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Betrüger versuchen immer wieder, Rentner um ihr Geld zu bringen. 

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolbild)

Polizeibericht für Potsdam: Schockanruf bringt Seniorin beinahe um viel Geld

Die Potsdamerin war mit dem Geld bereits am Übergabeort, als der Betrug aufflog - dank eines Gerichtsmitarbeiters.

Potsdam - Mit einem Schockanruf ist eine Potsdamer Seniorin am Freitag beinahe um viel Geld gebracht worden. Am Telefon überrumpelte die angebliche Tochter die angerufene Frau mit der Nachricht, dass sie bei einem Unfall eine Frau getötet habe. Das teilte die Polizeidirektion West mit. 

Ein vermeintlicher Polizist bestätigte der Potsdamerin den Fall. Ein dritter Betrüger gab sich als Staatsanwalt aus. Er gaukelte der Seniorin vor, dass für die angebliche Tochter ein Haftprüfungstermin ansteht - und er nur helfen kann, wenn für sie eine Kaution gezahlt wird.

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Gerichtsmitarbeiter verhindert Übergabe

Daraufhin einigte sich die Seniorin mit dem Betrüger auf die Zahlung einer fünfstelligen Summe. Sie hob das Geld von ihrem Konto ab und ging zum vereinbarten Übergabeort beim Amtsgericht.

Dort sollte ein Mitarbeiter das Geld in Empfang nehmen. Wie sich herausstellte, existierte dieser Angestellte aber gar nicht. Das wurde der Seniorin mitgeteilt, als sie einen Mitarbeiter nach dem Mann fragte. Der Angestellte ahnte, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt und forderte die Frau auf, ihre Tochter anzurufen. Dadurch klärte sich der Fall schnell auf. Natürlich hatte die Tochter keinen Unfall verursacht. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Betruges und Amtsanmaßung.

Ob Schockanrufe, Enkeltrickbetrügereien oder Anrufe falscher Polizisten - immer wieder versuchen Kriminelle, vor allem ältere Menschen um Ersparnisse oder Wertgegenstände zu bringen. Die Polizei rät:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben Sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis.
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin, damit Sie in der Zwischenzeit die Angaben beispielsweise durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers.
  • Bevor Sie jemandem ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle.
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!
  • Haben Sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei! Sie erreichen sie unter der Nummer 110.

Tipps zum Schutz vor dem Enkeltrick und anderen Formen des Trickbetruges erhalten Bürger nach Angaben der Polizei im Internet unter www.polizei-beratung.de, in den Broschüren "Sicher Leben" und „Sicher zu Hause“ des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) sowie bei jeder Polizeidienststelle.

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