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Polizeibericht für Potsdam: Serie versuchter Enkeltricks in Potsdam und Teltow

Acht Senioren haben der Polizei am Dienstag telefonische Betrugsversuche gemeldet. Die Anrufer hätten sich nicht nur für Enkel der Geschädigten ausgegeben.

Potsdam/Teltow - Am Dienstag trieben Enkeltrickbetrüger in ganz Potsdam und auch in Teltow ihr Unwesen. Im Verlaufe des Tages meldeten sich sieben Geschädigte aus Potsdam und eine aus Teltow. Laut Polizei hatten sich Anrufer bei den Geschädigten als Enkel ausgegeben und Bargeld verlangt. Bei allen Opfern handelt es sich um ältere Menschen im Alter zwischen 76 und 93 Jahren. An das Geld der älteren Leute kamen die Betrüger aber in keinem der Fälle.

Der erste Anruf erreichte die Polizei gegen 9.50 Uhr aus der Brandenburger Vorstadt. Ein fremder Mann hatte sich bei einer 76-Jährigen telefonisch gemeldet und als ihr Enkel ausgegeben. Noch bevor der Betrüger eine Geldforderung stellen konnte, erkannte die Dame den versuchten Betrug und legte auf.

Rentnerinnen gehen den Betrügern nicht auf den Leim

Kurz nach 10.00 Uhr meldete sich ein weiterer vorgeblicher Enkel bei einer 82-Jährigen aus Waldstadt II. Der falsche Enkel forderte 40.000 Euro von seiner "Großmutter" und kündigte an, das Geld gleich am Mittag bei ihr abzuholen. Auch hier reagierte die Rentnerin richtig. Sie teilte dem Anrufer mit, dass sie nicht so viel Geld besitze, legte auf und verständigte die Polizei.

Ähnlich ging es bei einem Anruf zu, den gegen 11.40 Uhr eine 93-jährige Seniorin aus der Brandenburger Vorstadt erhielt. Diesmal gab sich der Anrufer als Schwiegersohn aus, der 40.000 Euro benötige. Die Dame zahlte kein Geld, sondern verständigte ihre Tochter, die die Polizei einschaltete. Bei einem 78-jährigen Babelsberger forderte der „Enkel“ 30.000 Euro. Bei einer 77-jährigen Dame aus Bornim wollte der „Enkel“ gleich zum Kaffee vorbeikommen und zusammen mit der Geschädigten zur Bank gehen, um das benötigte Geld abzuheben. Die Dame durchschaute aber den Betrug und sprach den Betrüger darauf an. Der beendete sofort das Gespräch.

Flasche Enkel und falsche Polizisten

Kurze Zeit später rief eine Frau bei der Potsdamerin an und gab sich als Polizistin aus, die in Sachen Enkeltrickbetrüger ermittelt. Die „Polizistin“ erkundigte sich, ob die Rentnerin alleine zu Hause sei und Schutz brauche. Der Geschädigte kam das komisch vor, sie legte auf und rief unter der Notrufnummer 110 die richtige Polizei an. Dabei stellte sich heraus, dass nicht nur der „Enkel“ ein Betrüger war, sondern vermutlich eine Komplizin des Betrügers sich als Polizistin ausgegeben hat. Die Polizei ermittelt in diesem Fall nicht nur wegen versuchten Betruges, sondern auch wegen Amtsanmaßung.

Zwischen 14.00 Uhr und 14.30 Uhr hatten noch ein 83-Jähriger und eine 93-jährige Potsdamerin aus der südlichen Innenstadt Anrufe von vermeintlichen Enkeln oder Freundinnen erhalten, die Geld benötigten. Zu einer Geldübergabe kam es aber in keinem der Fälle. In den meisten Fällen hatte sich ein deutsch sprechender Mann als Enkel ausgegeben. Nur in zwei Fällen hatten die Senioren Anrufe einer Frau erhalten. Diese hatte sich einmal als die Polizistin und einmal als Freundin ausgegeben, die in Geldnöten sei.

Ein Enkeltrick in Teltow

Auch in Teltow erhielt am Nachmittag eine 78-Jährige den Anruf eines Mannes, der sich als ihr Sohn ausgab, der dringend Geld benötige, da er bei einem Notar sitze. Hierbei gab der Sohn an, dass er erkältet sei und deshalb eine andere Stimme habe. Die 78-Jährige erkannte den Betrug trotzdem und rief die Polizei. Die Kripo hat nun alle Hände voll zu tun. Es wird wegen versuchten Betruges in acht Fällen und einem wegen Amtsanmaßung ermittelt. Ein Zusammenhang zwischen den Fällen ist auf Grund der Vorgehensweise sehr wahrscheinlich.

Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche und rät:

- Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis

- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können!

- Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!

- Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle

- Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!

- Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei.

PNN

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