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Soll Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen?

© Andreas Klaer

PNN-Serie zur Oberbürgermeisterwahl in Potsdam: OB-Kandidaten beantworten Fragen zu Kultur und Sozialwesen in Potsdam

Wir fragen Potsdamer, was sie in ihrem Alltag bewegt - und die Politiker, wie ihre Lösungen aussehen. Jeder der Kandidaten antwortet auf dieselben Fragen.

Mike Schubert, SPD.
Mike Schubert, SPD.

© Andreas Klaer

Mike Schubert (SPD)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

30 Prozent Quote für sozialen Wohnungsbau, Stadt-Flächen nur mit Auflagen verkaufen und Vorrang für Pro Potsdam und Genossenschaften bei Wohnungsbau, maximal acht statt elf Prozent Umlage Modernisierungskosten bei Pro Potsdam.

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Potsdam bezahlt die dritte Betreuungsstufe schon. Für 2018/19 sind das jeweils 4,5 Millionen Euro. Wir haben viele Kinder, die länger als acht Stunden betreut werden und stellen uns dieser Verantwortung. Aber ich bleibe auch beim Land dran.

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Wir arbeiten am Kreativquartier als Zukunft für den Standort Rechenzentrum. Bis 2023 sollen an der Plantage 10000 Quadratmeter für die Kreativwirtschaft entstehen. Räume wie Schiffbauergasse oder Freiland sind wichtig. Krampnitz bietet Potenzial.

Martina Trauth, parteilose Kandidatin für Die Linke in Potsdam.
Martina Trauth, parteilose Kandidatin für Die Linke in Potsdam.

© Andreas Klaer

Martina Trauth (parteilos/Die Linke)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

Erweiterung sozialen Wohnraums mit fester Quote von mindestens 30 Prozent und dauerhafter Belegungsbindung. Grundstücke in städtischem Eigentum werden nicht verkauft. Pro Potsdam wird in Teilen gemeinnützig, weg von der Gewinnorientierung.

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Ja! Die Stadt stellt seit 2018 jährlich 4,5 Millionen Euro für die Verbesserung der Betreuungsqualität in Kitas zur Verfügung. Angepasst an den wirklichen Bedarf muss das so weitergeführt werden. Aber: Das Land ist in der Pflicht!

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Rechenzentrum und Freiland in ihrer jeweiligen Nutzungsvielfalt langfristig erhalten. Bei Stadtentwicklungsvorhaben Kreative miteinbeziehen und Räume von Beginn an mitplanen in allen Stadtteilen.

Götz Friederich, CDU.
Götz Friederich, CDU.

© Andreas Klaer

Götz Friederich (CDU)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

Potsdam hat Wohnungsnotstand! Die Leerstandsquote beträgt 1,5 Prozent! Wir müssen Wohnungen bauen in allen Stadtgebieten und Preissegmenten, freie Wohnungen und sozialer Wohnungsbau. Bau-Verwaltungsvorgänge müssen gestrafft werden.

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Das ist ausdrücklich Aufgabe des Landes – da werden wir die Landesregierung nicht aus der Verantwortung entlassen. Wenn wir mit starker Wirtschaft ein hohes Gewerbesteueraufkommen haben, kann man auch über freiwillige Leistungen nachdenken.

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Kreative, Kunst- und Kulturschaffende, Museen und freie Kulturareale – alle prägen unsere Stadt in allen Stadtteilen. Wichtig: Der Impuls kommt von den Kreativen! Die Stadt unterstützt, fördert, schafft Räume, vermarktet die Szene und damit sich selbst.

Janny Armbruster,Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Potsdam.
Janny Armbruster,Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Potsdam.

© Andreas Klaer

Janny Armbruster (Bündnis 90/Grüne)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

Die Stadt muss für alle erschwinglich sein. Sie darf Grundstücke künftig nur noch zum Festpreis an denjenigen verkaufen, der die niedrigste Startmiete garantiert. Und Neubaugebiete kann es nur noch mit 30 Prozent Sozialwohnungen geben

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Hier ist das Land in der Pflicht. In der Stadt müssen wir erst einmal einen Kassensturz machen, nachdem die Sozialbeigeordneten die Kitagebühren-Satzung so vergeigt haben, dass jetzt vor allem die Rückzahlungen an die Eltern anstehen.

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Ich trete dafür ein, dass es mit dem Neubau des Kreativquartiers an der Plantage mehr Räume für Kreative in der Innenstadt gibt, als bisher im Rechenzentrum. Und ich will dafür in der Schiffbauergasse den Kauf der Garde-Husaren-Kaserne forcieren.

Lutz Boede, Oberbürgermeisterkandidat für Die Andere.
Lutz Boede, Oberbürgermeisterkandidat für Die Andere.

© Andreas Klaer

Lutz Boede (Die Andere)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

Städtische Wohnungen preiswert sanieren und vermieten. Keine Mieterhöhung ohne Verbesserung der Wohnung, Neuvermietungszuschläge und Mietspiegelanpassungen stoppen. Kosten der energetischen Sanierung nicht mehr auf Miete umlegen.

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Das entscheidet ja nicht der OB, sondern die Stadtverordnetenversammlung. Wenn ich mir ansehe, wie gerade SPD, CDU, Grüne und Linke schon bei der Rückzahlung zu viel kassierter Kita-Elternbeiträge herumeiern, bin ich da sehr skeptisch.

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Das Rechenzentrum kann dauerhaft genutzt werden. Zusätzliche Räume können in der Schiffbauergasse oder Seelenbinderstraße entstehen. Im Freiland und Archiv sind Bandproberäume machbar. Das Geld muss im Haushalt beschlossen werden.

Dennis Hohloch, OB-Kandidat der Potsdamer AfD.
Dennis Hohloch, OB-Kandidat der Potsdamer AfD.

© Andreas Klaer

Dennis Hohloch (AfD)

Was wollen Sie tun, damit sich Durchschnittsverdiener in Potsdam künftig noch eine Wohnung leisten können?

Neue Bauflächen dürfen nur Investoren mit den besten Konzepten veräußert werden. Auflage muss sein: ein Drittel Sozialwohnungen, ein Drittel Mietwohnungen im mittleren Preissegment, ein Drittel freier Wohnungsbau. Wir nennen das Potsdamer Mischung.

Wird Potsdam die Kosten für die dritte Betreuungsstufe in den Kitas übernehmen, wenn das Land es nicht tut?

Kitabetreuung ist eine Grundlage für die Arbeitsfähigkeit von Eltern. Dieser Stellenwert muss der Thematik auch eingeräumt werden. Dazu zählt die beitragsfreie dritte Betreuungsstufe. Nichtsdestotrotz muss die Finanzierung gedeckt sein.

Was wollen Sie tun, um Räume für Kreative in Potsdam zu sichern und auszubauen?

Eine Umgestaltung des Freilandgeländes bietet Möglichkeiten, Kreative unterzubringen. Auch die RAW-Halle oder Krampnitz wären gute Alternativen, Räume für Ateliers zu schaffen. Ein teures Kreativquartier in der Innenstadt lehne ich ab.

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