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Polesport-Meisterin aus Potsdam: Eine Meisterleistung an der Stange

Mandy-Marie Mahrenholz startete ihre Karriere als Kind in der Fernsehserie „Schloss Einstein“. Jetzt ist die gebürtige Potsdamerin Deutsche Meisterin im Polesport geworden.

Potsdam - Aus dem Stand kann sie sich mit Armkraft an der Stange in die Waagerechte heben und den Körper dann in dieser Position halten – wie eine menschliche Flagge: Deadlift heißt diese Figur im Polesport. „Ich habe nur die einfachste Variante gezeigt“, sagt Mandy-Marie Mahrenholz. Ihre Bescheidenheit ist fehl am Platz: Schließlich ist die gebürtige Potsdamerin gerade in Dortmund Deutsche Meisterin im Polesport geworden. Mit einem Video hatte sich die 28-Jährige beworben, wurde eingeladen und schlug die neun Konkurrentinnen in ihrer Kategorie Amateure dann mit großem Punktevorsprung. „Das war ein bisschen wie ein Traum“, sagt Mandy-Marie Mahrenholz.

Es ist ein überraschender neuer Karriereschritt für die frühere Kinderdarstellerin: Mandy-Marie Mahrenholz wurde als Laura in der Kika-Serie „Schloss Einstein“ in den 1990er-Jahren einem großen Publikum bekannt. Später absolvierte sie in Hamburg eine Ausbildung zur Musical-Darstellerin, baute eine Bühnenkarriere auf und ist immer wieder auch in TV- und Kinoproduktionen vor der Kamera. Momentan singt sie am Gelsenkirchener Musiktheater in „Der Zauberer von Oz“, Ende des Jahres wird sie in den Mainzer Kammerspielen in der Weihnachtsproduktion „Die Köchin und der fremde Riese“ die Prinzessin spielen.

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Lust auf was Neues

Und nun der Ausflug zum Tanz an der Stange. „Ich hatte Lust, etwas Neues zu machen“, erzählt Mandy-Marie Mahrenholz: „Und ich komme ja auch vom Tanz.“ Ihre ersten Tanzschritte machte sie im Ballettstudio Erxleben, tanzte auch bei den Cheerleadern des SV Babelsberg. Beim Polesport gehe es um die Kombination von Tanz und Akrobatik, erklärt Mandy-Marie Mahrenholz. In Hagen, wo die Schauspielerin derzeit wohnt, fand sie eine Pole-Trainerin.

Vom Schmuddelimage der Erotikklubs, in denen sich kaum bekleidete Frauen für vorwiegend männliches Publikum an Stangen räkeln, will sich der Polesport deutlich distanzieren. So habe es beim Wettbewerb in Dortmund etwa genaue Vorgaben über die Kleidung gegeben. „Es gibt Zentimeterangaben für die Kleidung“, erzählt Mahrenholz: „Der Po muss bedeckt sein, die Haare dürfen nicht offen sein.“

Auch Männer traten beim Wettbewerb an

Und: Nicht nur Frauen traten im Wettbewerb an, sondern auch Männer. Ursprünglich sei der Sport sogar nur von Männern betrieben worden, sagt Mahrenholz: Der Tanz an der Stange gehe auf Traditionen sowohl der Inder als auch aus China zurück.

Heute stehen beim Polesport Akrobatik, Kraft und Körperbeherrschung im Mittelpunkt, es geht aber auch um eine stimmige Choreographie: Bei der Meisterschaft mussten etwa bestimmte Pflichtfiguren gezeigt werden, erklärt Mandy-Marie Mahrenholz. Als sie sich zum Wettbewerb anmeldete, hatte sie nicht einmal fünf Monate offizielles Training hinter sich. Sie sah die Bewerbung vor allem als Ansporn: „Ich bin jemand, der immer ein Ziel vor Augen braucht.“

Neben dem „Deadlift“ musste die gebürtige Potsdamerin dann vor den rund 300 Zuschauern beispielsweise eine Figur zeigen, bei der sie kopfüber an der Stange den Rücken zum Bogen durchdrückt oder solche, bei denen der Spagat gefragt ist.

Flexibel an der Stange und im Beruf

Getanzt wird nicht nur an einer festen Stange, sondern auch an einer drehenden. Die Juroren bewerten Figuren, Ausdruck, Choreographie und Kostüm. „Für jeden Fuß, der nicht in der Linie ist, gibt es Minuspunkte“, erzählt Mahrenholz. Als das Ergebnis bekanntgegeben wurde, stand sie aber schon wieder auf der Musical-Bühne.

Flexibel muss Mandy-Marie Mahrenholz als Freiberuflerin ohnehin sein. „Man ist immer auf der Suche nach neuen Projekten“, sagt sie. Sie verdient nicht nur als Musical-Darstellerin, sondern auch als Moderatorin Geld – so zum Beispiel für ein Internet-Modemagazin.

Potsdam bleibt sie treu

Aber auch mit dem Polesport will sie weitermachen. Momentan bereite sie sich mit ihrem Team für eine internationale Polemeisterschaft in den Niederlanden im Oktober vor. „Da ist die Konkurrenz viel größer“, sagt sie: „Aber ich möchte zum Spaß mitmachen und mich ausprobieren.“ Eine Ausbildung zum Pole-Fitnesstrainer hat sie bereits absolviert. „Ich kann Anfängerkurse leiten“, erzählt die Schauspielerin: „Ich habe Spaß am Unterrichten und gebe nebenbei auch schon Fitnesskurse.“

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Ihrer alten Heimat Potsdam ist die 28-Jährige dabei bis heute treu: Momentan ist sie für die Pfingsttage wieder zu Besuch an der Havel. „Meine Familie und viele Freunde leben noch hier“, sagt sie: „Die Verbindung ist da.“

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