden und einer Fußbodenheizung ausgestattet. Ein Fahrstuhl ist vorhanden. Zum Haus gehört auch eine Tiefgarage. Reizvolle Blicke ergeben sich hingegen ganz oben unterm Dach: Die Terrassen der Dachgeschosswohnungen offenbaren dem Betrachter die Dächerlandschaft der Jägervorstadt – und sind so durchaus angenehme Orte zum Verweilen.

Mit dem Umbau zum Wohnhaus habe man im ersten Halbjahr 2016 begonnen, sagt Prodanovic. Nun ist die Zielgerade erreicht. Einst wurde das Gebäude laut Stonehedge von der Feuersozietät gebaut, die dann hier auch eingezogen sei. Später habe die Versicherungsgesellschaft das Haus an Gewerbekunden vermietet.

Andere Projekte der Firma sind umstritten

Stonehedge hat in Potsdam derzeit noch ein anderes, umstritteneres Projekt in der Pipeline. Wie berichtet will das Stonehedge-Unternehmen Newstone Immobilien GmbH die historische Wagenhalle zwischen Hauptbahnhof und den Semmelhaack-Wohnblocks in der Friedrich-Engels-Straße zu einem Hotel- und Apartmentkomplex entwickeln. Geplant ist dafür eine teilweise Überbauung der denkmalgeschützten Halle, in der sich derzeit unter anderem ein Sexkino und ein Dönerladen befinden. Der Neubau stößt bei Teilen der Stadtpolitik und bei der Bürgerinitiative Mitteschön auf Ablehnung. Die Kritiker fürchten eine neue Bausünde in der Potsdamer Innenstadt.

Das Engagement seiner Firma in Potsdam will Prodanovic indes noch weiter ausbauen. Die Stadt sei sehr attraktiv.

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