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Potsdam: Anwohner fürchten Verkehrsprobleme

Bei der Bürgerversammlung zum Bebauungsplan für das alte Tramdepot gab es wenig Konkretes

Potsdam - Das geplante Wohnquartier auf dem ehemaligen Tramdepot in der Heinrich-Mann-Allee sorgt für Bedenken bei Anwohnern. Sie fürchten vor allem Verkehrsprobleme und auch der bisher ungeklärte Bau einer neuen Grundschule hinterlässt Fragen. Das wurde am Samstag bei der Bürgerversammlung zum Bebauungsplanentwurf deutlich. Vertreter der Stadtverwaltung und der Pro Potsdam hatten zu einer Begehung des Areals eingeladen. Etwa 100 Bürger nahmen an der Veranstaltung teil.

Auf dem Gelände in der Heinrich- Mann-Allee sollen voraussichtlich ab Sommer 2019 bis zu 750 Wohnungen für etwa 1300 Einwohner, eine Kita sowie Büro- und Grünflächen entstehen (PNN berichteten). Für die Planung und Entwicklung ist die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam zuständig. Der Bauausschuss hatte Ende November die öffentliche Auslegung des aktuellen Entwurfs beschlossen.

Der Bau des Quartiers soll in zwei Abschnitten erfolgen. Im ersten Bauabschnitt sind rund 400 Wohneinheiten geplant, davon etwa 190 geförderte Wohnungen. Sigrun Rabbe, Geschäftsführerin des Sanierungsträgers der Pro Potsdam, schätzte vorsichtig, der erste Abschnitt könne bis 2023 fertiggestellt sein. Derzeit wird von einer Investitionssumme in Höhe von rund 175 Millionen Euro ausgegangen.

Viele Fragen der Anwohner blieben bei der Bürgerversammlung offen. Zwar bemühten sich die Verantwortlichen am Samstag, auf die Anliegen der Bürger einzugehen, allen voran Jochen Putz von der Pro Potsdam und Sigrun Rabbe. Doch machten sie auch deutlich, dass in so einem frühen Stadium der Planung noch keine genauen Aussagen über die konkrete Umsetzung möglich seien. Erst wenn der Plan von den Stadtverordneten endgültig beschlossen wird und die Genehmigungen vorliegen würden, sei das möglich, so Rabbe.

Vor allem die zusätzliche Verkehrsbelastung der Heinrich-Mann-Allee und die Frage nach der neuen Grundschule bereitet den Anwohnern Sorge. Für den Standort der Grundschule sei der Kommunale Immobilien Service (KIS) zuständig, erklärte Putz. „Und warum ist dann keiner vom Kis hier?“, fragte eine Versammlungsteilnehmerin.

Die Grundschule soll unweit des alten Tramareals nahe des Humboldt-Gymnasiums gebaut werden. Das private Grundstück müsse noch von der Stadt erworben werden. Der dafür zuständige Kis stehe derzeit in Verhandlungen mit den Besitzern, erklärte Viola Holtkamp von der städtischen Bauleitplanung.

„Eigentlich bin ich genauso schlau wie vorher“, sagte Frank Ziegler aus der Daheim-Kolonie nach der Versammlung. „Mir ist vor allem aufgefallen, dass vieles bei den Planungen noch auf der Kippe steht. Es kann sich noch sehr viel ändern.“

Laut Jochen Putz sei mit dem Vorstand der Daheim-Kolonie eine Mieterversammlung im Juni geplant. Vielleicht hätten sich einige der Fragen, vor allem bezüglich der Grundschule, bis dahin geklärt. Noch bis zum 12. Februar können schriftlich oder per E-Mail Einwände zum Entwurf eingebracht werden. 

Sarah Stoffers

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