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Update

Polizeibericht für Potsdam: Explosiver Fund beim Umbau in Potsdam

Am Mittwoch rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Potsdam an. Grund war dieses Mal aber keine Fliegerbombe, sondern eine "funktionsfähige und entsicherte" Handgranate.

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Potsdam - Am Dienstagvormittag wurde bei Sanierungsarbeiten an einem Hausdach in der Potsdamer Behlertstraße eine "funktionsfähige und entsicherte" Handgranate von Bauarbeitern gefunden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Anrücken musste Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsbetrieb der Polizei (KMBD). "Die Stielhandgranate muss nach 1944 versteckt worden sein", sagte Schwitzke den PNN. Das Produktionsjahr 1944 sei an dem gut erhaltenen Sprengkörper noch zu erkennen gewesen. Wegen des guten Zustandes der Granate konnte Schwitzke sie abtransportieren und entschärfen. Eine Entschärfung vor Ort sei nicht notwendig gewesen. Bewohner waren ebenfalls nicht in dem Haus.

Mike Schwitzke, Truppführer des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg.
Mike Schwitzke, Truppführer des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg.

© Andreas Klaer

Ein solcher Fund komme etwa zwei bis dreimal pro Jahr vor, so Schwitzke. "Dann werden Granaten unter Dielenböden oder in Dachkammern entdeckt." Da aber die meisten Dächer seit der Wende saniert worden sind, würden solche Funde immer seltener.

Zuletzt war Schwitzke vor zwei Wochen im Einsatz

Den letzten großen Einsatz hatte Schwitzke vor zwei Wochen bei einer Bombenentschärfung in der nördlichen Speicherstadt. Die 250 Kilo schwere US-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war die 194., die in Potsdam seit 1990 unschädlich gemacht werden musste. In der Zählung der Stadt werden Sprengkörper ab 50 Kilogramm erfasst. Vor zwei Wochen mussten für die Entschärfung, bei der auch der Hauptbahnhof gesperrt werden musste, rund 5900 Potsdamer ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Bis Anfang April wird das Gelände, auf dem die Bombe gefunden wurde, noch nach Sprengkörpern im Boden durchsucht. Ein weiterer Bombenfund gilt allerdings als unwahrscheinlich.   

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