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Die Heiligengeistkirche wurde 1726 eingeweiht und diente zwei Gemeinden als Gotteshaus. Die Postkarte aus den 1930er-Jahren zeigt das Bauwerk.

© Stadtarchiv Potsdam

Potsdam: Abriss ohne Aufschrei

Vor 40 Jahren wurde die Ruine der Heiligengeistkirche gesprengt – es war die letzte derartige Aktion in Potsdam. Aus einem geplanten 17-Geschosser an dieser Stelle wurde aber nichts.

Zuerst fiel der Warnschuss. Er sollte die Vögel verscheuchen. Um 10 Uhr war es soweit an diesem Samstagmorgen in der Burgstraße. Die Anwohner in den Häusern rundherum hatten ihre Wohnungen verlassen müssen und ihre Fernsehgeräte, wie die Brandenburgischen Neuesten Nachrichten später berichteten, „vorsorglich in Federbetten gepackt“, zum Schutz vor Druckschäden. 486 Kilogramm Gelantinedonarit, verteilt auf 230 Bohrlöcher, ließen die Sprengtechniker des Autobahnbaukombinates hochgehen. Der Turm der Heiligengeistkirche sank in sich zusammen.

Die Sprengung am 20. April 1974 war die letzte derartige Aktion in Potsdam. Stadtschloss, Garnisonkirche und das alte Schauspielhaus waren bereits abgerissen worden. Nun sollte auch die Kirchenruine in der Burgstraße, für deren Sicherung weder Kirche noch Stadt Geld hatten, Platz machen für ein Wohnhochhaus. Aber es kam anders. Die Stadt hatte nicht mit den Archäologen gerechnet.

Lesen Sie mehr dazu in der Wochenendausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

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