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PNN-Umfrage: Was Potsdams Radfahrer am meisten stört

Fehlende Radwege, zu geringer Sicherheitsabstand und aggressives Verhalten: Eine Umfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten zeigt, was Radfahrer in Potsdam stört - und welche Gefahrenstellen sie sehen.

Potsdam - Fehlende Radwege oder Radwege in schlechtem Zustand sind das Hauptproblem im Potsdamer Fahrradverkehr. So sehen das zumindest die mehr als 500 Teilnehmer, die in den vergangenen zweieinhalb Woche an der PNN-Onlineumfrage zum Thema Radverkehr teilgenommen haben. Ebenfalls problematisch bewerten viele den zu geringen Sicherheitsabstand von überholenden Autos und das aggressive Verhalten im Straßenverkehr. 

Potsdams Radfahrer sehen das aggressive Verhalten im Straßenverkehr kritisch.
Potsdams Radfahrer sehen das aggressive Verhalten im Straßenverkehr kritisch.

© Sebastian Gabsch

Unter Sonstiges nennen eine Reihe von Teilnehmern Radfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Genannt werden etwa das Missachten von Vorfahrtsregeln, falsches Einfahren in Einbahnstraßen oder das Fahren über rote Ampeln. Auch die Führung der Radwege mit häufigen Unterbrechungen, etwa durch Ladezonen von Lkws, werden kritisiert.

Gefährliche Stellen

Einige besonders gefährliche Stellen tauchen immer wieder in den Kommentaren der Teilnehmer auf. Mehrfach genannt wird die Geschwister-Scholl-Straße. „Durch die dortigen Schienen ist noch eine Gefahrenstelle mehr gegeben. Autos überholen sehr eng und scheren mit geringem Abstand wieder ein, Busse ebenso“, schreibt ein Teilnehmer. Immer wieder aufgeführt ist auch der Bereich um den Landtag und das Hotel Mercure, wo die gemeinsame Nutzung des Weges durch Fußgänger und Radfahrer kritisiert wird. Auch das Jägertor taucht vermehrt auf.

Wie oft fahren Sie mit dem Fahrrad?
Wie oft fahren Sie mit dem Fahrrad?

© PNN

„Die Behlertstraße am Neuen Garten ist lebensgefährlich“, lautet ein Kommentar. Häufig genannt werden auch schmale Radwege wie in der Friedrich-Engels-Straße, der August-Bebel-Straße, der Alleestraße oder der Zeppelinstraße. Dadurch sei der Abstand beim Überholen zu gering, es komme zu kritischen Situationen, gerade in Kurven. Auch parkende Autos auf den Radwegen wie in der Großbeerenstraße nennen Teilnehmer als Ärgernis. Dazu kommen radunfreundliches Kopfsteinpflaster allgemein und Schäden im Straßenpflaster, etwa in der Kastanienallee, der Maulbeerallee oder der Lennéstraße.

Insgesamt ist das Sicherheitsgefühl der teilnehmenden Radfahrer eher gering, mit Note drei von fünf im Durchschnitt. Noch schlechter beurteilen sie den Umgang zwischen Radfahrern und Autofahrern. Der überwiegende Anteil der Umfrageteilnehmer nutzt das Rad sehr häufig: Fast zwei Drittel gaben an, täglich mit dem Fahrrad zu fahren, 26 Prozent nutzen es mehrmals wöchentlich.

Die Wünsche der Radfahrer

Auf die Frage danach, was sich die Teilnehmer für mehr Sicherheit im Radverkehr wünschen, ist ein besonders häufig genannter Wunsch eine bauliche Trennung von Rad- und Autofahrspur. Einige fordern auch mehr Kontrollen, sowohl von Autofahrern und deren Abstand beim Überholen von Radfahrern als auch von der Einhaltung der Verkehrsregeln von Radlern. Ein weiterer Vorschlag ist eine „autofreie Zone vor Schulen für Eltern, die Kinder vorfahren“. Überhaupt fordern viele, Radfahrer mehr ins Zentrum zu rücken. „Im Moment liegt der Fokus viel zu sehr auf dem reibungslosen Ablauf des Autofahrens“, schreibt einer.

+++ Was wünschen Sie sich für mehr Sicherheit als Radfahrer in Potsdam und was sind hier die größten Probleme? Teilen Sie uns Ihre Meinung in der PNN-Umfrage mit >>

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