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Zur Demo gegen eine Impfpflicht kamen Hunderte. 

© Andreas Klaer

Polizei verhindert „Lichterspaziergang“.: Hunderte bei Corona-Protesten in Potsdams Innenstadt

Mehr als 550 Teilnehmer versammelten sich zu einer Demonstration gegen die Impflicht. Dutzende Aktivisten beteiligten sich an lautstarken Gegenprotesten.

Potsdam - In Potsdam haben sich am Montagabend wieder Hunderte Menschen an Corona-Protesten und Gegendemonstrationen beteiligt. Dabei zogen ab 18.30 Uhr mehr als 550 Teilnehmer gegen eine mögliche allgemeine Impfpflicht vom Bassinplatz aus durch die nördliche Innenstadt.

Der Aufzug war angemeldet, die Organisatoren hatten schon im Vorfeld auf die geltende Maskenpflicht aufmerksam gemacht. Viele der Teilnehmenden kamen dem auch nach, allerdings längst nicht alle. Auch auf Abstände wurde augenscheinlich nur wenig geachtet. Die Organisatoren sehen wie berichtet ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit durch eine allgemeine Impfpflicht ausgehebelt – diese Entscheidung müsse jedem selbst überlassen bleiben. 

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Auch von rechtextremistischen Tendenzen in der Impfgegner-Szene hatte man sich vorab distanziert. Allerdings wiesen linke Aktivisten via des Kurznachrichtendienstes Twitter darauf hin, dass mutmaßliche Anhänger der rechten Szene ihrer Freude über die zahlreichen Teilnehmer in sozialen Netzwerke Ausdruck verliehen hätten.

Polizei untersagt "Lichterspaziergang"

An lautstarken Gegenprotesten beteiligten sich dutzende Aktivisten, gerade aus der linken Szene. Es blieb weitgehend friedlich. Wie die Polizei mitteilte, versuchten zwei Personen - davon einer vermummt - den Aufzug am Bassinplatz kurz vor dessen Ende zu stören. Daraufhin schritten Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei ein. Drei Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz wurden demnach gefertigt.

Auch am Steubenplatz fand eine Kundgebung des parteiübergreifenden Bündnisses „Potsdam bekannt Farbe“ statt, um ein Zeichen gegen Corona-Leugner zu setzen. Hier kamen einige Dutzend Menschen zusammen. Nach Polizeiangaben zündete eine Personen in unmittelbarer Nähe zum Steubenplatz einen Böller. Die Polizei stellte die Identität fest und leitete Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ein.

Gegen 18 Uhr hatte die Polizei bereits erneut einen von Corona-Verharmlosern geplanten sogenannten „Lichterspaziergang“ durch die Brandenburger Straße untersagt. Dies war bereits an vorangegangenen Montagen der Fall. Beamte machten vor Ort entsprechende Durchsagen, auch eine Reiterstaffel war wieder im Einsatz, um eine nicht angemeldete Demonstration gleich zu unterbinden. Zu dem „Lichterspaziergang“ war in einschlägigen Nachrichtendiensten aufgerufen worden. 

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